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Kunstgeschichtliche Gesellschaft zu Berlin [Hrsg.]
Kunstchronik und Kunstmarkt: Wochenschrift für Kenner und Sammler — 56.1920/​1921 (Oktober-März)

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Nr. 20
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Mayer, August Liebmann: Die Reiterbildnisse des Velazquez aus dem Salon de Reinos
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https://doi.org/10.11588/diglit.36986#0391

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KUNSTCHRONiK LINI) KUNSTMARKT
HERAUSGEBER: GUSTAV KIRSTEIN
BERLINER REDAKTION: CURT GLASER WIENER REDAKTION: HANS TIETZB
NR. 20 11. FEBRUAR 1921

DIE REITERBILDNISSE DES VELAZQUEZ
AUS DEM SALON DE REINOS
VON AUGUST L. MAyER
T IBER die Reiterbildniffe König Philipps III. von Spanien und feiner Ge-
QdL mahlin Margarethe von Öfterreich und König Phiiipps IV. und feiner Ge-
mahlin Ifabella von Bourbon im Prado befteht eine ftattliche Literatur. Die
Bilder kommen nachweisbar aus dem großen Salon de Reinos des Retiro^
pafaftes, delfen Hauptfchmu& bekanntlidi die vor Frühjahr 1635 vollendeten,
von namhaften Madrider Malern gelchaffenen Darftellungen aus der jüngften
miiitärilchen Geichichte Spaniens bildeten. Die Reiterbildnilfe lind alle gleich
groß und weifen fämtlidi Anftü&ungen auf beiden Seiten auf. Es hat nie
ein Zweifel darüber behänden, daß diefe Anftüdcungnn noch zu Lebzeiten
des Velazquez gemadit worden lind, nur über den Zeitpunkt herrichte keine
Übereinftimmung. Das Bildnis Philipps IV. gilt von jeher mit Recht als das
einzige völlig von Velazquez felbft ausgeführte, dagegen beltand bisher eine große
Meinungsverlchiedenheit über die Entltehung der anderen Reiterbildnilfe und
über den Grad ihrer Überarbeitung durch Velazquez. Eine Reihe der Zweifel
wird durch die Dokumente behoben, die der rührige Sekretär des Prado-
Mufeums D. Pedro Beroqui vor einiger Zeit im Archiv gefunden und in
feinem »Adiciones« zum Pradokatalog veröffentlicht hat'). Diefe Dokumente
haben dann Allende Salazar und Sanchez Cantón in ihrem, in diefer Zeit-
fchrift ichon mehrfach erwähnten BuA »Retratos del Museo del Prado« kom-
mentiert, in mancher Hinhcht glüddich, aber nicht alles aufklärend. Aus den
Dokumenten geht hervor, daß am 3. September 1628 der König Auftrag
gab, man folle dem Maler Velazquez in der Armeria (Rüitkammer) alles
geben, was er nötig hätte, um die Bildniffe feiner Majeftät und des verdorbenen
Königs, die er unter feinen Händen habe, auszuführen '"). (In ähnlicher Weife
wurde am 10. Oktober 1628 der Auftrag gegeben, man folie Juan Gomez
de Mora aus dem Maritali und aus der Armeria all die Sachen einhändigen,
1) »Adiciones y correcciones ai Catátogo det Museo det Prado« im Bofetin de ta
Sociedad Castettana de Excursiones. Vattadotid 1914—18. Audi ats Sonderdrudc ertchienen.
2) »Que a Vetázquez et pintor se dé en ta Armeria todo to que hubiere menester
para hazer tos retratos yr/e r/c/rc cwt/v de su Mag'' que Dios guarde y def Rey que
hayagtoría.«
 
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