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Kunstgeschichtliche Gesellschaft zu Berlin [Editor]
Kunstchronik und Kunstmarkt: Wochenschrift für Kenner und Sammler — 56.1920/​1921 (Oktober-März)

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Nr. 14
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Tietze-Conrat, Erica: Uvachromie
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https://doi.org/10.11588/diglit.36986#0273

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KUNSTCHRONIK UND KÜNSTMARKT
HERAUSGEBER: GUSTAV KIRSTEIN
BERLINER REDAKTION: CURT GLASER' WIENER REDAKTION: HANS TIETZB
NR. 14 31. DEZEMBER 1920

UVACHROMIB
VON E. TlETZE=CONRAT
T^\ER Photophyßker Dr. Adolf Traube in München hat ein neues Ver-
^ fahren der farbigen Photographie erfunden, das er nach feinem eigenen
Namen (Traube — uva> Uvachromie benannte. In München, Wien und an
anderen Orten beginnt man jetzt die Uvachromerhndung praktilA zu ver-
werten, und unter den Zielen, die dabei verfolgt werden, ift auch die Her-
Heilung von Diapolitiven für den kunltgelAiAtliAen Unterricht auf das Pro-
gramm gefetzt und damit eine Frage berührt, die alle Kunlthiltoriker angeht.
Heute mehr denn je, da das Reifen für die meiften von uns ein Ding der
Unmöglichkeit geworden ift.
Die teAnilAe Grundlage der Erfindung ilt fo einfach, daß iA lie fogar
verliehen konnte. Es ilt derfelbe Gedanke, der dem Dreifarbendruck zu-
grunde liegt. Das Gemälde wird nacheinander durch drei Farbgläfer, ein
Uaues, ein gelbes und ein rotes, photographiert. Nach den entwickelten Platten
Verden Pofitive hergeftellt, die in drei Farbbädern, einem blauen, einem gelben
und einem roten, eingefärbt werden. Die drei farbigen EmulhonsfAiAten
aufeinandergelegt, zwilchen fiebernden Glasplättchen eingelAfolfen, ergeben die
richtige Farbenkompohtion des Originals. Zur Kontrolle wird mit dem Ge-
mälde zugleich eine Farbtafel aufgenommen, an deren Schattierungen lieh die
Richtigkeit der Farben des Originals auA hinterher bei der EntwiAlung naA-
Prüfen läßt. Die Traube'lAe Aufnahme übertrifft die Lumière'khe in meh-
rerem BetraAt,- während diefe ein Unikum bleiben muß, kann man jene
beliebig vervielfältigen,- während diefe infolge des unter der Bmullion !ie-
genden Farbrafters keine Vergrößerung zuläßt, läßt ßA jene beliebig ver-
großem,- während aus demfelben Grunde bei diefer das Weiß niAt rein
gebraAt werden kann, ilt jene in der Wiedergabe aller Farben und alfo
auA des Weißen völlig zuverläflig,- während diefe nur mittels des ftärklten
HektriiAen Stromes projiziert werden kann, läßt 1ÌA jene wie ein lAwarzes
Diapoftivbiid benutzen. Und endliA ift das UvaAromdiapohtiv dauerhafter,
da bei_ihm das gebreAliAe Glas nur die SAutzhülle ilt, die ohne weiteres
vieder erfetzt werden kann.
 
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