Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 49.1933-1934

DOI Artikel:
Der Bildhauer Arno Breker
DOI Artikel:
Thoma, Hans: Aus Hans Thomas Briefen, [2]: [an Julius Langbehn]; an Karl Minoprio
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.16481#0025

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Arno Breker

Weibliche Büste

auf der Höhe der Griechen. Das
deutsche Bier fällt mir hier ein: es
schäumt obenauf immer über — und
doch ist nichts an dem Schaum: man
bläst ihn gerne ab.
Wie ist die griechische Kunst im all-
gemeinen verstanden worden? Miß!
scheint der Berliner Künstlerverein
zu begreifen und es zuckt ihnen in
den Gliedern, so ein wenig Grieche
— Priester — Bacchant — Hetäre
und dergleichen zu spielen. So ein
bißchen Kunstpfaffentum an das, was
ihm vom Griechischen gerade paßt,
angelehnt, wäre gar zu schön für un-
sere Deutschen.

Aus Hans Thomas Briefen

{Fortsetzung von Seiteil)

So viel aber ist sicher, daß ich gerade jetzt wieder
aufs neue und bewußt die Welt in ihrem Dasein
in jeder Alltäglichkeit erkenne und liebe und der
behandelte oder historische Vorgang, oder gar
ästhetische, mir immer weniger bedeutet.
. . . Die Gescheiten, die wissen es immer genau, wie
man es hätte machen sollen. Sie sind so gescheit, daß
sie keine Ahnung mehr haben von einem Schick-
sal, von einem Leben der Natur, das mächtiger ist,
als ihre Begriffe. Sie wissen dies nicht einmal, trotz-
dem auch die Gescheiten täglich wie faule Früchte
von dem Baum des Lebens fallen.
. . . Daß die Griechen den ästhetisierenden gebil-
deten Deutschen von heute vollständig fremd sind,
sprechen Sie mir ganz aus der Seele. — Hoffen
wir, daß noch Volkselemente vorhanden sind, die

menschlich im Dasein stehen, wenn auch nicht Arno Breker. Bildnisbüste

19
 
Annotationen