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Vermischte Nachrichten. — Vom Kunstmarkt.
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tragende führts aus, daß er eine Neihe von Merkmalen ge-
funden habe, welche es ihm unzweifelhaft machen, daß die
Art von Gruppen gefälscht sei. Die nnchtigsten dieser Merk-
male seien: eine Eigentümlichksit der Frauentracht (auf den
Beinen geschlitzter und geknöpfter Chiton), die nie in der
Antike vorkomme, sondern erst der italienischen Renaissance
angehöre; eine Hermenform (ausgeführter menschlicher Ober-
körper ohne Arme), die gleichfalls erst in der Renaissance
aufkomme; Absonderlichkeiten in der Form der Waffen und
Geräte; endlich die Wahl gewisser Gegenstände, die völlig
außerhalb des uns wohlbekannten Stoffkreises der hellenisti-
schen Kunst, der diese Gruppen angehören müßten, liegen. So
seien die unzweifelhaft unter dem Einfluß attischer Grab-
lekpthen stehenden Charondarstellungen kaum denkbar in jener
Zeit, wo die Lekythen bereits vergrabene Antiquitäten waren
und ihre Darstellungsweiss außer Gebrauch war. Die Vorzüg-
lichkeit der Fälschungen mache diesslben allerdings zu einer
ganz phänomenalen Erscheinung. Gegen diese Ausführungen
machte Herr von Kaufmann eine Reihe von Bedenken
geltend, die ihm als Sammler derartiger Terrakotten nahs
gelegt waren, ohne jedoch den Vorredner von seiner Ansicht
abbringen zu können. — Herr Adler besprach unter Vorlage
von Plänen, Zeichnungen und Photographien die Ergebnisse
der neuesten von der archäologischen Gesellschaft in Athen
gemachten Ausgrabungen in Mykenä, die er auf seiner
letzten Reise aus eigener Anschauung kennen gelernt hatte.
Jn der Südostecke der Niederburg haben sich terrassenförmig
angelegte Häuser mit Treppen und Gängen, mit kleinen Höfen
und Vorratsräumen gefunden, welche wahrscheinlich wirt-
schaftlichen Zwecken dienten. 26 m höher sind die Reste des
Palastes aufgedeckt worden. Eine Stsintreppe, vorn durch
eine Ante mit entsprechsndem Wandpfeiler abgeschlossen, fllhrt
zu dem Hofe, dessen Ostseite das Megaron, ähnlich dem von
Tiryns gestaltet, begrenzt. Jm Jnnern ist der kreisförmige
zweistufige Herd erhalten, der an seinem Rande mit einem
Friese geschmückt ist, dsssen Ornamente dem Formenkreise der
mykenischen Thongefäße entstammen. Westlich vom Megaron
führte eine zweite, größtenteils hölzerns Treppe zu einem —
ganz zerstörten — oberen Stockwerk, über welchem in späterer
Zeit ein langgestreckter dorischer Peripteros erbaut worden
ist. Von demselben sind wichtige steinerne Bauglieder ge-
funden. Auch darin also sind Mykenä und Tiryns ähnlich,
daß auf den Trümmern des alten Königshauses ein Kült-
gebäude errichtet ist. — Herr Ro b ert sprnch über die schöne,
im Uusso italiano äi antioditä elassiea II. Taf. VI. ü. L
veröffentlichte Vase und deutete sie auf den Mythos von
Atalante und Hippomenes.
Vermischte Nachrichten.
