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Kunstgeschichtliche Gesellschaft zu Berlin [Hrsg.]
Kunstchronik und Kunstmarkt: Wochenschrift für Kenner und Sammler — 56.1920/​1921 (Oktober-März)

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Nr. 19
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Tietze, Hans: Die Neue "Albertina" in Wien
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https://doi.org/10.11588/diglit.36986#0377

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367
DIE NEUE »ALBERTINA« IN WIEN
VON HANS HETZE
! I' NDLICH iR es geiungen, zur Tat zu maAen, was aiie Kenner der Ver-
-*—^ häitnifle ais eine unbedingte Notwendigkeit und SeibRverRändiiAkeit ge-
fordert haben: die Vereinigung der ehemats erzberzogiidien KunRfamm^
iung Aibertina und der KupferRiAfammiung der atten Hofbibiiothek <jetzt
Nationaibibiiothek) iR voiizogen. DadurA gewinnt Wien jene außerordent-
!iAe graphiiAe Sammiung, die vieifeiAt wirkiiA, wie Jofef SAönbrunner, der
jangjährige KuRos der Aibertina, [Aon 1887 mit HinbjiA auf eine fot Ae
damais nur theoretifA denkbare Zufammentegung gefArieben hatte, »aties
andere Derartige auf der Erde in SAatten zu Reifen vermöAte«. Jedenfaiis
bedeutet diefe endiiA gegiüAte Vereinigung für die Aibertina, die der neuen
Sammiung ihren aitberühmten hiRorifAen Namen und ihren bisherigen Direktor
Hofrat Dr. Jofef Meder mitbringt, ein Ereignis von ganz befonderer Bedeutung,
und es wird RA empfehien — da in einem Kreife von FaAieuten über die
Notwendigkeit und WiAtigkeit der Zufammeniegung ais foi Aer kein Wort
zu verberen nötig iA — die EigentümiiAkeit der neuen »StaatiiAen gra-
phifAen Sammiung Aibertina« und die RA daraus entwi&einden Zu-
kunRsaufgaben zu kennzeiAnen.
Beide nunmehr vereinigten Sammiungen fetzten RA aus HandzeiAnungen
und aus Dru&graphik zufammen, aber die Zufammenfetzung war in beiden
eine fehr verfAiedene. In der Aibertina hieiten einander die beiden HäiRen
das CieiAgewiAt/ hier beñndet RA der aifgemein bekannte SAatz von
MeiRerzeiAnungen, hier ein graphifAes KiafRker^Oeuvre von feitener VoiL
Rändigkeit und außerordentiidier SAönheit. In der aiten KupferRiAfammiung
hingegen iR die Abteiiung der HandzeiAnungen in erRer Linie durA jene
reiAe Sammiung von arAitektonifAen ZeiAnungen vertreten, die in Nr. 9
der »KunAAronik« aniäßiiA der damais eröRneten AusReiiung kurz Aarak-
teriRert worden iR,- das graphifAe KiafRkerwerk iR, an RA übrigens auA reiA
und bei einzeinen MeiRern <z.^B. den KieinmeiRern oder Rembrandt) fogar
vorzügiiA, dem der Aibertina zweifeiios untergeordnet, dafür Reht die Samm-
über die Rotunde von Hotzisirdien : »Vorahnung des Kiaffizismus in den zwanziger fahren
des 18. Jahrhunderts!«,- Lohmeyer's Kritik an den Spätwerken Neumann's in feinem »Seiz«,-
pohtive Teiie in Habidit's Auffatz,- EAert's Ahnung von der Kurvenfremdheit und klafiV
ziftifAen Neigung Neumann's,- vor adern aber HirfA's mit dem Mut zur kritifAen Konfe-
quenz gefAriebene Abhandiung »Das fog. Skizzenbudi Neumann's« : he wies Neumann's NiAt-
zuftändigkeit in aden Fragen des Dekorativen na A und [egte damit den Grund zur wirkiiA
kritihhen Betrachtung des Gebietes, auch des reiAfiA vorhandenen Materials an aiten Ptänen
und Entwürfen, die das Würzburger Rehdenzwerk gteiAfads weiter verarbeiten wird. —
Neumann's künftieriiAen Anteit an BruAfat hat HirfA (BruAfatwerk) riAtiggeitedt, die
SAwäAen feines Ptanes für Karlsruhe Lohmeyer erkannt und bekannt.
 
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