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beweisen. Die Benutzung eines Weitwinkels ver-
meive mun, wenn irgend möglich, weil die damit
erreichte Perspektive unnatürlich wirkt.
Die verschiedenen Brennweiten nützen aber nichts,
wenn wir mit unserer Kamera nicht dke nötigen
Auszugslä'ngen herstellen köntten,- für doppelt so
grotze Brennweite müssen wir auch einen doppelt
so grotzen Auszug haben. Wir tun daher gut, von
vornherein bei der Anschaffung darauf zu achten
und eine Kamera mit doppelten Auszug zu wahlen.
Schließlich aber kann man auch noch nachtraglich
einen sogenannten Kameraansatz als Ersatz für den
doppelten Auszug dazu kaufen.
Ein weiterer punkt, worauf bei der Kamera
geachtet werden mutz, ist eine wektere Verschieb-
barkeit des Objektives aus sekner Mittelstellung.
Dieses ist leider auch eine Einrkchtung, deren Be-
deutung von Anfangern leicht übersehen wird. Viel-
fach glaubt man, die geringe Verschiebung des
Objektives mache nicht mehr aus, als wenn man
die ganze Kamera um das gleiche Stück verschiebt.
Das ist jedoch ein großer 2rrtum. Durch ein
Verschieben des Objektives nach oben können wir
z. B. in vielen Fällen das Schrägstellen der Kamera
nach oben umgehen, das gerade in der Architektur--
photographie bei hohen Objekten sonst stattfinden
müßte.
Da wir aber trotz Verschiebung des Objektiv-
brettchens doch manchmal nicht das Gewünschte
ganz auf die Mattscheibe bekommen, sondern den-
noch außerdem die Kamera nach oben zu neigen
gezwungen sind, so muß auch für diese Fälle der
Mattscheibenteil beweglich sein, sodaß wir diesen kn
jeder Lage der Kamera senkrecht stellen können.
Befindet sich nämlkch die Mattscheibe bezw. die
platte nicht senkrecht, also nicht parallel zu der
senkrechten Front eines Gebäudes, so entstehen dke
bekannten stürzenden Linien. Die senkrechten Kanten
der Architekturen laufen nach oben oder nach unten
zusammen, je nachdem der Apparat nach oben
oder nach unten (etwa bei Aufnahmen aus einem
oberen Stockwerk) gerichtet ist. Solche Bilder stnd
natürlich unbrauchbar.
Um die senkrechte Stellung der Mattscheibe leicht
feststellen zu können, bedient man sich einer Libelle,
die aber auf dem Hinterrahmen ihren plah haben
muß, nicht etwa auf dem Vorderteil oder dem
Lausbrett.
Das Stativ soll bei Architekturaufnahmen
nicht zu niedrig sein, denn sonst erhalten wir auf
unseren Bildern zu viel Bodenansicht. Die Kamera
soll sich in Augenhöhe befinden. Leiterstative, die
uns auch ekne falsche Perspektive geben und das
Gebäude dann gewiffermaßen in einer kleinen Ver-
senkung erscheinen laffen, dürfen nur im Notfalle
benutzt werden.
An den Objektivverschluß wie auch an die Ob-
jektivlichtstärke werden im allgemeinen bei Archi-
tekturaufnahmen keine besonderen Ansprüche gemachk.
Als A u sn a h m em a t e r ia l verwende man nur
lichthoffreie Platten, denn sonst erhält man mangel-
haste blbergänge zwischen den Konturen der Häuser
und dem Himmel, der durch Bildung von Licht-
höfen die Ümgebung überflutet. Auch die Details
von weißen Architekturen leiden sehr. Films sind
für Architekturen nur dann verwendbar, wenn fle
völlig planliegen, denn schon die kleinste Wellung
verursacht unangenehme Verzerrungen im Bilde.
