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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 22.1887

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Laschitzer, Simon: Die erste Publikation der "Internationalen chalkographischen Gesellschaft" (1886), [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.4107#0055

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Kunstlitteratur.

106

105

ersim Lieferung, welcke für das Jahr 1886 Vvr kurzem
^"sgegebcn wurde, läßt das Beste erwarten.

Die erste Publikativn enthält heliographische Re-
^rvduktioncn von zwanzig Kupferstichblättern. Es ge-
hvren davon sechzehn Blätter, darunter eine dem so-
Lrnannten Baccio Baldini zugeschriebene Folge von
irhn Blättern, die Sibyllen darstellend, den italieni-
^hrn und vicr den deutschen Schulcn an. Jn bezug auf
Zeit ihres Entstehens sallen sie sämtlich mit Aus-
uahn,e eines Dürcr-Blattes ins 15. Jahrhundert, ja
^huige müssen zu den srühesten Erzeugnisien des Grab-
^chels gerechnet werden. Dreizehn Blätter sind be-
^Us vvn Adam Bartsch in seinem kointro-gravsur
Und oier von Pasiavant beschrieben worden. Auch die
Uuderen drei Blätter haben in neuerer Zeit eine aus-
s^hrliche Besprechung erfahren.

Ein bisher vollständig unbekannt gebliebenes
^^att bringt demnach die erste Lieferung nicht, aber
^ befindet sich darunter auch kein einziges unbedeuten-
^Es, das man etwa vermisien könnte. Jn betrefs der
^uswahl der Exemplarc, welche der Rcproduktion zu
^runde gelegt wurden, ist es auffallend, daß von Nr. 7
uicht der im Britischen Museum besindliche Probedruck
stdnommen wurde. Womöglich sollten doch diese
"ud nicht die gewöhnlichen Abzüge herangezogen
^erden. Auch von Nr. 9 scheint mir dasselbe zu
Aelten. Aus der dieser Nummer beigegebenen Be-
schreibung geht nämlich nicht ganz klar hervor, welche
^feinplare den srüheren Plattenzustand repräsentiren.

(Schluß solgt.)

Aunstlitteratur.

.. . 8n. I!!I,I!,)tIii><,iio llo l'tznsvi^nvinviil «lv8 Lvnnx-

s. Das vielbändige, unter der Leitung von Jules Comte
,, U^ude und durch staatliche Unterstützung geförderte Untsr-
»fisllllen des Hauses Quantin in Paris ist um zwei neue
(geb. Frs. 4. 50) bereichert. Der eine führt den Titel
t«, > l'illuetrntion, la reliniv, vtnäs üistorigus sommairs

s lkenri Lonobot, der andere betitelt sich U'^rt .lapo-
par Pouis Oonss. — Selbstverstäudlich konnten beide
llterien bei dem auf ungefähr ZÜÜ Oktavseiten bsschränkten
^s'llnie eines Bandes dieser Kunstunterrichtsbibliothek nur
de^-Eurze und gedrängte Behandlung erfahren. Bei dem
lllpanischen Kunst gswidmeten Bande, dsssen Verfasser
Aa ^ bln umfangreiches Werk iiber japanische Kunst sich einen
dZsllM gemacht hat, ist diss weniger zu bedauern, da die
Vel? iahlreichs Jllustrationen erläuterte Darsteüung dem
llngen des Laien und angehenden Künstlers, sich über
in ^unstwsise dss wunderbaren Jnselvolkes zu unterrichten,
Nj, llollem Maßs genügen dürfte. Den breitesten Raum
>N selbstverständlich die Malerei eiu, dereu Entwickelung
Nn^ll letzten Jahrhunderten nach den darüber vorhandenen
^chweisen mit leichter Hand skizzirt ist. Über die Architektur.
brio^? llie bis zu einem eigentlichen Monumentalbau ge-
äerim ^t, war wenig zu berichten. desto mehr von den viel-
w "ü'llten Kleinkünsten. den Lackarbeiten, Webe- und Töpfer-
An?n U- s. w., für welche der Verfasser auch eine große
rwn cn Marken beibringt, die dem Sammler und Liebhaber
sich sein dürften. — Die Arbeit Bouchots beschränkt

An-stllf das gedruckte Buch. Die Geschichte der inneren
Titei ^""8 desselben in bezug auf Schrift, Jllustration,
merzierung zeigt, wie schon bemerkt, manche Lücke, nimmt

aber, was anerkannt werden muß, mehr Rücksicht auf den
Anteil Deutschlands an der Entwickelung der Druckkunst, als
man bei französischen Autoren zu erwarten gewöhnt ist.

Studie von Sukenobu, aus dem Werke „Die hübschen Frauen
von Aeddo", 1739.

Noch weniger genügt der im achten Kapitel gegebene Über-
blick über die Geschichte der äußeren Ausstattung des
Buches; so scheint z. B. der deutsche Lederschnitt dem Ver-

Satsuma-Gefäß sür wohlriechcnde Essenzcn.

fasser ganz unbekannt zu sein, wie sich denn überhaupt der
Mangel an Vorarbeiten, auf welche die Darstellung sich hütte
stützen können, in auffälliger Weise geltend macht. Die Ge-
 
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