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Kunstgeschichtliche Gesellschaft zu Berlin [Hrsg.]
Kunstchronik und Kunstmarkt: Wochenschrift für Kenner und Sammler — 56.1920/​1921 (Oktober-März)

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Nr. 21
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[Notizen] / Kunstmarkt
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https://doi.org/10.11588/diglit.36986#0431

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Vereine — Kunfimarkt

421

ats heute, vietteiAt aus Hotz, ob eine
Stadtmauer damafs fdion beftand, ift un-
gewiß. Der Turm des Domes (Coffegiata)
und des Rathaufes ftehen ats gteiAbereA-
tigt, aber eben nur gleichberechtigt, neben
den zahttofen Pafafttürmen der vornehmen
Barone und reichen Bürger, und nur die
Beftimmung wird gefetzt, daß kein Turm
höher geführt werden darf, ats der Rat-
hausturm, womit deuttich gefagt ift, daß
der Einzetne den Trieb hatte, die Gefamt-
heit zu überragen. Bürgerhäufer aber find
in diefem Stadtbitd ftumm.
Die Türme von S. Gimignano find ohne
praktikhen Sinn, aber trotz ihrer Ktotzig-
keit und SAmuAtofigkeit reintte Symbote
des GeGhteAterindividuatismus, reintte
Kunttformen des romanifchen Profanbaues,
und S. Gimignano, obwoht es nur mehr
13 feiner einft 48 Türme hat, der einzige
Ort, wo man das romanifAe Stadtbitd
heute noch im Geifte aufbauen kann.
Herr Augutt L. Mayer fprach über
zwei unbekannte Gemätde des Vetaz-
quez. Das eine ift ein ht. Pautus in der
Sammtung Git in Barcetona aus der Früh-
zeit des Künftters, unter dem Einfluß der
Schöpfungen Riberas entbanden,- das an-
dere itt ein männtiches Bruttbifd im Louvre,
das in den frühen dreißiger Jahren des
17. Jahrhunderts gemati wurde und den-
fetben Mann wiedergibt, der für einen
Schmiedegefetten im Hintergrund der
»SAmiede des Vutkan« ats Modett ge-
dient hat. {Beide Gemätde werden von
dem Vortragenden im Februarheft der
»ZeitfArift für bitdende Kunft« zufammen
mit einigen weiteren, in KunGAronik 1920,

Seite 706 erwähnten, Gemätden von Ve-
tazquez abgebifdet und befprochen werden.)
— Anfchtießend führte Herr Mayer den
Nachweis, daß das Bitdnis des »D. Cartos
mit dem HandtAuh« von Vetazquez im
Prado vor dem Porträt Phitipps IV. mit
der BittlArift entftanden ift, nicht wie bis-
her attgemein angenommen wurde, naA-
her, fo daß das betreffende Königsporträt
nicht vor 1626 zu datieren ift.
Der gteiche Vortragende wies dann noch
afs Vorbifd für eine tebensgroße Got-
gathagruppe in Hotz im Ktofter von
Guadatupe in Spanien das große Dipty-
chon von Roger van der Weyden in der
Sammtung Johnfon in Phitadetphia naA.
Der Meiner der Gruppe fetbft, die zirka
1469 — 72 ausgeführt wurde, ift attem An-
fAein naA der aus BrüiTef flammende,
tange Jahre in Totedo und mehrfaA für
das genannte Kfofter Catige An ne quin
Egas.
WETTBEWERBE
Stuttgart. Landesgewerbemu-
feum. Im Wettbewerb für eine Farb-
banddofen = Etikette »Faun« der Firma
F. Heidenheimer wurde fotgendes LIrteit
gefättt : Zwei erfte Preife {je 2000 M.)
erhieften Franz Paul Gtaß, MünAen und
Witti SAmid, MünAen,- einen zweiten
Preis {1000 M.) bekam Kißner = Bremen,-
ein dritter Preis {800 M.) Hef an Withetm
Langer, Leipzig. Außerdem wurden 10Ar-
beiten zu je 150 M. angekauft. — Sämt-
tiAe eingetaufenen 1454 Arbeiten werden
im Landesgewerbemufeum von Ende März
bis zum 20. Aprit ausgeftettt fein.

KUNSTMARKT

Bertin. Kart Ernft Henrici ver-
fteigert am 24. Februar ff. Tage »Deko-
rative Kunftbtätter« {Katatog LXVII/ mit
23 Tafefn Abbitdungen),- darunter fotgende
Koftbarkeiten: »L'Escafade« von Debu-
court. — »John Taytor« von J. Dixon. —
»Chartotte Spencer« von Vat. Green
{vor der UnterfArift). — VerfAiedene
SAabkunftbfätter naA Mortand, dar-
unter »The Coquette at her Toitet« von
W- Ward,- »Reaping Moissonant« und
»The Gteaners Returned« von J. Ward,-

»The BenevotentSportsman« von J. Grozer,
»September Morning« von W. Ward,-
»The Horse Feeder« von J. R. Smith. —
Einige Btätter naA Reynotds, wie »Miß
Bingham« von Bartotozzi,- »Mrs. Payne
Gatwey« von J. R. Smith,- »Mrs. Arbuth-
not« vonS.W. Reynotds. — NaA Hopp-
ner »Countess of Oxford« von S. W.
Reynotds. — NaA Romney »The Spin-
ster« von T. Cheesman. — Befonders
wertvott die SAabkunftbtäfter von Wit-
tiam Ward, wie »The Disaster«,-»Com-
 
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