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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — N.F. 2.1922

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Heft 3 (Mai 1922)
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Buchbesprechungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.21684#0065

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182

AuseinanSersetzung Kriegcr-Kolb Linspruch gcgen^ vic
Kricgcrschcn Vorwurfc, dic Scn ZeichenlchrcrslnnV im öffcnk-
lichen Änschen hcrabwürvigcn. Er sieht in folgcnvcn
Äußerungen Kriegers cine SchäVigung Ver Zcichenlchrer:
Kr. schreibt in seinem „NeulanV V. 3. W." Seite 7, Vatz
an Ver Nichtbewertung ves Zeichenlehrers bei Versctzungen
usw. ^der Veutsche Zeichsnlehrcr Vurch seine Abnekgung
gegen Vie Wiffcnschaft allein schulv sei". Auf Vcrselben
Seite revst er von Ver „loassivität gegen dke wiffcnschast-
liche Vertiefung Vcs Zeichenunterrichts" seitens ver Zeichen-
lehrer. S.8 wieverholt cr Vcn zuerst ausgesprochenen Vor-
wurf mit ven Worten: „«olange Ver deutsche 3eichen-
unterricht nicht auf eine vollkommenc wiffcnschaftliche Gninv-
lage geskellt wicv", »solange er seine wiffenschastliche Taten-
losigkeit beibehält", „geschieht es Vem Veutschen
3eichemlehrer vollkommen recht', Vaß sein Fach
ntcht so gewertet wirv, wie Vie übrkgen Unterrichtsdiszi-
plinen. S. 11 steht folgende Behauptung: »Die Aus-
bklvung der Lehrkräste für den 3ekchenunterricht lktt bks
heute unter Ver glekchen Vlanlofkgkekt.' In der Bro-
schüre »Kannst du zeichnen?' heigt es S. ?: ^Solange dle
Veutsche 3eichenlehrerschaft wie bisher kn khrer wissen-
schaftltchen Träghekt verharrt, soll ske weiterhin mit
Viesen Lehrplanen bestraft bleiben.''DieserEinspruch von
Th. Wunverlich Vem Unterz. gegenüber besteht zu recht.
Mögen solche Aussprüche aus einer temperamentvollen
VerteiVkgung Ver Sache entstanven sekn, so schädkgen sie
gleichwohl StanV unv Sache. Stiehler.

Buchbesprechungen

Kalenüer Ües ReichsveröanüeS akaöemlsch gebilüeter
Zeichenlehrer unü zeichenlehrerinnen. Schuljahr 1922/2Z,
1- Iahrgang. 2m Auftrage ves Reichsverbandcs mit Be-
nutzung amtlichen Materials bearbeitet und herausgegeben
von Otto Democh, Ztaumburg-Saale. Rechkzeikig ist vas
Iahrbuch erschienen, Vas äußerlich einen gevicgencn unv
geschmackvollen EinVruck macht (Vie EinbanVVecke spendete
Fkrma Günther Wagner, Hannover). Der Herausgeber
hat verstanden, Ven rtchtigen Geift hkneinzutragen, Ven
Gelst eines sittlich ernsten, herben, männlichen und Voch
von IVcalen erfüllten Kampfes um dke Glekchberechttgung
von Fach und Stand knnerhalb Ver höhcren Schule.
Ncben einigen wertvollen, anregenven Äufsähen enthält
der KalenVer alles Bützliche unv praktische, was wir von
einem solchen Begleitcr unserer Iahresarbeit erwarten:
Uberflchten über Vie Verzeitigen Gehaltsverhältniffe, über
Vas Schristtum Ves 3eichen-, Kunst- unö Werkunterrichts,
Mknifterialverfügungen Ver einzclnen LänVer, eine Mkt-
glkederliste u. a. mehr. Der KalenVer gerekcht sowohl Vem
Herausgcber wie Vcm NeichsverbanV zur Ehre und kann
allen MitglieVern zur Anschaffung wärmstens cmpfohlen
werden. G. Kolb.

vie Kinüer von Genf. Roman von Luvwig Gorm
(Delphin-Verlag, München.) Ekn farbenfrisches, lebendkges
3eitgemälVe aus Ver Reformationszeit, in Vem sich Vle
Vurch ihren unerbkttlichen religkösen Fanatksmus kns llber-
menschliche gesteigerte Gestalt Lalvins Vüster und hart ab-
hebt von Ver ungezügelten Lebensfreude Ver »Klnder von
Genf". Die Verfolgung, Einkerkerung unv Verbrennung
scinesgroßenGegners,Ves„2rrlehrers"'Servets ist einHöhe-
punkt Ver Hanvlung, Vke Spannung und psychologische
Feinheitcn zeigt. G. Kolb.