Besonders empfindlich braucht die Schkcht meist
nicht zu sein,- ob sie farbenempskndlkch sein soll
nchtet sich nach den Umständen. Das eine Mal
schadet dke Blauempfkndlichkeit der gewöhnlichen
Trockenplatte nichts, das andere Mal beeinträchtigt
sie jedoch das Bild, weshalb dann eine orthochro-
matische platte mit Gelbschekbe entschieden vorzu-
zkehen ist. Wir müssen bedenken, daß ohne solches
Material z. B. die dunkelblauen Schieferdächer hell,
die leuchtenden Ziegeldächer dunkel im Bilde wieder-
gegeben werden, was sehr entstellend wirken kann.
Häuser mit Malereken, mkt Holzschnitzereken geben
nur mit orthochromatischer platte und Gelbscheibe
ein befriedigendes Bild, wenn wir auf eine natur-
getreue Wiedergabe Wert legen. -
Nun noch einiges über dle Aufnahme selbst.
Dieselbe ist vor allem künstlerisch wohldurch-
dacht auszuführen. Die Aufnahmezeit muß sich
der Beleuchtung des Objektes anpaffen. Das
wirkungsvolle Zutagetreten der monumentalenEinzel-
heiten hängt von der Verteilung von Licht und
Schatten ab. Bei Vorderbeleuchtung wird an
vielcn Stellen dke plastik verdorben, weil eben dke
Schatten fehlen oder nach hinten fallen, somit un-
sichtbar sind. Also zur Aufnahme von Gebäuden
ist schräge Beleuchtung am besten. Wkchtig ist auch
dke Höhe der Sonne,- je höher diese skeht, desto
kürzer werden die Schatten, öesto weniger ist auch
bei schräger Seitenbeleuchtung das Bild plastisch.
Am besten sind die Stunden vor Abend, weil dann
auch der Hkmmel kn der Regel den malerischen
Einöruck gibt.
Allzu große Schatten können dagegen die Deut-
lichkeit der Einzelhelten beeinträchtigen, erhöhen je-
doch die künstlerische Bildwirkung. Besonders
malerisch wirken Gegenlichtaufnahmen von Gebäuden,
bei denen die Konkuren des sonst beschatteten Ob-
jektes eknen grellen Saum bilden. Allerdings
werden hier an das Objektiv, das praktisch frei
beweisen. Die Benutzung eines Weitwinkels ver-
meive mun, wenn irgend möglich, weil die damit
erreichte Perspektive unnatürlich wirkt.
Die verschiedenen Brennweiten nützen aber nichts,
wenn wir mit unserer Kamera nicht dke nötigen
Auszugslä'ngen herstellen köntten,- für doppelt so
grotze Brennweite müssen wir auch einen doppelt
so grotzen Auszug haben. Wir tun daher gut, von
vornherein bei der Anschaffung darauf zu achten
und eine Kamera mit doppelten Auszug zu wahlen.
Schließlich aber kann man auch noch nachtraglich
einen sogenannten Kameraansatz als Ersatz für den
doppelten Auszug dazu kaufen.
Ein weiterer punkt, worauf bei der Kamera
geachtet werden mutz, ist eine wektere Verschieb-
barkeit des Objektives aus sekner Mittelstellung.
Dieses ist leider auch eine Einrkchtung, deren Be-
deutung von Anfangern leicht übersehen wird. Viel-
fach glaubt man, die geringe Verschiebung des
Objektives mache nicht mehr aus, als wenn man
die ganze Kamera um das gleiche Stück verschiebt.
Das ist jedoch ein großer 2rrtum. Durch ein
Verschieben des Objektives nach oben können wir
z. B. in vielen Fällen das Schrägstellen der Kamera
nach oben umgehen, das gerade in der Architektur--
photographie bei hohen Objekten sonst stattfinden
müßte.
Da wir aber trotz Verschiebung des Objektiv-
brettchens doch manchmal nicht das Gewünschte
ganz auf die Mattscheibe bekommen, sondern den-
noch außerdem die Kamera nach oben zu neigen
gezwungen sind, so muß auch für diese Fälle der
Mattscheibenteil beweglich sein, sodaß wir diesen kn
jeder Lage der Kamera senkrecht stellen können.
