Kunstgeschichtliche Gesellschaft zu Berlin [Hrsg.]: Kunstchronik und Kunstmarkt: Wochenschrift für Kenner und Sammler (56.1920/1921 (Oktober-März))

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Betgifcher Brief

ítand der Bxprefílonismus im weiteften Wortfinne. Baumeifter, Kun(tge-
werbfer, Bifdhauer nahmen an den StreitgefpräAen teif, woran man ermeffen
kann, wie ftark in Befgien der Zufammenhang gefpürt wird, der die neue
Kunft gerade mit den praktifdien, niAt nur den denkerifAAterarifAen Br-
kenntniffen verbindet. Der Baumeifter Huib Hofte, wefdier der nordho))än-
difdien, um Théo van Doesburg gefAarten Stifgruppe nahe fteht, erging fidi
über das Thema »Die GefefffAaft und die Baukunft«, Louis van der Swaefmen
über »Die Entftehung des heutigen Wohnungskompfexes«, Léonard über
»GebrauAskunft«, Peeters über »Die neue Maferei«. Der einheitfidie
Grundton ihrer Ausführungen war die Aufforderung zur Befonnenheit, zur
Kühfe, zum Maßhaften, eine Aufforderung, die damit, daß fie geftefft wird,
zeigt, wie fehr die Bfamen den Naditeif ihres zu hitzigen, aufbraufenden,
audi in der Kunft grenzenfosAAwärmerifAen Temperaments empfinden. Bin
anderes Themengebiet war Freud's Pfydioanafyfe, mit der die betgifdie Jugend
erft naA dem Kriege in nähere Berührung gekommen ift, und die nun auA
in Befgien die Geifter zugieidi erregt und befruAtet. Die betreffenden Vor-
träge unterfuAten die Verwendbarkeit der pfyAanafytifAen WißenfAaft für
die fofkforiftifAe ForfAung <M. de Meyere), für die äfthetifAe Wertfindung
<Craeybeek>. Das Thema »Das funge Ffandern und die DiAtkunft^ be-
handefte Bugen de BoA, der tatkräftige, in der KunftAronik fAon mehrmafs
rwähnte Verieger der neuen KunftzeitfArift »Ruimte-x <=Raum>. Die Reg-
famkeit des Geiftes, von wefAer der Kongreß Zeugnis abfegt, ift fedenfaffs
rein afs fofAe überaus erfreufiA/ dem ftürmifAen, fprunghaften Tempo der
neubefgifAen KunftentwiAfung merkt man es an, wie die Jugend des Landes
faft gierig jenen Vorfprung einzuhofen fuAt, um den die neue Kun(tentwiA-
fung in den übrigen Ländern Europas den befgifAen Hervorbringungen
voraus ift.
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SCHINKEL S ANTEIL
AM HAUPTPORTAL DBS ALTEN AUGUSTEUMS
IN LEIPZIG
VON ECKART v. SyDOW
TN der »KunftAronik« Nr. 47 vom 20. Aug. 1920 wies iA im Auffatze über
I »SAinkel's Anteif am Bau des Leipziger Augufteums« darauf hin, daß der
damafige Leipziger ArAitekt des Baues, GeutebrüA, der Baukommiffion am
14. März 1832 mitteifte, daß er von SAinkef eine »Skizze zur Bifdhauer-
arbeit« erhaften habe, die er zugfeiA überfende, — daß aber andererfeits die
aufkfärenden Dokumente noA fehlten. Diesmal kann iA nun eine darauf be-
zügfiAe Ergänzung liefern. Denn es ergaben NaAforfAungen im Dresdener