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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 22.1887

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Vermischte Nachrichten. — Vom Kunstmarkt. — Zeitschriften.

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öt>r festgesetzten Zeit und in dem geplanten Maße abgehalten
^rrden wird. Die Zahl der Aussteller beläuft sich auf
b>wa 9«g. Neben der Hauptausstellung wird eine Reihe von
^snzelausstellungen des Anregenden imd Belehrenden eine
vülle bieten, wie auch für die Unterhaltung der Besucher
8ut gesorgt werden wird. Die Erösfnung der Höllenthalbahn
stnd die Überrheinische Gewerbeausstellung sollen leuchtende
»Rarksteine werden in der sriedlichen Entwickelung Südwest-
"eutschlands.

VV. Ausstellung in Venedig. Ausgsstreuten salschen Ge-
^Uchten entgegen hat das Ausstellungskomitee eine Anzeige
rrlassen, wonach die Ausstellung unwiderruflich am 25. April,
?r>>, Tage des heil. Markus, eröffnet werden wird. Ein Ver-
Ichieben des Eröffnungstages ist also »icht zu besürchten. —
Allüberall sucht Venedig im Festkleide zu prangen. So ist
wan gegenwärtig damit beschäftigt, sämtlichen Metallzierat
a» den Baldachinen der Bekrönung der Markuskirche zu ver-
Tolden; der größte Teil der Arbeit ist bereits bewältigt. Es
wacht dieser im Glanze der Frühlingssonne strahlende Gold-
Ichwuck in Verbindung mit den neuvergoldeten Flügeln der
Wchs anbetenden Engel, welche neuerdings ersetzt wurden,
^snen übsraus festlichen Eindruck, und iinmer mehr wird die
^irche wieder der Darstellung G. Bellini's in seinem be-
^UHmten Prozessionsbilds ähnlich. Jn der Vorhalle schienen
Uach Sicherung des Mosaikfußbodens alle Arbeiten beendigt,
uls plötzlich alles eingerüstet wurde in der Absicht, die zeit-
Uwise eingestellte Abscheuerung, trotz der Einsprache verschie-
dener Körperschaften, zu Ende zu sühren. Es wird nicht nur
Lewaschen, sondern mit allen Kräften gescheuert. Diese be-
slagenswerte Arbeit soll noch vor Eröffnung der Ausstellung
beendet werden.

/. Die nächste Ausstellung der lluiou ck«8 srl« ckvoo-
Usttitz wird vom l. August bis 25. November währen. Sie
UUrd, wie wir bereits meldeten, gewissermaße» ein Resümee

ganzen bisherigen Wirksamksit des Jnstituts geben, indem
Ue Werke aller Kunstgattungen aus eignem wie sremden Be-
Utz veranschaulichen wird.

^ — Posener Kunstverein. Die Einladung, welche der

Fosener Kunstverein seinen Mitgliedern zu der diesjährigen
lUunstausstellung sendet, ist mit einer in Gemeinschast
wit der dortigen historischen Gessllschaft herauSgegebenen
Uiteressanten Ausarbeitung des Prof. R. Bergau in Nürn-
berg über die Bronzewerke aus Peter Vischers Gießhütte zu
Rüruberg, in Posen und Gnesen verbunden. Derselben sind
iwsi in gutem Lichtdruck ausgesührte Darstellungen messingener
Grabplatten beigefügt, welche sich im Dom zu Posen be-
Unden und die bisher fast völlig unbekannt geblieben sind. Wie
b>e Abhandlung in überzeugender Weise ausführt, sind die-
lolbsn nach Anordnung und Entwurf, künstlerischer Behand-
lüng und technischer Ausführung so übereinstimmend mit be-
8'aubigten Vischerschen Grabplatten in Bamberg, Meißen
U»d Breslau, daß auch sie unzweifelhaft als Arbeiten der
^sühmten Nürnberger Werkstätte angesehen werden müssen.

gehören mit zu den schönsten, künstlerisch und technisch
bollendetsten Werken Hermann und Peter Vischers und zu den
besten Arbeiten des Mittelalters in dieser Art. Die erste
Platte stellt Lukas von Gorka vor, einen Ritter in voller
'Nüstung, mit Schwert und Dolch, in betender Stellung auf
swenr Löwen stehend, unter reichem gotischen Baldachin; im
Hlntergrund ist ein reicher Teppich mit dem in der Vischer-
'chen Gießhütte so beliebten gotischen Granatapfelmustsr aus-
Upannt, über welchen man in das Jnnere einer gotischen
">rche hineinblickt. Von besonderer Schönheit ist die zweite,
'n der Technik hochvollendete Grabplatte des Bischofs Bern-
>)ard Lubransky, im wesentlichen in gleicher Anordnung,
betend und in der Vorderansicht. Der lebsnsvolle Ausdruck
bes Gesichts, die sorgfältige Ciselirung, die schönen Linien
bep Ornamentirung, die breit angelegte Zeichnung aller
^nzelheiten, welche mit größter Liebe und Hingebung aus-
vsführt sind, machen diese Platte zu einem Kunstwerk ersten
jU?Nges. Daß bei den in Posen bestehenden schwierigen Ver-
Mltnissen es dem Zusammenwirken des Kunstvereins und
s s historischen Vereins gelungen ist, diese kunstgeschichtlich

interrssante Abhandlung zur Ausgabe zu bringen, ist
"ocherfreulich.

