Kunstgeschichtliche Gesellschaft zu Berlin [Hrsg.]: Kunstchronik und Kunstmarkt: Wochenschrift für Kenner und Sammler (56.1920/1921 (Oktober-März))

Erwiderung von M. Dvorák — Literatur

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Liebenswürdigkeiten kaum zu (teigem, die St. nicht hindern, (ich über die
Kehrfeiten des Ge(ehrten(ebens und Verfolgungen zu bekiagen.
Es gab atfo genügend Gründe zur Abwehr, und wenn ich es vermeiden
wollte, den perfönliAen Hader weiterzufpinnen, fo gefthah dies nicht aus Pofe,
fondern aus Gründen, mit denen (ich St. anfcheinend fo wenig befreunden
kann, daß es kdinen Zweck hätte, darüber auch nur ein Wort weiter zu
verberen. ,Wczv DfoAf/f

LITERATUR
JofephSauer,ReformationundKunk
imBereiAdesheutigenBaden. Son=.
derabdru& aus dem Freiburger Diözefan=<
ardtiv. Freiburg 1919.
Auf den kunkgekhiAtliAen Tei) diefer
weitausgreifenden Unterfuchungen, die bei
weitem nicht — wie der Tite( vermuten
(affen könnte — in tiefkhürfender kirdten^
oder kulturgekhichtlidier Darketlung (ich
erkhöpfen, möchte ich mit allem NaAdruA
hinweifen. Er bringt nicht mehr und nicht
weniger ats einen ausgezeichneten und zu-
verlangen Führer durA die Kunkdenk-
Maler des badifchen Landes.
Die Benutzung für den Forkher wird
von vornherein edeichtert durch die über-
hchdiche Anordnung verkhiedener Liften
und Verzeichniffe, die gewiffermaßen Bei-
träge zu einer Kunktopographie Badens
darkellen: KirAliAe Bauten, S. 19 ff.,- 30,-
das ikonographikhe Programm verfchiedener
Aftäre. S.91,- Wandmalereien S. 123 — 132.
Daneben wird im Haupttei) der Darketlung
eine Ausbreitung des gefamten weitkhiA-
tigen Material, auf umfaffender Kenntnis
*(es Denkmälerbekandes beruhend, geboten.
Die geikesgekhiAtliAe Verzahnung zeigt
die eindringliche Art des Theoiogen, der
denLehrituh! F. X. Kraus' einnimmt. Die
kunkwilfenkhakliAe Heranziehung des
Materials und feine Verknüpfung mit den
großen entwiAlungsgekhiAtliAen Zufam^
Menhängen ik nie mit diefer zuveriäfhgen
Sachlichkeit und Befonnenheit geboten wor-
den. Die Bedeutung der Bodenfeekunk
^drd mit befonderem Recht gegenüber ein^
khränkenden Autoren betont. Auf diefem
Vebiete, das man Jahrzehntelang mit dem

Schulbegriff „khwäbikh" gfaubte abtun zu
können, wird die Forkhung die von Sauer
gewiefenen Fußtapfen noch weiter verfolgen
müffen. Die Neuordnung der Karisruher
Kunkhalle wird mir die erwünkhte Ge-
(egenheit dazu aufzwingen. Die Kunft der
Moser, Witz gewinnt neue und gewichtige
Blickpunkte. Von fpäterer Zeit greife ich
nur die BedeutungBaldungs für das gefamte
badikh^oberrheinikhe Gebiet heraus,- Sauer
fteckt die Grenzen feiner Wirkungsfphäre
ab und weift auch hier der Detailforkhung
neue Wege.
(m einzelnen kann der (nhatt dieser wert-
vollen Unterfuchung hier nicht annähernd
wiedergegeben werden. Der Hinweis kann
aber auch in feiner andeutenden Kürze feine
Wirkung tun, wenn er die allgemeine
Forlchung auf diefe wichtige Arbeitsteilung
des verdienltvollen Gelehrten hinweift, die
an einem Orte niedergelegt ift, der ßch der
allgemeinen BeaAtung der Fachgenoffen
begreifliAerweise leiAt entzieht, an dem
aber bereits in früheren Jahren die aus-
gezeiAneten SammelberiAte über »KirA^.
(iAe Denkmalskunde und Denkmatspflege in
der Erzdiözefe Freiburgcc erkhienen waren.
[T: V.
*
Jutius von SAIoffer, Die deutfAen
ReiAskleinodien. Kunkverlag Anton
SArot) W) Co., Wien, 1920.
Betty Kurth, Das LukfAloß SAön -
brunn. Verlag Ed. Hölze), Wien, 1920.
Zwei populäre KunkveröffentliAungen,
die eine befondere Aktualität bektzen.
SAIoiTer's gut ausgeftattetes und ¡(lukriertes
BüAlein ik ein von altem gelehrten BeL
werk entledigter Auszug aus des Ver-