Äie neue Malccei, sechs Vorträge von Map Deri.
(Verlag oon E. A. Seemann, Lekpzkg 1921.) Mit 9) Ab-
bilvungen. preis M ffO.—

Derk ift in weiten Kreisen Ver Künstler unv Kunst-
wiffenschastlcr bekannt Vurch sein lm Herbst 1919 er-

schicnenes Werk „Die Malerei im 19. Iahrhundert".
Oas oorliegcnve Buch will eine gevrängte 3usammen-
faffung unv Ilbersicht über das Ringen Ser Künstler in
vcr 3cit nach 18)0 bis zur Gegcnwart geben. Deri gcht
aus vom objektiven Naturalismus, ver durch Eourbet
unv Manet (bis 1870) vertreten ist. Mit vem Beginn
Ves lctzten Iahrhunvertoiertcls setzt bekanntlich eine Wen-
Vung zum Einzelerleben ein, cs enksteht Ver sub-ektive
Baturalismus mit Manet (bis 1889), Manet (Plcinai-
rismus) und Degas (Impressionismus). Dcri schildert
nun Vie Wege ver Farbc (pointillismus und Kubis-
mus) und Vke Ver Form (Futurismus und Absolutc
Malerei) kn Vurchaus einleuchkcnver Weise. Er zeigt
Vie Verirrungen Vieser Stilformen unv weist auf vie Ur-
sachcn Ver Entgleisungen hin: mangelnves Gefühl, Ein-
greifen ves Intellekts in Vas Kunstwerk (picaffo) unv
hauptsächlkch auch Vas Fehlen wkrklkch überragender Künstler.
2n der zweiten Hälfte seknes Buches, dte Vurch ein lehr-
reiches i nd wertoolles 3wischenspkel, »Geschkchtliche pa-
rallelen benannt, von Ver ersten getrennt ist, rückt er Vke
Größen vieses 3eitabschnkttes, Vte wahrenAusdruckskünstler
kns Lkcht: Lezanne, Van Gogh und Hovler. Hodler,
unser größter Eppressionist, wtrv in eingehenden Aus-
führungen behanvelt. 3um Schlusse sprtcht er noch über
Vie neucn unv neuesten Bestrcbungen, so Vas Auftretcn
einer „primitioität" Vurch Munch unv Gauguin, Vas
große Suchen Ver vtelen andern (Kokoschka, pechstetn,
SchmtVt-Nottluff usw.) — Wie Vkese kurzgedrängte
3usammenfaffung zeigt, will Derk Fragen klären, die uns
alle bewegen. Das Fehlen ver Deutschen tn viesen
Stjlbildungen fällt allcrvings unangenehm auf. Wir
hatten doch kmmerhin auch kn DeutschlanV obsektkve, sub-
-ekttoe Baturalisten unv Impressionisten, Vie sich mkt Ven
Franzosen meffen konnen,- unv auch dte neuen Richtungen
haben in DeutschlanV bedeutende Vertreter. Was Ven
Stil Ves Werkes anlangt, so muß gesagt werven, daß
Deri leiver wke Vke mcisten Kunstwiffenschaftler nicht
ganz Ver Gefahr Ves ästhetizierenden Wortemachens ent-
gangen ist, wodurch Vas Buch für Laien schwer verftänd-
lkch wkrd. Es bketet knveffen noch Werte geaug, so Vaß
wir es -edem, Ver sich für Vte Entwicklung Ver neuen
Kunst unv ihre Iveale tntereffiert — unv Vas sollte Voch
jever Gebildete — empfehlen können. Der Tept ift Vurch
vorzüglkche Abbilvungen erläutert. Ausskattung, EinbanV
unv Druck sinv vornehm unv geviegen, so vaß ver preis
von M 40.— nicht zu hoch kst. H. K.

Dr. W. v. BezolV, Oie Kacbenlehre im Htnblkck auf
Kunst unv Kunstgewerbe. 2. Äuflage. Beu bearbeitet und
ergänzt von prof. Dr. W. Seitz. Mit 60 Ftguren unv
12 Farbtafeln (Verlag Frkevr. Vieweg unv Sohn,
Braunscbwekg 1921. preiS geheftet M Z).- unv Sorti-
mentszuschlag.)

Das Buch enthält Z Abschnitte, Veren erste 2 öie
GrunVgesehe Vcr Licht- und Farbcnerschcinungen (Spck-
tralanalyse, Absorption, Reflepion usw.) behanveln.
Der Z. Abschnitt führt schon in Vle praxis ekn: Das
Mischen Ver Farben, Ver Farbkreisel als Anschauungs-
mkttel zum Bewetse Ver Mtschgesetze, sodann Vas wtchtkge
Fechnersche Geseh und Vke ebenso beveutsamen Helm-
holzschen ^ und Heringschen Theorken. Der 4. Abschnitt
ist vom Herausgeber wesentlich umgearbektet worven, er
bildet auch ven Kernpunkt ves Buchs. Durch zahlrekche
Versuche lcrnen wir Vic große Bcveutung Ver glekch-
zeitigen unv nachfolgenven Gegensaherschet-
nungen (simultane unv sukzessive Kontraste) kennen.
2m Z. Kapitel endlich, Vas ziemlich vollstänVlg aus Ver
I.Auflage übernommen ist wird Vie Farbc in Ver orna-
 
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