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Kunstgeschichtliche Gesellschaft zu Berlin [Hrsg.]
Kunstchronik und Kunstmarkt: Wochenschrift für Kenner und Sammler — 56.1920/​1921 (Oktober-März)

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Nr. 21
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[Notizen] / Kunstmarkt
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https://doi.org/10.11588/diglit.36986#0419

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Nekroioge — Sammiungen

409

NEKROLOGE
Der bekannte Schweizer Maier Eugène
Burnand ift in Laufanne im Aiter von
70 Jahren geitorben.
*Ar
Prof. Dr. Dvorak, Ordinarius fürKuniL
gefAiAte an der üniverhtät Wien, ift
am 8. Februar im Aiter von 47 Jahren
in GrußbaA geitorben. Ein NaAruf wird
im näAften Heit der KunftAronik ent-
haiten fein.
Raymond Cox, derDirektordesSpitzem
mufeums in Lyon, iit geitorben. Er hat
RA in weiteren Kreifen durA fein BuA:
Soieries d'Art einen Namen gemaAt.
PERSONALIEN
Aibert Besnard hat feine Demiffion
ais Direktor der franzöfifAen Akademie
in Rom eingereiAt. Ais fein NaAfoiger
werden der Bitdhauer Denys PueA und
der Maier Ernest Laurent genannt.
SAMMLUNGEN
Eiberfeid, StädtifAes Mufeum.
Die Direktion hat foeben eines jener treff-
iiAen » Saalheft Aen« herausgegeben, die in
ihrer Gefamtheit woh) einen der beiten
Katafoge einer modernen Gâterie da: [teilen
werden. »Führer« und »Kataiog« iAeinen
hier in vorbiidiiAer Weife vereinigt. Die
BezeiAnung des neuen BüAieins »Bieder^
meierzimmer« iit freiiiA niAt fehr g)üA-
iiA. Abgefehen von dem bereAtigten
ÜberdruiTe an jeder »Biedermeierei« iäßt
der Titei überfehen, daß gerade in diefem
übrigens diskret und taktvoii mit aiten
Möbein ausgeftatteten Raume die Vorzüge
iiAften Proben früher deutfAer LandfAafts-
maierei des 19. Jahrhunderts hängen. Br-
wähnt feien Rottmann's itaiienifAe Land^
fAaft, J. Chr. C. Dahi's LandfAaft an der
Eibe, die entzü&ende kteine »Sommer-
ftimmung« von Guftav Conz, Gemäide
von FfaAert, Bürkei, BieAen, SAirmer
und ais Hauptwerke Jofef Anton KoA's
»Macbeth und die Hexen« fowie C. D.
FriedriA's »SAioß AibreAtsburg bei Mei-
ßen«. Das atte Düfteidorf ift durA be^
fonders forgfäitig gewähite Werke u. a.
von Cafpar SAeuren und den verbiüffen-

den kieinen »Kinderreigen« Hafenciever's
vertreten. Ais Probe der BefAreibungs^
kunit von Prof. Fries fei hier zitiert, was
der Kataiog über das ietztgenannte Biid
ausfagt: »Kinderreigen. Die iebendigen
FigürAen haben namentiiA reAts mit
ihren in bräuniiA.geibfiAen Tönen ge-
haitenen Kfeidern und ihren fAarfen Siihou-
etten eine raumiAaffende Wirkung, fo daß
die weite Ebene ftark zur Geitung kommt.
Links die Gruppe in iiAten Farben hat ais
Hintergrund das dunkiere iAwerere Bauern
haus«. Dazu exakte Angaben über Prove,
nienz, VorzeiAnungen und über ein ver-
wandtesBifd von A. SArödter in derDüileL
dorfer Gaierie. Die Literaturangaben find in
den Elberfeider SaaiheftAen mit ganz be-
fonderer Genauigkeit gearbeitet. Aus dem
voriiegenden Kataioge feien iAiießiiA noA
hervorgehoben das Biidnis Waidmüiier's
und vor afiem F. v. Rayski's Porträt eines
Herrn v. Reitzenitein (Kat. d. Jahrh.=Ausit.
B. 2, S. 438>, ein Werk von höAiiem male-
rifAen Reiz, das den VergteiA mit Rays-
ki's berühmtem ^Domherrn v. SAroeter«
getroit aushaiten kann.
*
Erfurt, StädtifAes Mufeum. In
den Monaten Februar und März ift im
StädtifAen Mufeum ats Leihgabe des ür-
fuiinerinnen^Kiofters das überiebens-
große Vefperbiid aus der zweiten Häifte
des 14. Jahrhunderts ausgefteiit, das zu
den bedeutendften deutfAen Skuipturen des
14. Jahrhunderts gehört. In feinem AuL
fatz im »Genius« I hat Wiiheim Pinder
(S. 204> die Erfurter Gruppe ais eine
NaAfoigerin der äiteften bisher bekannten
Pietà-Darfteiiung (auf der Fette Coburg)
kurz erwähnt. Overmann hat he in feinem
BuA über die Kunftdenkmäfer der Stadt
Erfurt (1911) unter Nr. 78 veröffentiiAt
(Abb. 10 u. 67). Den äußeren Anftoß zu
der dankenswerten Aushebung gab ein
Vortrag von Prof. Pinder im Erfurter
Kunit verein. Eine Würdigung des groß-
artigen Biidwerkes wird im Märzheft der
"ZeitiArift für biidende Kunft« zu finden
fein. Da der Konvent die Gruppe nur
bis zum Ofterfeft ins Mufeum gegeben
hat, fei hier auf die feitene Gefegenheit,
das Werk im Originai zu fehen, naA-
drü&tiA hingewiefen.
 
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