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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 49.1933-1934

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Hartmann-Zeller, F.: Zum Schaffen Franz Lenks
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https://doi.org/10.11588/diglit.16481#0254

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Franz Lenk. Winterlandschaft

Zum Schaffen Franz Lenks. Von F. Hartmann-Zeller

Wer als künstlerisch interessierter deutscher Mensch
in der verkrampften und verschwommenen Kunst-
weit, in welche die Auflösung aller Kunstge-
setze in Problematisiererei und das selbstherrliche
Vergessen echter Tradition hineinführte, Um-
schau hält nach ehrlichem, ungesucht einfachem
und sauberem Schaffen in verinnerlichter Größe
und in zuchtvoller Gebundenheit, der muß bei
Franz Lenks Bildern diese Forderungen für er-
füllt halten. Sein Schaffen trägt nicht mehr nur
die A erheißung, sondern die Gewißheit in sich,
daß es den Weg bedeutet, hinein in eine neue
Gestaltung der deutschen Malerei. In seinen Bil-
dern hat der Wille der Gegenwart künstlerische
Form gefunden. Es ist daher fast selbstverständ-

lich, daß der Künstler zu großer öffentlicher und
offizieller Anerkennung gelangt ist.
Für den, der die Entwicklung des Künstlers verfol-
gen durfte, ist es erstaunlich, mit welcher Sicher-
heit er von Anfang an seinen eigenen Weg gegan-
gen ist. Als einer der Ersten, wenn nicht als der
Erste, fand er den einsamen Weg durch alle Wir-
ren neuer und neuester Kunstversuche und Stilbil-
dungen. Worüber andere theoretisierten, was an-
dere erstrebten, das hatte Franz Lenk in sich: das
Bodenständige und Gewachsene. Stetig und sicher
und seines Zieles gewiß hat er sich entfaltet. Er
hat von andern wenig lernen können, Avas seinem
angeborenen Empfinden entsprochen hätte; was an
der Kunst erarbeitet werden kann, hat er mit hei-

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