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Kunstgeschichtliche Gesellschaft zu Berlin [Hrsg.]
Kunstchronik und Kunstmarkt: Wochenschrift für Kenner und Sammler — 56.1920/​1921 (Oktober-März)

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Nr. 6
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Stamitz, Wolfgang: Badische Kunst
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https://doi.org/10.11588/diglit.36986#0109

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KUNSTCHRONIK UND KUNSTMARKT
HERAUSGEBER: GUSTAV KIRSTEIN
BERLINER REDAKTION: CURT GLASER WIENER REDAKTION: HANS TIETZB
NR. 6 5. NOVEMBER 19Z0

BADISCHE KUNST
VON DR. WOLFGANG STAMME
GNlB badiiAe Landeshauptstadt Karlsruhe hat eine »BadiiAe WoAec ver-
-L-^ anftaitet, um einmal aiies zufammenzufaifen, was auf den Gebieten der
Kunit das badiiAe Land und badiiAe Künftier hervorgebraAt haben. Was
die bildende Kunit anbetrifft, fo pflegt man foidien territoria] begrenzten und
beiAränkten Veranftaitungen mit einer gewiifen mißtrauiichen VoriiAt gegen-
überzutreten. Giit doA immer zu befürAten, daß aus Gründen des Geburts^
iAeins Größen ais foi Ae dargeboten und herausgeiteiit werden, die keine
find. Es muß von vornherein gefagt werden, daß bei den Karisruher Ver-
anftaitungen gerade im Kunitgebiet niAts weniger ais eine kieinbürgeriiA
heimatiiAe Note vorgeherriAt hat. In der ProgrammfArift heißt es in einem
ausgezeiAneten Auffatz über »Die biidenden Künite in Badens: »Wenn man
von der badiiAen Eigenart der Kunit fpreAen wiii, fo muß man der Bnt-
wiAiung GereAtigkeit widerfahren iailen und hervorheben, daß gerade in
dem weAfeivoiien Spiei und AusgieiA der Kräfte die Kunit biüht.c Man
fühit, hier fpriAt ein freier, zieibewußter Geiit, der hA beitrebt, feine innere
Freiheit und kfare Urteiisfähigkeit den badiiAen EriAeinungen gegenüber zu
bewahren. Man geht niAt fehi, wenn man in dem Autor der programma^
tifAen Dariegungen diefes Auffatzes den neuen Direktor der BadiiAen KuniN
haiie in Karisruhe, Dr. W. F. Storck, zu erkennen meint, deilen Wirkfam^
keit im Rahmen der unten näher zu befpreAenden befonderen Veranlagungen
zu einer überraiAenden und eindruAsvoiien Kundgebung wurde, die im ganzen
Lande itärkiten Widerhall fand.
Seine Tätigkeit wurde zuerít üAtbar in den neu geordneten Räumen des
Thoma=Mufeums der Karisruher Kunfthaiie — ein Auftakt für die in An-
griff genommene Gefamtorganifierung der Kunithaiie überhaupt. Diefe Er-
neuerung und Veriebendigung des Thoma=Mufeums muß ais eine hervor^
ragende mufeumsteAnifAe Einführung des ¡ungen Direktors, der übrigens in
Erwerbungen eine befonders giü&iiAe Hand zu haben iAeint, betraAtet
werden. Die Wände find in heiien und klar leuAtenden Farben geitriAen,
ein heiies Geib weAfeit mit pompe¡aniiAem Rot und einem warmen Blfen-
beinton. Die Rhythmifierung der Wände, die foiide DurAdaAtheit der AuF
 
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