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Kunstgeschichtliche Gesellschaft zu Berlin [Hrsg.]
Kunstchronik und Kunstmarkt: Wochenschrift für Kenner und Sammler — 56.1920/​1921 (Oktober-März)

DOI Heft:
Nr. 25
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Ohle, Max: Zur geplanten Neuregelung der Denkmalpflege in Preussen
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https://doi.org/10.11588/diglit.36986#0491

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KUNSTCHRONfK UND KUNSTMARKT
HERAUSGEBER; GUSTAV KIRSTEIN
BERLINER REDAKTION: CURT GLASER WIENER REDAKTION: HANS TIETZB
NR. 25 18. MÄRE 1921

ZUR GEPLANTEN NEUREGELUNG
DER DENKMALPFLEGE IN PREUSSEN
VON PROVINZIALKONSERVATOR OHLE
TT BI den Verhandtungen der letzten Tagung für Denkmalpflege und Heimat^
T-) iAutz in EifenaA war mit befonderer Genugtuung auf den Artikel 150
der neuen ReiAsverfatfung hingewiefen worden, durA welAen der SAutz und
die PHege der Denkmäler als SaAe des Staates bezeiAnet werden, und in
Ziffer 1 einer dort gefaßten Refolution wurde der bereAtigten Freude darüber
AusdruA gegeben, daß die Aufgaben der Denkmalpflege und des„Heimat-
iAutzes in den GrundreAten eine feite Stütze erhaben haben. Es muß nun^
mehr mit Erítaunen feitgeltebt werden, daß der preußifAe Staat als foIAer
beabhAtigt, MA diefes Re Ates und einer VerpHiAtung zu begeben, die bei
alten Kutturvötkern zu den vornehmften Aufgaben des Staates gehört. NaA
dem Entwurf des Gefetzes über die Provinziatautonomie (veröffenttiAt z. B.
in der Frankfurter Zeitung Nr. 43 vom 18. Januar 1921) fot! die gefamte
DenkmatpHege reittos der Regetung dur A Provinziatgefetze untertiegen.
Vor attem muß darauf hingewiefen werden, daß die praktiiAe DenkmaL
pflege fAon feit tanger Zeit im wefenttiAen eine Setbitverwattungsangetegen^
heit der Provinzen iit, und es muß anerkannt werden, daß diefe Dezentratifation
MA im attgemeinen gut bewährt hat. Befonders einige Provinzen haben durA
ihre Organifation und in der BereitfteHung von Mittetn gezeigt, in wetAer
Weife eine Förderung der denkmatpftegerifAen Beitrebungen erreiAt werden
kann. Leider liehen aber in diefer HinßAt andere Provinzen weit zurüdc
Es iit fa immer bedenktiA, wenn derartige Kutturbeftrebungen höAiter Art,
wie ße die DenkmatpHege nun einmat ift, von dem befonderen GetAidi ein-
zetner tatkräftiger Vorkämpfer und von dem guten Witten der provinzietten
Kommunatverwattungen und ihrer Landtage abhängen. Es hat tAon vor dem
Krieg immer weite Kreife gegeben, wetAe der DenkmatpHege zum minderen
indifferent gegenüberltanden,- und diefetben Kreife bezeiAnen heute denkmat-
pHegerifAe Beitrebungen ats einen Luxus, den wir uns fetzt niAt mehr ge-
Itatten können. Es erfAeint niAt ausgefAtoffen, daß in einzetnen Provinziai-
Landtagen die Vertreter derartiger AnfAauungen die Mehrheit erhaben,- ein
tangfames Verkümmern der DenkmatpHege wäre dann zu befürAten, wogegen
 
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