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Kunstgeschichtliche Gesellschaft zu Berlin [Hrsg.]
Kunstchronik und Kunstmarkt: Wochenschrift für Kenner und Sammler — 56.1920/​1921 (Oktober-März)

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Nr. 6
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Stamitz, Wolfgang: Badische Kunst
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Willis, Frederick C.: Die Frühromantische Malerei, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.36986#0114

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Badikhe Kunít — Die frühromaatifche Maierei

ierifAe Bedeutung zurüAzugewinnen, die he zu wiederholen Maien im Laufe
des ietzten Jahrhunderts beleihen hat. Die bevorftehenden Neuordnungen der
Kunithaiie und des Landesmufeums werden ihrerfeits in einheitiiAer Zufammen-
arbeit die Wirkungen des Aufbaues der biidenden Künite in Baden ver-
ftärken heifen.
DIE FRÜHROMANTISCHE MALEREO
VON FRED. C. WILLIS
II, (Schluß.!
NiAt aiie haben damais fo bewußt, wie Runge es tat, ihre Kunft mit den
geiftigen Forderungen der Zeit in Einkiang gebraAt, und um fo weniger, je mehr
he in der ÖffentiiAkeit ftanden. Das iit der Faii bei Jofeph Anton KoA und
Wiiheim von Kobeii, die niAt eigentiiA Romantiker knd und hA doA dem
romantifdien Zeitgeift niAt ganz zu entziehen vermoAten. Der Tiroier KoA
iit der Neftor in der iangen Reihe von deutfAen Künitiern, die während
diefes Jahrhunderts in der römifAen LandfAaft ihren Beruf finden. Seine
Kompoktionen veriieren nie ihren feiten, iinearen, dem HnendliA=LInbe-
ftimmten und der MondfAeinpoehe durAaus entgegengefetzten Charakter,
aber mit feiner großzügigen Weiträumigkeit, dem Marken Naturgefühi und
dem gefunden Farbenhnn fühit hA diefer SAüier Caritens' und Lehrer der
Nazarener dodi dem romantifAen Ideenkreis näher verwandt ais dem ex-
tremen Kiafhzismus Davids, auf den er geiegentiiA ein derbes Wort prägt.
Nur iit die Berührung keine tiefere und dauernde,- KoA's Kunít endet
fAiießiiA in der Hiitorienmaierei mit Macbethfzenen und Biidern aus dem
Tiroier Aufftand, ein Voriäufer Defregger's.
AuA bei Kobeii bezeiAnet der BinHuß der Romantik nur den Höhe-
punkt, aber niAt den Endpunkt feiner EntwiAiung. Von der aithoiiändifAen
Tradition geht he aus wie bei den meiden der frühen MünAener SAuie,
den Dorner, Diiiis, Wagenbauer u. a., — aber wie er dann in feinen Kriegs^
panoramen mehr und mehr das unfAarf Umriffene, Nebeihafte und Stim-
mungsvoiie betont und befonders die Vordergrundfiguren immer mehr zu
Trägern diefer Stimmung maAt, die he dem BefAauer vermittein foiien, das
iit bereits etwas der Kunft FriedriA's voiikommen Homogenes. Und doA iit
es niAt mehr ais eine Epifode,- fpäter iäßt die atmofphärifAe Feinheit wieder
naA und das GegenftändiiAe überwiegt.
Was aber Runge's Geiit vorgefAwebt hatte, durfte Cafpar DavidFriedriA
erfüiien,- in feiner Kunít fehen wir die voiiendetife Verkörperung der Ge-
1> Probevortefung, gehaiten vor der Phitofophilchen Fakultät der Univerfität Kiel am
29. Juli 1914. — Vgl. aKunlttbronik« Nr. 4/5 vom 2Z./29. Oktober 1920.
 
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