SAinkel's Antei! am Hauptportaf des a!ten Augulteums in Leipzig — Nekrologe 173
der Pilalter, SAinkel hatte die SeitenHäAen leer gelaffen. Das ergibt HA aus
einer Anfrage Geutebrück's (vom 22. Februar 1835): ob niAt auA die beiden
anderen Seiten jedes Pilaiters verziert werden fotften, da man he doA immer
fähe, wenn man eintrete und hinausginge. RietfAe! folgt diefer Anregung
fogleiA und wünkht, daß SAinkel das Fehlende ergänzen möge, »damit eine
Ubereinftimmung des Styls beider Seiten erreiAt wird«. Am 22. April 1835
kann er bereits mitteilen, daß SAinkel die SeitenlAmudAäAen entworfen habe.
So hat SAinkel das Hauptverdienlt auA an der Formulierung des lAönen
alten Portals, das heute noA als einziger Reit von SAinkel's Anteil am Bau
des Augulteums ausgeführt erhalten ilt und und wohl das bedeutendlte arAi-
lektur-plaltifAe Kunltwerk darltellt, das in Leipzig aus der erlten Hälfte des
19. Jahrhunderts intakt bewahrt blieb*>.
1) Die Skizze SAinkel's, von ihm unterzeiAnet und datiert, im SäAiiiAen Haupt-
RaatsarAiv zu Dresden, wird dort verwahrt in Abt. XI, SArank V, FaA 69, Nr. 7a IV.,
eine andere Skizze, ebendort Nr. 7 a III., gibt das gleiAe CrundlAema des Ribes, wie bei
SAinkel, und wendet deben Maße an, enthält aber ein paar AbweiAungen <fo hat Ge in der
oberiten Abteilung des Pilaiters niAt eine ruhig behende, fondern eine gebügelte, wohl von
oben herabfpringend gedaAte Figur [Hermes?]), ufw., diele zweite ZeiAnung ilt niAt bgniert
oder datiert. Die erwähnten Akten liegen imHauptltaatsarAiv unter 111., 9fol. 2a, Nr. 21,
Voi. I.-VI.
NEKROLOGE
In Dr. Walter V. Pannwitz, der An-
fang November im Alter von 64 Jahren
in Argentinien plötzliA verltorbenift, ilt
der einzige ernlthafte Sammler älterer Kunft
in DeutfAland während des Kriegs dahin-
gegangen. IA kann niAt lagen, daß
DeutfAland diefen Sammler verloren hat,
denn für DeutfAland ilt er lAon vor mehr
als Jahresfrilt verloren gegangen, er felblt
und leider mit ihm feine ausgezeiAnete
Sammlung. Man lagt, daß unfere Regierung
Herrn v. Pannwitz gegen eine kleine Ab-
itandszahlung anftandslos die tlberhedlung
uaA Holland geftattet habe, das war un-
uiittelbar, ehe das Kunltausfuhrverbot er-
laßen wurde.
Herr v. Pannwitz war MünAener und
hat ßA f. Zt. in MünAen in vermiedenen
Senfationsprozeffen einen Namen gemaAt.
SAon damals begann er zu fammeln, vor-
liegend DekorationsltüAe und Porzellan-
hgürAen. Von diefer Sammlung trennte
HA, als er 1ÌA von feiner erlten Frau,
einer geb. von Faber, lAeiden ließ. Die
Sammlung wurde in MünAen verweigert ,-
ihre Auktion war eine der erlten fenfatio-
nelfen Porzellanauktionen. Bald darauf ver-
mählte Herr v. Pannwitz 1ÌA mit einer
reiAen, bifdlAönen und liebenswürdigen
jungen Argentinierin von deutlAer Ab-
dämmung, und Cedette vor etwa zwölf
Jahren naA Berlin über. Lange war er
auf der SuAe naA einem geeigneten Haufe,
lAließliA baute er eine pompöfe Villa im
äußerften Welten des Grunewalds. Sie
war außen wie innen fehr präAtig, aber
unwohnliA und ungemütliA. Er felblt
war fehr Itolz darauf,- wenn man ihn naA
dem ArAitekten fragte, pflegte er regel-
mäßig zu antworten, »naAdem er 17 Ar-
Aitekten na Aeinander hinausgeworfen habe,
habe er he allein gebaut«. »Das lieht man
freiliA«, foil ihm Paul Meyerheim darauf
erwidert haben.
