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Kunstgeschichtliche Gesellschaft zu Berlin [Hrsg.]
Kunstchronik und Kunstmarkt: Wochenschrift für Kenner und Sammler — 56.1920/​1921 (Oktober-März)

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Nr. 22
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Literatur / [Notizen] / Kunstmarkt
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https://doi.org/10.11588/diglit.36986#0440

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430

Literatur — Sammtungen

Mufeums der Stadt Haariem« {Preis 1 H.),-
ietzterer wefenttiA verbeßert und erweitert.
In Amfterdam hingegen erfthien fo.
eben, erßmafs in deutßher Sprache, der
»Kataiog der Oemäide, Miniaturen, Pa.
[tede ufw. im ReiAsmufeum« {Preis broßh.
1.30 H., geb. 3 HJ. Der Kriegsausbruch
hatte die Volfendung der DruAtegung bisc-
her hintangehaiten. Das Buch iteht jedoch
den bisherigen hoffändißhen, engtißhen und
franzößßhen Ausgaben nicht nach, fondern
präfentiert fidi in gteicher und gteich guter
Ausftattung. Angenehm fättt jenen gegen,
über eine Vermehrung der atierdings
recht Meinen — Abbifdungen auf. Eben,
fo auch, daß hier nun afie Meifter in einem
einzigen durAtaufenden Aiphabet zu
finden und die diverfen täftigen Suppte,
mente verarbeitet find. Mit befonderer
Dankbarkeit und Freude wird ein häu-
figerer Benutzer des Katafoges die ver.
fchiedenen, forgfättig bearbeiteten und aus.
führtichen Regifter begrüßen. Die praktißhe
Überficht über die im Reichsmufeum ver.
tretenen nichthoiiändiichen Meifter findet
ßch hier überhaupt zum erftenmai in einem
Katafog diefer Sammiung.
Pauf Cézanne. Im Safon Bernheim
Jeune fand eine Cézanne.Aushebung
Matt. Gteichzeitig gab die von Louis
Vauxceffes geieitete neue Kunftzeitßhrifi:
LAmourde Fart eineCézanne=Nummer
heraus, die afs farbige Beitage die Repro,
duktion eines wenig bekannten Bifdes von
Cézanne : Der See enthätt. Maurice Denis
veröffendidit in dem Hefte einen Auf.
fatz, in dem er die Wandfung vom Früh,
iti) zum Spätftit Cézanne's zu deuten ver.
fuchi. Emite Bernard fpricht über Cé-
zanne's Technik. Etie Faure würdigt
das Gefamtwerk des Meifters und Joachim
Gasquet veröffentficht Erinnerungen an
Cézanne,- darunter fofgenden Ausfpruch:
»Um eine Landßhaft gut zu maten, muß
ich zuerit ihre geotogißhe Schichtung er.
kennen. Langfam enthütten ße ßch mir
und die Ftächen auf meiner Leinewand
dehnen ßch. Dann zeichne ich das fteinige
Sketett. IA fehe die Feffen unter dem
Wafler, fühte das GewiAt des Himmefs
und attes wäAft ineinander.« O. G.

NEKROLOGE
Der Mater FriedriA Pertberg, be.
kannt vor attem durA feine tandßhaßtiAen
Aquarette, ift in MünAen im Atter von
73 Jahren gettorben.
*
Der Bitdhauer Prof. Jofef RauA, ge.
ßhätzt vor attem ats ArAitekturptaftiker,
ift in Bertin in der NaAt zum 13. Fe.
bruar, 33 Jahre att, gettorben.
PERSONALIEN
An derTeAniíAen HoAtAute zu Han.
nover habititierte ßA der wißenfAafttiAe*
Hitfsarbeiter am dortigen Provinziat.Mu.
feum Dr. phif. Dorn er auf Grund einer
Arbeit über das romanitAe Bauornament,
befonders über die Stettung des Ornaments
im Bauganzen.
*
Der a..o. Profetlor der mittetattertiAen
und neueren KunftgefAiAte, Dr. Jofef
Gramm, hat auf die venia tegendi in
der phitofophißhen Fakuttät der üniver.
ßtät Freiburg i. Br. verziAtet.
SAMMLUNGEN
Bertin. Kaifer.FriedriA.Mufeum,
DurA eine anonyme Stiftung ift den Ber.
tiner Mufeen eine koßbare Bronze von
Andrea Riccio zugefatten, eine na Ate
ßtzende Nymphe mit einer Vafe. Wie
W. von Bode im erften Heft des »Jahr.
buAs der Preuß. Kunftfammtungen, 1921«
an Hand von großen und. guten Abbit.
düngen dartegt, bitdet die Bertiner Bronze
das GegenftüA zu Riccio's Hütendem Pa.
nisken im Ashmotean.Mufeum zu Oxford.
Beide Figuren z. B. hatten eine kteine
Vafe, dienten atfo vermuttiA afs SAmuA
für den SAreibtifA, die eine etwa ats
Tintenfaß, die andere vietteiAt ats Sand,
faß, ohne natürtiA wirktiA zu fotAen
ZweAen benutzt zu werden. Die Ber.
tiner Bronze ift niAt naAzifetiert, das Haar
zeigt diesmaf niAt den ziertiAen Kopf,
putz, den Riccio meift anzubringen tiebt,-
auA itt die Vafe ganz ohne die gewöhn,
ten Ornamente. Die ganze Kunft hat ßA
auf die wundervotte Behandtung des Aktes,
auf die harmonißh ausgegtiAene Bewe.
gung der Gtieder konzentriert. In fotAen
 
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