x. — Zu Ehrcn Adalbcrt vou Chamiffo's soll in Berlin
>Ne Biiste errichtet werden. Da der erste Aufruf des Komitees
'bb eine unzulängliche Beteiligung des Publikums zur Folge

hatte, ist letzthin ein abermaliger Aufruf zur Errichtung des
Denkmals von seitcn des Komitees erlassen worden, eine beredte
Mahnung an die Verpflichtung, die kein Gebildeter dem edlen
Dichter versagen wird. Noch fehlt nur eine mäßige Summe,
um Chamisso nach bald etnem halben Jahrhunderte erst ein
würdiges Denkmal zu setzen; möchte der Aufruf recht bald
und recht viel Gehör finden!

^ Das Komitce für ein Geibeldenkmal in Lübcck hat
sich mil den Bildhauer Prof. Voltz in Karlsruhs hinsichtlich
der Ausführung geeinigt. Der Entwurf bleibt im ganzen
unverändert, von einigen Kleinigkeiten abgesehen. Auch die
auf den Postamentstufen gelagerte schöne Figur eines schlafen-
den Genius, welche die Preisrichter beanstandet hatten,
kommt, dem Wunsche des Künstlers gemäß, mit zur Aus-
führung. Dis beiden Figuren werden in Bronze gegossen;
der Sockel soll aus rotem, polirtsm schwedischen Granit her-
gestellt werden. Das ganze Werk muß bis Michaelis 1889
vollendet sein.

-- Michael Munkacsy, welcher kürzlich einige Tage in
Wien weilte, hat den Austrag bekommen, das einst Makart
übertragene Deckengemälde im Stiegenhause des neuen kunst-
historischen Hofmuseums auszuführen, und ist jetzt, mit dsn
Plänen zu dem Werke beschäftigt, nach Paris zurückgekehrt.
Man darf einigermaßen gespannt darauf sein, wie sich der
Meister auf dein ihm bisher sremden Gebiete monumentaler
Dekorativmalerei symbolisch - allegorischen Jnhalts bewegen
werde. Der Termin der Eröffnung der beiden neuen Museen
bleibt leider immer noch in weite Ferne gerückt.

— i. Der Bcrner Münsterturm soll nach dem Plane des
Berner Architskten Stettler ausgebaut werden, ohne daß
dadurch eine Verstärkung der Fundamente oder eine Ver-
änderung im Jnnern der Kirche notwendig wird. Die Aus-
sührung dieses Planes, der indessen noch eine Begutachtung
zu gewärtigen hat, wird etwa 260868 Frs. kosten.

Vom Aunstmarkt.

— i. Die Auktion von Gemälden bci Bangcl in Frank-
furt a. M. am 7. und 8. März ergab 32853 Mark. Wir
zählen einige der bemerkenswerteren Nummern auf: Baisch,
Kühe am Pflug 400 Mk., Bürkel, Mühle im Winter 700 Mk.,
Desregger, Studienkopf 2300 Mk., Erdmann, zwei Pen-
dants 900 Mk., Friedländer, Die Erzählung 295, Gebler,
Schafe und Kühe 550 Mk., Kaulbach, Studienkopf
2020 Mk., Kolitz, Wettrennen 868 Mk., Reiffenstein,
Der Kühhornshof im Winter 378 Mk., Schweninger, Das
Wiedersehen 590 Mk., Tenner, Vom Nordseestrand 1000 Mk.,
Todt, Liebeswerbung 890 Mk., Voltz, Kühe am Wasser
695 Mk., Wenglein, Kühe am Wasser 660 Mk.

Zeitschriften.

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trau?ai86. Vou Louri äouin.
t'liristlielie^ itun^tklnlt. 8r. 3. IIür/.

Luv8t uuä Noral. — 61iri8tu8 in ä6r X6lt6i'. (Llit ^ddilä.)
— Va8 „karaäi68" au a1t6v Liro1i6ii. — Kiu 8iuudi1ä ä6r
Vr6ika1ti^1r6it. Vou L. ^V6ruiolr6. — 068o1iio1it6 ä6r o1iri8t-
1iod6U 6rad8o1irit't6n. Vou Lu^olliarät.

lllitttzilllUAen ckv8 lk. lc. österreivli. l»u8tzllM8. >r. 3.

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lioliev Vüiiiven. Vov vieAl.

I)er Lirvlieu8elinillelc. 1887. lür. 3.

Xuvstl>strs.olltuv^kv uuk sivsr Lsiss vuoli Svavisv. (I>I>t Lv-
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movä Lonus.kks. (Nit Lbdilä.)

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I.o. svulxturs uu moxsv üxs st L I'Sxoaus äe lu li.evaissa.uos.
Vov Louis 6ours.loä. (Uit Ldbilä.)
 
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