Camille Corot. Morgenlandschaft
Unterströmung bezeichnet: nur in wenigen Fällen
vermag schon damals im Rahmen des literarisch ge-
forderten Linearismus, in seltenen wahlverwandten
Naturen, echte Kunst zu entstehen.
Und der große Eideshelfer für diese Auffassung,
nie berührt von den Ideen von jenseits der Pyre-
näen: F. v Goya. Und sein ganzes Lebenswerk ist
große Kunst.
So gesehen ist die Abgrenzung der Romantik gegen
den Klassizismus im wesentlichen eine stoffliche:
Die Themen der Mythologie, der griechischen und
römischen Geschichte, zu allermeist vorgetragen in
den typisch linearistischen Formen mit mehr oder
minder starkem barockem Einschlag: das ist Klassi-
zismus. Alles übrige, die christlichen und nationalen
und morgenländischen Themen, jene eigentümlich
lyrisch-symbolhaft gedanklichen Themen sind Ro-
mantik.
Es gibt romantische Werke, die sich ganz der klas-
sizistischen linearen Ausdrucksfonn bedienen, und
solche, die der malerischen Darstellung folgen.
Letztere überwiegen in Frankreich, und bedingen
das qualitative Übergewicht der französischen Ro-
mantik über den französischen Klassizismus. Sie
sind aber auch in Deutschland da und gehören da-
mit zum Besten: C. D. Friedrich, Olivier. Nur er-
scheint die französische Romantik als unmittelbare
Fortsetzerin der großen Barockkunst des Rubens,
des Velazquez, des Goya, der eigenen malerischen
Vergangenheit, daneben ist sie vollgesogen mit Na-
tur und voll Aktivität. Die deutsche malerische Ro-
mantik CD. Friedrichs vor allem knüpft an die
leise Landschaftskunst des holländischen 17. Jahr-
hunderts an, daneben auch Natur, aber Natur um-
spielt von einer eigentümlichen, metaphysischen
Atmosphäre.
Die französische Romantik geht unmittelbar in
große Malerei der Schule von Barbizon und der Im-
pressionisten über, die deutsche stirbt still, nach-
dem sie das Feinste der deutschen Kunst dieser Zeit
geschaffen (C. D. Friedrich, Olivier, die kleinen
Bildchen von M. v. Schwind), um in einigen wahl-
verwandten Künstlern ein spätes Nachleben zu füh-
ren: Karl Haider, Hans Thoma und anderen.
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Unterströmung bezeichnet: nur in wenigen Fällen
vermag schon damals im Rahmen des literarisch ge-
forderten Linearismus, in seltenen wahlverwandten
Naturen, echte Kunst zu entstehen.
Und der große Eideshelfer für diese Auffassung,
nie berührt von den Ideen von jenseits der Pyre-
näen: F. v Goya. Und sein ganzes Lebenswerk ist
große Kunst.
So gesehen ist die Abgrenzung der Romantik gegen
den Klassizismus im wesentlichen eine stoffliche:
Die Themen der Mythologie, der griechischen und
römischen Geschichte, zu allermeist vorgetragen in
den typisch linearistischen Formen mit mehr oder
minder starkem barockem Einschlag: das ist Klassi-
zismus. Alles übrige, die christlichen und nationalen
und morgenländischen Themen, jene eigentümlich
lyrisch-symbolhaft gedanklichen Themen sind Ro-
mantik.
Es gibt romantische Werke, die sich ganz der klas-
sizistischen linearen Ausdrucksfonn bedienen, und
solche, die der malerischen Darstellung folgen.
Letztere überwiegen in Frankreich, und bedingen
das qualitative Übergewicht der französischen Ro-
mantik über den französischen Klassizismus. Sie
sind aber auch in Deutschland da und gehören da-
mit zum Besten: C. D. Friedrich, Olivier. Nur er-
scheint die französische Romantik als unmittelbare
Fortsetzerin der großen Barockkunst des Rubens,
des Velazquez, des Goya, der eigenen malerischen
Vergangenheit, daneben ist sie vollgesogen mit Na-
tur und voll Aktivität. Die deutsche malerische Ro-
mantik CD. Friedrichs vor allem knüpft an die
leise Landschaftskunst des holländischen 17. Jahr-
hunderts an, daneben auch Natur, aber Natur um-
spielt von einer eigentümlichen, metaphysischen
Atmosphäre.
Die französische Romantik geht unmittelbar in
große Malerei der Schule von Barbizon und der Im-
pressionisten über, die deutsche stirbt still, nach-
dem sie das Feinste der deutschen Kunst dieser Zeit
geschaffen (C. D. Friedrich, Olivier, die kleinen
Bildchen von M. v. Schwind), um in einigen wahl-
verwandten Künstlern ein spätes Nachleben zu füh-
ren: Karl Haider, Hans Thoma und anderen.
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