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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 49.1933-1934

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Schefold, Max: Ein Wandfries Hans Thomas in der Staatsgalerie Stuttgart
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https://doi.org/10.11588/diglit.16481#0372

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Hans Thoma. Wandfries für einen Musiksaal

Zur Zeit als Leihgabe in der Stuttgarter Staatsgaierie

Ein Wandfries Hans Thomas in der Staatsgalerie Stuttgart. Von Dr.Max Schefoid

Nach langen Jahren der Mißachtung und Verken-
nung hatte die Thoma-Ausstellung im Münchner
Kunstverein im Jahre 1890 für den Künstler zum
erstenmal einen großen Erfolg gebracht. Kurz dar-
auf erhielt Thoma den Auftrag, für das Haus eines
Münchner Sammlers einen Musiksaal mit reichem
künstlerischen Schmuck in Gestalt eines Wandfrie-
ses auszustatten. Mit Freuden hatte der Künstler
den Gedanken aufgenommen, war es doch einer der
wenigen Aufträge an größeren Wandbildern, die
ihm je zuteil geworden und die ihm Gelegenheit
boten, seine Begabung für dekorative Aufgaben zu
bezeugen. Das Ganze besteht aus 15 großen in dün-
nem Farbauftrag auf Leinwand gemalten Tafeln,
in die jeweils dekorative Zwischenstücke mit gro-

tesken Masken und Fruchtgehängen eingeschoben
sind. In seinem Frankfurter Atelier hatte sie Thoma
in den Jahren 1890—1891 ausgeführt, also in der
besten glücklichsten Zeit des damals 51jährigen
Meisters, in der produktivsten Zeit seines Schaffens.
Nur einem enggezogenen Kreis von Bekannten war
dieser Musiksaal seit Jahrzehnten zugänglich gewe-
sen, nur wenige kannten diese Wandbilder Thomas.
Infolge der großen Neubauten für die Leitung der
NSDAP, in München ist das Palais, das jenen Mu-
siksaal barg, neben anderen Gebäuden dem Ab-
bruch verfallen. Professor Dr. Braune war es ge-
lungen, den Fries für Stuttgart zu sichern und
ihn in Stuttgart zum erstenmal der Öffentlichkeit
zugänglich zu machen. Die ganze Wanddekoration

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