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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 22.1887

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Langl, J.: Zwei Brunnenprojekte für Wien
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Verschiedenes / Inserate
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https://doi.org/10.11588/diglit.4107#0191

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Kunstlitteratur und Kunsthandel.

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377

Hintergrund herab, was für das Gesamtbild be-
^nklich ist. Andererseits kann man sich aber nicht
^rhehlen, daß Tilgners Prvjekt wieder in Betreff der
^ibstcindlgen Wirkung des Brunnenmotivs zu bescheiden
^uftritt: ein Umstand, welcher namentlich für die Fern-
^cht wohl erwogen sein will. Die Modelle lassen sich
utlerdings mehr oder weniger aus der Vogelschau be-
lrachten und das Auge erfaßt dabei die ganze Situa-
llvn in nächster Nähe, was in der Wirklichkeit nicht

Aunstlitteratur uud Aunsthandel.

L. K. Georg Hirths „Idcen über Zeichenuntcrricht und
künstlcrische Berufsbildung" sind in Monatssrist bereits in
zweiter Auslage erschienen — ein Beweis, daß das frei-
mütige Wort des Verfassers zu rechter Zeit gesprochen ward.
Jn der That, was Hirth in anregender Weise über den
kümmerlichen Zeichenunterricht unserer Zeit, über unsere
mangelhafte Geschmacksbildung im allgsmeinen und über die
verkehrten Mittel, sie abzuwshren, sagt, verdisnt ohne Zweifel
ebenso wis seine Besserungsvorschläge recht nachdrücklich und
eifrig erwogen zu wsrden. Gewiß verleitet den Verfasser

Weyrs Brmmenprojckt für Wien. lS. den Aussatz Sp. S7S—377.)

"'bglich ist. Für diese ist der niedere Hvrizont und
die Fernwirkung des Bildes bei der gegebenen Situa-
ll»n in Betracht zu ziehen. — Die Künstler wollten
^rsstrünglich gemeinsam arbeiten; sie sind auseiuander
Zegangen, und jeder hat in seinem Projekt viel Schönes
^nd Gutes, wenngleich auch manches Bedenkliche zu
^üge gefördert: vielleicht gehen sie wieder zusammen
^nd summiren ihr Gutes der schönen Sache wegen.
^nrlaufig aber seien beide Arbeiten den leitenden Be-
hörden zur ernsten Würdigung empsohlen!

I. Langl.

eine mitunter scharf hervorgekehrte Subjektivität zu wider-
sprucherregenden Aussprüchen, aber den Ernst und die mit
teilsame Wärme, mit der Hirth offsn und frei für einen
überaus resormbedürstigen Gegenstand, dessen hohe Be-
deutung für unser ganzes Kulturleben noch herzlich wenig
gewürdigt wird, eintritt, sollten selbst schwerhörige Optimisten
— ihre Zahl im Fachs des Zeichenschulwesens ist leider
Legion — dankbar anerkennen. Wir wünschen dem hübsch
ausgestatteten Schriftchen erfolgreichste Verbreitung!

II. ll Kaiser Wilhclm in Charlottenburg. Das seltene
Glück, das uns Deutschen zu teil wird, demnächst den neun-
zigsten Geburtstag unseres hochverehrten Kaisers zu feiern,
sllhrt auch der deutschen Kunst manchen schönen Gedanken
zu. So ist eben nach dem eigenon Bilde ein trefflicher
Kupferstich von E. M. Geyger erschisnen: „Am zehnten
März", eine sinnig-wehmütige Huldigung, welche die Kunst
zum neunzigsten Geburtstage des Kaisers darbringt! Jeder
 
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