« Das neue Wiener Burgtheater, die Schöpfung
Hasenausrs und Sempers, geht nun auch im Jnnern
seiner Vollendung rasch entgegen und der Eröffnungstermin
ist auf den I. Februar nächsten Jahres angesetzt. Wie bei
derplastischen Ausschmückung desGebäudesnamentlich jüngere
Wiener Kräfte, wis Benk, Friedl. Tilgner, Weyr u. a. be-
schäftigt waren, so hat der Architskt auch die Malereien im
Fnneren vornehmlich Wiener Künstlern der aufstrebenden
Generation anvertraut und dadurch, soweit man bisher zu
urteilsn vermag, nur den besten Erfolg erzielt. Dis schönste
Wirkung machen die von Hynais, einem in Paris leben-
den Schüler A. Fsuerbachs, gelieferten Plafondgemälde des
Zuschauerraumes. Mit der Ausstattung der übrigen Räume
sind Eduard Charlemont in Paris, ferner die durch
ihre Arbeiten für das neue Theater in Karlsbad rühmlich
bekannt gewordenen Gebrüder Klimt und Franz Matsch,
dann der treffliche K. Karger und unser berühmter Land-
schaftsmaler Prof. Rob. Ruß beschäftigt. Letzterer hat soeben
eine Reihe köstlicher Lllnsttenbilder vollendet, welche die
Reiche der Poesie, der Musik und des Tanzes in lieblichen
Kindergestalten mit ornamentalen Gewindsn von Festons
und Guirlanden auf lichtblauem Grunds reizvoll allegori-
siren und uns das Talent des Meisters von einer neuen
Seite zeigen.
«- Deutsches Volkstheater in Wien. Die Kaiserstadt
an der Donau wird nächstens um eine Bühne reicher sein,
welche besonders das deutsche Volksschaufpiel und Lustspiel
pflegen und die Operette grundsätzlich fernhalten will. Man
beabsichtigt damit namentlich den Jnteressen der bürgerlichen
Bevölkerung zu dienen, welche auch bei der Gründung des
neuen Theaters finanziell in erster Linie beteiligt ist. Die
Crrichtung des Theaters hat soeben die behördliche Genehmi-
gung erhalten. Als Platz ist ein Teil des Weghubergartens
in der Nähe dsr neuen Museen in Aussicht genommen und
dsn Gründern zu einem sehr billigen Preise überlassen wor-
dsn. Die Baupläne lisfern Fellner und Helmer.
» Zn dcm Neubau dcr Ederschen Privatheilanstalt hat
Wien nicht nur für sein Sanitätswesen, sondern auch sür
seinen Zivilbau einen höchst beachtenswerten Zuwachs be-
kommen, welcher dem Besitzer wie dem Erbauer. Architekten
Prof. Hans Auer, Ehre macht. Die Räumlichksiten des
dreistöckigen Hauses gruppiren fich um eine glasgedeckte Zen-
tralhalle, neben welcher links vom Eintritt die bequems
Treppe emporsteigt. Zentralraum, Treppe und Vestibül sind
im Stil italienischer Hochrenaissance mit reizvollen Decken-
und Gewölbemalereien ausgestattet. An der Rückseite des
Hauses zieht sich eine Terrasse hin, von wslcher einige
Stusen in den schattigen Garten hinabführen. Alle Kunst
und aller Komfort sind aufgewendet, um den Lsidenden
gleich beim Eintritt dies Asyl als eine Stätte des Heils für
Körper und Seele erscheinen zu lassen.
2*2 Der Bildhaucr Ferdinand Harher in Berlin hat die
Modelle zu zwei Kolossalfiguren für den Festsaal des Rat-
hauses in Erfurt vollendet, welche die „Benignitas" in Ge-
stalt einer almosenspendenden Frau in der Tracht des I b.Jahr-
hunderts und die „Jndustria" in Gestalt eines Schmiedes
personifiziren.
Der Regicrungsbaumeister Borrmann, welcher zu-
letzt im Auftrage des deutschen Reiches in Olympia thätig
war, ist vom Magistrate der Stadt Berlin mit der Jnven-
tarisation der Bau- und Kunstdenkmäler Berlins betraut
worden.
—. Professor Gustav Eilers hat den Auftrag bekommen,
ein Brustbild des Prinzen Albrecht von Preußen, Regenten
von Braunschweig, zu stschen.
Vom Aunstmarkt.
x.— Kölner Kunstauktion. Auf Betreiben der Familie
des verstorbenen Freiherrn Hans v. Zwierlein in Geisen-
heim kommen im August d. I. dessen reichhaltigs Samm-
lungen zur öffentlichen Ausbietung. Die Versteigerung hat
die Kunsthandlung I. Lempertz' Söhne in Köln übernommen.
