Kunstgeschichtliche Gesellschaft zu Berlin [Hrsg.]: Kunstchronik und Kunstmarkt: Wochenschrift für Kenner und Sammler (56.1920/1921 (Oktober-März))

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Adolf von Hildebrand — Badildie Sch toiler nadi der Revolution

nach der Abfolutheit der AusdruAsgeftaltung mit den uralten germanifA-
gotifAen BrbfAaften der im Grunde malerifA, vihonär, entßnnliAten Seele.
Unteilhaftig jener das Dafein durdiwogenden, höAfte SAöpferkraft vertnitteinden,
Sinnlichkeit eines Rude, eines Carpeaux, eines Rodin, unteilhaftig des leben-
Spendenden Eros der Griedien, doA aber angezogen von jenem reinen Glanz
feligen Seins, zeugte Hildebrand mit der Antike einen Euphorion, kaum
ähnliA dem der klaflifAen WalpurgisnaAt, aber einen eAten Bruder jenes,
den Peter Cornelius in den Fresken für die Glyptothek rund 50 Jahr früher
der Welt gegeben halte.
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BADISCHE SCHLÖSSER NACH DER REVOLUTION.
AUCH EIN KAPITEL ^BADISCHER KUNSTPFLEGE«
"yyyBNN in dem früheren BeriAt (Heit 6 diefes Jahrgangs} gewifiermaßen
VV die LiAtfeiten der neueren badilAen KunftpHege erörtert wurden, fo
muß heute ein Wort geiagt werden über die leider au A vorhandenen SAatten-
feiten, die fo man Ae kulturelle Entfaltung hintanhalten oder unmögliA
maAen.
Dur A die Auseinanderfetzung mit dem großherzogliAen Haufe, deffen
Sorgfamkeit für den früheren Eigenbeßtz leider nur allzuoft von der Spar-
famkeit eine Grenze gefetzt erhielt, ilt eine Reihe von SAloßbauten in den
dauernden Belitz und die Fürforge des Staates übergegangen: ZunäAft die
alte kurpfälzilAe Reßdenz in Mannheim, das SAloß der Froimont, Hauberat
und Pigage, diefer allein lAon dur A feine Größenausdehnung berühmte Bau,-
dann die kurfüritiiAe Sommerreßdenz SAwetzingen, von Breunig begonnen, die
Eingangspforte des berühmten Gartens bildend,- in BruAfal das reiAe bifAöf-
liAe SAloß, das Werk der WellA und Ritter,- endliA das alte ftattliAe Reß--
denzfAloß in Raftatt, eine durAaus anfehnliAe SAöpfung des Dom. Egidio
Roffi, delfen Pläne gerade jetzt aufgefunden wurden, und das köftliAe Juwel
Favorit, eine SAöpfung des J. M. Rohrer.
Von diefen SAloßbauten hat fiA bisher nur BruAfal einer befonderen
(kosmetifAen) Pflege des äußeren Gewandes erfreuen dürfen — fonft wurde
wenig oder niAts für die Bauten getan. Raftatt war fAon vor dem Kriege
verwahrloft/ dur A die Verwendung als Lazarett wurde fein Erhaltungszuftand
niAt gefördert. SAwetzingen (in welA traurigem Zuftand befindet fiA der
berühmte Garten!) war ftark vernaAläfßgt und auA Mannheim halte niAt
nur bedeutungsfofe Räume den Finanzbehörden abgeben müffen. Aber felbft
BruAfal, der Augapfel des zuftändigen Refforts, war im Innern durAaus
fern von einer würdigen, dem Wert angemelfenen Pflege. Man hätte meinen