Für die künltlerifAe EinriAtung diefer
an moderne Parifer Palais erinnernden
Villa hat Dr. v. Pannwitz keine Mittel ge-
(Aeut, hat aber zugleiA mit größtem Ge-
lAmaA dafür gewählt. WählerilA war
der Pilalter, SAinkel hatte die SeitenHäAen leer gelaffen. Das ergibt HA aus
einer Anfrage Geutebrück's (vom 22. Februar 1835): ob niAt auA die beiden
anderen Seiten jedes Pilaiters verziert werden fotften, da man he doA immer
fähe, wenn man eintrete und hinausginge. RietfAe! folgt diefer Anregung
fogleiA und wünkht, daß SAinkel das Fehlende ergänzen möge, »damit eine
Ubereinftimmung des Styls beider Seiten erreiAt wird«. Am 22. April 1835
kann er bereits mitteilen, daß SAinkel die SeitenlAmudAäAen entworfen habe.
So hat SAinkel das Hauptverdienlt auA an der Formulierung des lAönen
alten Portals, das heute noA als einziger Reit von SAinkel's Anteil am Bau
des Augulteums ausgeführt erhalten ilt und und wohl das bedeutendlte arAi-
lektur-plaltifAe Kunltwerk darltellt, das in Leipzig aus der erlten Hälfte des
19. Jahrhunderts intakt bewahrt blieb*>.
1) Die Skizze SAinkel's, von ihm unterzeiAnet und datiert, im SäAiiiAen Haupt-
RaatsarAiv zu Dresden, wird dort verwahrt in Abt. XI, SArank V, FaA 69, Nr. 7a IV.,
eine andere Skizze, ebendort Nr. 7 a III., gibt das gleiAe CrundlAema des Ribes, wie bei
SAinkel, und wendet deben Maße an, enthält aber ein paar AbweiAungen <fo hat Ge in der
oberiten Abteilung des Pilaiters niAt eine ruhig behende, fondern eine gebügelte, wohl von
oben herabfpringend gedaAte Figur [Hermes?]), ufw., diele zweite ZeiAnung ilt niAt bgniert
oder datiert. Die erwähnten Akten liegen imHauptltaatsarAiv unter 111., 9fol. 2a, Nr. 21,
Voi. I.-VI.
NEKROLOGE
In Dr. Walter V. Pannwitz, der An-
fang November im Alter von 64 Jahren
in Argentinien plötzliA verltorbenift, ilt
der einzige ernlthafte Sammler älterer Kunft
in DeutfAland während des Kriegs dahin-
gegangen. IA kann niAt lagen, daß
DeutfAland diefen Sammler verloren hat,
denn für DeutfAland ilt er lAon vor mehr
als Jahresfrilt verloren gegangen, er felblt
und leider mit ihm feine ausgezeiAnete
Sammlung. Man lagt, daß unfere Regierung
Herrn v. Pannwitz gegen eine kleine Ab-
itandszahlung anftandslos die tlberhedlung
uaA Holland geftattet habe, das war un-
uiittelbar, ehe das Kunltausfuhrverbot er-
laßen wurde.
Herr v. Pannwitz war MünAener und
hat ßA f. Zt. in MünAen in vermiedenen
Senfationsprozeffen einen Namen gemaAt.
SAon damals begann er zu fammeln, vor-
liegend DekorationsltüAe und Porzellan-
hgürAen. Von diefer Sammlung trennte
HA, als er 1ÌA von feiner erlten Frau,
einer geb. von Faber, lAeiden ließ. Die
Sammlung wurde in MünAen verweigert ,-
ihre Auktion war eine der erlten fenfatio-
nelfen Porzellanauktionen. Bald darauf ver-
mählte Herr v. Pannwitz 1ÌA mit einer
reiAen, bifdlAönen und liebenswürdigen
jungen Argentinierin von deutlAer Ab-
dämmung, und Cedette vor etwa zwölf
Jahren naA Berlin über. Lange war er
auf der SuAe naA einem geeigneten Haufe,
lAließliA baute er eine pompöfe Villa im
äußerften Welten des Grunewalds. Sie
war außen wie innen fehr präAtig, aber
unwohnliA und ungemütliA. Er felblt
war fehr Itolz darauf,- wenn man ihn naA
dem ArAitekten fragte, pflegte er regel-
mäßig zu antworten, »naAdem er 17 Ar-
Aitekten na Aeinander hinausgeworfen habe,
habe er he allein gebaut«. »Das lieht man
freiliA«, foil ihm Paul Meyerheim darauf
erwidert haben.
Für die künltlerifAe EinriAtung diefer
an moderne Parifer Palais erinnernden
Villa hat Dr. v. Pannwitz keine Mittel ge-
(Aeut, hat aber zugleiA mit größtem Ge-
lAmaA dafür gewählt. WählerilA war