Das Wertvollste sind 169 Glasgemälde, welche zumeist aus
aufgehobenen Rheingauer Klöstern stammen und der
Hauptsache nach religiöse Motive haben. Nach den Schriften
der Spruchbänder stammen diese Gemälde größtenteils von
1556, 1606, 1614, 1641 bis 1707, wir sahen aber auch ältere
bis in das 13. Jahrhundert darunter. Eine Kreuztragungs-
gruppe leistet in Zeichnung und Farbenwirkung. wohl das
Hervorragendste. Ferner finden wir etwa 300 Ölgemälde,
meist der altdeutschen Schule angehörig, (darunter zwei
Albrecht Dürer, einen Holbein, einen Lukas Cranach), des-
gleichen hübsche Bilder aus italienischer und niederländischer
Schule wie einigs neuere und verschiedene hervorragend schöne
Aquarellmalereien. Endlich enthält die Sammlung alte
Möbel, namentlich sehr schön eingelegte Spieltische und
Schränke, eine größere Partie höchster Figuren und Zier-
stücke in Meißener Porzsllan (namentlich zwei Vasen und
zwei Lichthalter in besonders schöner Arbeit und reicher
Bronzeverzierung). Ein „Ölberg" in getriebenem Silber, eine
große Kreuzigungsgruppe (die Fleischteile in Silber, das
übrige in Holz) fallen unter den sonstigen alten Kunstarbeiten
besonders in die Augen.
x.— Rudolf Bangel in Frankfurt a. M. versteigerts
am 14. Juni die Kohlezeichnungen des Münchener Künstlers
Tony Aron, welche zum Schmuck der Festhalle des Frank-
furter Bundesschießens gsdient hatten. Diefslben wurden für
4000 Mk. losgeschlagsn.
2*2 Ein Bildnis der Madame Pompadour von Bouchcr,
welches sich bisher im Besitze des Earl of Lonsdale befand,
wurde am 18. Juni in London sllr 10395 Pfd. St. versteigert.
Der Käufer soll Lord Rothschild sein.
Vermischte Nachrichten. — Vom Kunstmarkt.
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tragende führts aus, daß er eine Neihe von Merkmalen ge-
funden habe, welche es ihm unzweifelhaft machen, daß die
Art von Gruppen gefälscht sei. Die nnchtigsten dieser Merk-
male seien: eine Eigentümlichksit der Frauentracht (auf den
Beinen geschlitzter und geknöpfter Chiton), die nie in der
Antike vorkomme, sondern erst der italienischen Renaissance
angehöre; eine Hermenform (ausgeführter menschlicher Ober-
körper ohne Arme), die gleichfalls erst in der Renaissance
aufkomme; Absonderlichkeiten in der Form der Waffen und
Geräte; endlich die Wahl gewisser Gegenstände, die völlig
außerhalb des uns wohlbekannten Stoffkreises der hellenisti-
schen Kunst, der diese Gruppen angehören müßten, liegen. So
seien die unzweifelhaft unter dem Einfluß attischer Grab-
lekpthen stehenden Charondarstellungen kaum denkbar in jener
Zeit, wo die Lekythen bereits vergrabene Antiquitäten waren
und ihre Darstellungsweiss außer Gebrauch war. Die Vorzüg-
lichkeit der Fälschungen mache diesslben allerdings zu einer
ganz phänomenalen Erscheinung. Gegen diese Ausführungen
machte Herr von Kaufmann eine Reihe von Bedenken
geltend, die ihm als Sammler derartiger Terrakotten nahs
gelegt waren, ohne jedoch den Vorredner von seiner Ansicht
abbringen zu können. — Herr Adler besprach unter Vorlage
von Plänen, Zeichnungen und Photographien die Ergebnisse
der neuesten von der archäologischen Gesellschaft in Athen
gemachten Ausgrabungen in Mykenä, die er auf seiner
letzten Reise aus eigener Anschauung kennen gelernt hatte.