Befindet sich nämlkch die Mattscheibe bezw. die
platte nicht senkrecht, also nicht parallel zu der
senkrechten Front eines Gebäudes, so entstehen dke
bekannten stürzenden Linien. Die senkrechten Kanten
der Architekturen laufen nach oben oder nach unten
zusammen, je nachdem der Apparat nach oben
oder nach unten (etwa bei Aufnahmen aus einem
oberen Stockwerk) gerichtet ist. Solche Bilder stnd
natürlich unbrauchbar.
Um die senkrechte Stellung der Mattscheibe leicht
feststellen zu können, bedient man sich einer Libelle,
die aber auf dem Hinterrahmen ihren plah haben
muß, nicht etwa auf dem Vorderteil oder dem
Lausbrett.
Das Stativ soll bei Architekturaufnahmen
nicht zu niedrig sein, denn sonst erhalten wir auf
unseren Bildern zu viel Bodenansicht. Die Kamera
soll sich in Augenhöhe befinden. Leiterstative, die
uns auch ekne falsche Perspektive geben und das
Gebäude dann gewiffermaßen in einer kleinen Ver-
senkung erscheinen laffen, dürfen nur im Notfalle
benutzt werden.
An den Objektivverschluß wie auch an die Ob-
jektivlichtstärke werden im allgemeinen bei Archi-
tekturaufnahmen keine besonderen Ansprüche gemachk.
Als A u sn a h m em a t e r ia l verwende man nur
lichthoffreie Platten, denn sonst erhält man mangel-
haste blbergänge zwischen den Konturen der Häuser
und dem Himmel, der durch Bildung von Licht-
höfen die Ümgebung überflutet. Auch die Details
von weißen Architekturen leiden sehr. Films sind
für Architekturen nur dann verwendbar, wenn fle
völlig planliegen, denn schon die kleinste Wellung
verursacht unangenehme Verzerrungen im Bilde.
Besonders empfindlich braucht die Schkcht meist
nicht zu sein,- ob sie farbenempskndlkch sein soll
nchtet sich nach den Umständen. Das eine Mal
schadet dke Blauempfkndlichkeit der gewöhnlichen
Trockenplatte nichts, das andere Mal beeinträchtigt
sie jedoch das Bild, weshalb dann eine orthochro-
matische platte mit Gelbschekbe entschieden vorzu-
zkehen ist. Wir müssen bedenken, daß ohne solches
Material z. B. die dunkelblauen Schieferdächer hell,
die leuchtenden Ziegeldächer dunkel im Bilde wieder-
gegeben werden, was sehr entstellend wirken kann.
Häuser mit Malereken, mkt Holzschnitzereken geben
nur mit orthochromatischer platte und Gelbscheibe
ein befriedigendes Bild, wenn wir auf eine natur-
getreue Wiedergabe Wert legen. -
Nun noch einiges über dle Aufnahme selbst.
Dieselbe ist vor allem künstlerisch wohldurch-
dacht auszuführen. Die Aufnahmezeit muß sich
der Beleuchtung des Objektes anpaffen. Das
wirkungsvolle Zutagetreten der monumentalenEinzel-
heiten hängt von der Verteilung von Licht und
Schatten ab. Bei Vorderbeleuchtung wird an
vielcn Stellen dke plastik verdorben, weil eben dke
Schatten fehlen oder nach hinten fallen, somit un-
sichtbar sind. Also zur Aufnahme von Gebäuden
ist schräge Beleuchtung am besten. Wkchtig ist auch
dke Höhe der Sonne,- je höher diese skeht, desto
kürzer werden die Schatten, öesto weniger ist auch
bei schräger Seitenbeleuchtung das Bild plastisch.
Am besten sind die Stunden vor Abend, weil dann
auch der Hkmmel kn der Regel den malerischen
Einöruck gibt.
Allzu große Schatten können dagegen die Deut-
lichkeit der Einzelhelten beeinträchtigen, erhöhen je-
doch die künstlerische Bildwirkung. Besonders
malerisch wirken Gegenlichtaufnahmen von Gebäuden,
bei denen die Konkuren des sonst beschatteten Ob-
jektes eknen grellen Saum bilden. Allerdings
werden hier an das Objektiv, das praktisch frei