Jn der Südostecke der Niederburg haben sich terrassenförmig
angelegte Häuser mit Treppen und Gängen, mit kleinen Höfen
und Vorratsräumen gefunden, welche wahrscheinlich wirt-
schaftlichen Zwecken dienten. 26 m höher sind die Reste des
Palastes aufgedeckt worden. Eine Stsintreppe, vorn durch
eine Ante mit entsprechsndem Wandpfeiler abgeschlossen, fllhrt
zu dem Hofe, dessen Ostseite das Megaron, ähnlich dem von
Tiryns gestaltet, begrenzt. Jm Jnnern ist der kreisförmige
zweistufige Herd erhalten, der an seinem Rande mit einem
Friese geschmückt ist, dsssen Ornamente dem Formenkreise der
mykenischen Thongefäße entstammen. Westlich vom Megaron
führte eine zweite, größtenteils hölzerns Treppe zu einem —
ganz zerstörten — oberen Stockwerk, über welchem in späterer
Zeit ein langgestreckter dorischer Peripteros erbaut worden
ist. Von demselben sind wichtige steinerne Bauglieder ge-
funden. Auch darin also sind Mykenä und Tiryns ähnlich,
daß auf den Trümmern des alten Königshauses ein Kült-
gebäude errichtet ist. — Herr Ro b ert sprnch über die schöne,
im Uusso italiano äi antioditä elassiea II. Taf. VI. ü. L
veröffentlichte Vase und deutete sie auf den Mythos von
Atalante und Hippomenes.
Vermischte Nachrichten.
« Das neue Wiener Burgtheater, die Schöpfung
Hasenausrs und Sempers, geht nun auch im Jnnern
seiner Vollendung rasch entgegen und der Eröffnungstermin
ist auf den I. Februar nächsten Jahres angesetzt. Wie bei
derplastischen Ausschmückung desGebäudesnamentlich jüngere
Wiener Kräfte, wis Benk, Friedl. Tilgner, Weyr u. a. be-
schäftigt waren, so hat der Architskt auch die Malereien im
Fnneren vornehmlich Wiener Künstlern der aufstrebenden
Generation anvertraut und dadurch, soweit man bisher zu
urteilsn vermag, nur den besten Erfolg erzielt. Dis schönste
Wirkung machen die von Hynais, einem in Paris leben-
den Schüler A. Fsuerbachs, gelieferten Plafondgemälde des
Zuschauerraumes. Mit der Ausstattung der übrigen Räume
sind Eduard Charlemont in Paris, ferner die durch
ihre Arbeiten für das neue Theater in Karlsbad rühmlich
bekannt gewordenen Gebrüder Klimt und Franz Matsch,
dann der treffliche K. Karger und unser berühmter Land-
schaftsmaler Prof. Rob. Ruß beschäftigt. Letzterer hat soeben
eine Reihe köstlicher Lllnsttenbilder vollendet, welche die
Reiche der Poesie, der Musik und des Tanzes in lieblichen
Kindergestalten mit ornamentalen Gewindsn von Festons
und Guirlanden auf lichtblauem Grunds reizvoll allegori-
siren und uns das Talent des Meisters von einer neuen
Seite zeigen.
«- Deutsches Volkstheater in Wien. Die Kaiserstadt
an der Donau wird nächstens um eine Bühne reicher sein,
welche besonders das deutsche Volksschaufpiel und Lustspiel
pflegen und die Operette grundsätzlich fernhalten will. Man
beabsichtigt damit namentlich den Jnteressen der bürgerlichen
Bevölkerung zu dienen, welche auch bei der Gründung des
neuen Theaters finanziell in erster Linie beteiligt ist. Die
Crrichtung des Theaters hat soeben die behördliche Genehmi-
gung erhalten. Als Platz ist ein Teil des Weghubergartens
in der Nähe dsr neuen Museen in Aussicht genommen und
dsn Gründern zu einem sehr billigen Preise überlassen wor-
dsn. Die Baupläne lisfern Fellner und Helmer.
» Zn dcm Neubau dcr Ederschen Privatheilanstalt hat
Wien nicht nur für sein Sanitätswesen, sondern auch sür
seinen Zivilbau einen höchst beachtenswerten Zuwachs be-
kommen, welcher dem Besitzer wie dem Erbauer. Architekten
Prof. Hans Auer, Ehre macht. Die Räumlichksiten des
dreistöckigen Hauses gruppiren fich um eine glasgedeckte Zen-
tralhalle, neben welcher links vom Eintritt die bequems
Treppe emporsteigt. Zentralraum, Treppe und Vestibül sind
im Stil italienischer Hochrenaissance mit reizvollen Decken-
und Gewölbemalereien ausgestattet. An der Rückseite des
Hauses zieht sich eine Terrasse hin, von wslcher einige
Stusen in den schattigen Garten hinabführen. Alle Kunst
und aller Komfort sind aufgewendet, um den Lsidenden
gleich beim Eintritt dies Asyl als eine Stätte des Heils für
Körper und Seele erscheinen zu lassen.
2*2 Der Bildhaucr Ferdinand Harher in Berlin hat die
Modelle zu zwei Kolossalfiguren für den Festsaal des Rat-
hauses in Erfurt vollendet, welche die „Benignitas" in Ge-
stalt einer almosenspendenden Frau in der Tracht des I b.Jahr-
hunderts und die „Jndustria" in Gestalt eines Schmiedes
personifiziren.
Der Regicrungsbaumeister Borrmann, welcher zu-
letzt im Auftrage des deutschen Reiches in Olympia thätig
war, ist vom Magistrate der Stadt Berlin mit der Jnven-
tarisation der Bau- und Kunstdenkmäler Berlins betraut
worden.
—. Professor Gustav Eilers hat den Auftrag bekommen,
ein Brustbild des Prinzen Albrecht von Preußen, Regenten
von Braunschweig, zu stschen.
Vom Aunstmarkt.
x.— Kölner Kunstauktion. Auf Betreiben der Familie
des verstorbenen Freiherrn Hans v. Zwierlein in Geisen-
heim kommen im August d. I. dessen reichhaltigs Samm-
lungen zur öffentlichen Ausbietung. Die Versteigerung hat
die Kunsthandlung I. Lempertz' Söhne in Köln übernommen.
Das Wertvollste sind 169 Glasgemälde, welche zumeist aus
aufgehobenen Rheingauer Klöstern stammen und der
Hauptsache nach religiöse Motive haben. Nach den Schriften
der Spruchbänder stammen diese Gemälde größtenteils von
1556, 1606, 1614, 1641 bis 1707, wir sahen aber auch ältere
bis in das 13. Jahrhundert darunter. Eine Kreuztragungs-
gruppe leistet in Zeichnung und Farbenwirkung. wohl das
Hervorragendste. Ferner finden wir etwa 300 Ölgemälde,
meist der altdeutschen Schule angehörig, (darunter zwei
Albrecht Dürer, einen Holbein, einen Lukas Cranach), des-
gleichen hübsche Bilder aus italienischer und niederländischer
Schule wie einigs neuere und verschiedene hervorragend schöne
Aquarellmalereien. Endlich enthält die Sammlung alte
Möbel, namentlich sehr schön eingelegte Spieltische und
Schränke, eine größere Partie höchster Figuren und Zier-
stücke in Meißener Porzsllan (namentlich zwei Vasen und
zwei Lichthalter in besonders schöner Arbeit und reicher
Bronzeverzierung). Ein „Ölberg" in getriebenem Silber, eine
große Kreuzigungsgruppe (die Fleischteile in Silber, das
übrige in Holz) fallen unter den sonstigen alten Kunstarbeiten
besonders in die Augen.
x.— Rudolf Bangel in Frankfurt a. M. versteigerts
am 14. Juni die Kohlezeichnungen des Münchener Künstlers
Tony Aron, welche zum Schmuck der Festhalle des Frank-
furter Bundesschießens gsdient hatten. Diefslben wurden für
4000 Mk. losgeschlagsn.
2*2 Ein Bildnis der Madame Pompadour von Bouchcr,
welches sich bisher im Besitze des Earl of Lonsdale befand,
wurde am 18. Juni in London sllr 10395 Pfd. St. versteigert.
Der Käufer soll Lord Rothschild sein.