DOI Artikel:
Matthies, Karl: Die neuen Künstlerschriften der Schriftgiesserei Gebr. Klingspor in Offenbach a. M.
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.4421#0099
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GOTTFRIED SCHWAB
„Hinauszutreten aus dem hart Gewohnten
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Rfjein und Reuj)
In Welten außerhalb des Erdenzwanges,
In jene edle Freiftatt des Gedankens,
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Starrer Felfen eif‘ge Spitzen,
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Darin der Schönheit milde Sonne leuchtet,
►
Grüner ITlatten fanft Geßänge,
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Wo Form und Sinn im Innerften vereint,
Das Herrlichfte der Seele offenbaren",
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Stillen Bergfees öunkle Fluten,
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das zu vermögen, wird zuweilen einem
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LL/ilöen Bacßes Scßaumgeöränge.
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Sterblichen als Gefchenk auf den Lebens»
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Unö öie abenörotöurcßglübten,
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weg mitgegebenj nicht für jeden, den diefe
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Höcßften Firnen weröen blaffer,
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Gabe vor vielen auszeichnet, bedeutet fie
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DunKler wirö's um Fels unö ITlatten,
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ein Glück, denn nach fo manchen Stunden,
welche die Schöpferkraft ihm verfchönt, hat
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Dunkler nocß öes See‘s U/affer.
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er nicht wenige zu ertragen, in denen ihm
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U/ie ein (Härchen finkt es nieöer
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Schmerzlicheres auferlegtwird als anderen
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(Tlit öes ITlonöes milöem Strahle,
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Minderbegabten. Das Leben des Künftlers
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6eifterbleicf) öie fcßnee'gen Berge,
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ift reich an Licht, aber die Schatten, die es
befallen, werden drückender empfunden,
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Zauberhaft öer See im Tale.
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Leifer wirö öes Bacßes Raufcßen,
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weil in einer Poetennatur die Feinfühlig»
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keit mehr ausgebildet und um fo leichter
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Unö fein wilöes Tofen fcßweiget,
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verletzt ift. Zu den Auserwählten, denen
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Aus öer Flut jmaragönem Schaume
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folche gegenfätzliche Erfahrungen befchie®
den, gehörte auch der einer altangefeffe»
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Jugenöfcßön ein Knab entfteiget.
Schüttelt mutig feine wirren
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nen Darmftädter Familie entflammte Jo-
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hann Gottfried Schwab.
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Locken, öie nocß fcßaumbefeucßtet,
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Am 26. Juni 1851 wurde er feinen Eltern,
:
Daß es wie ein Demantregen,
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Theodor Schwab und Adelheid, geborene
:
Flieöer ju öem 6rafe leuchtet.
Mühlbauer als fünftes Kind zu Darmftadt
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Hupp=Antiqua nach Zeichnung von Prof. Otto Hupp Hupp=Unziale nach Zeichnung von Prof. Otto Hupp
FAHRT ZU DEN NORDISCHEN HAUPTSTÄDTEN
Am 13. Anguß wird die Reife in Hamburg angetreten. Das erfie Ziel iß Chrißiania, an herrlichem
Fjord malerifch gelegen. Nach eintägigem Aufenthalt, der zur Berichtigung der Stadt und zu Touren
in ihre wundervolle Umgebung ausgenutzt werden foll, geht es an der romantifchen fkandinavifchen
Küße entlang nach der Handelsßadt Gothenburg, von wo aus die berühmten Trollhättan»Falle des
Götaelf befucht werden können. Eine Fahrt durch den Sund und um die Südfpitze Schwedens her»
um bringt die Teilnehmer nach Wisby auf der Infel Gotland, der alten Hanfeßadt, die mit ihren
gewaltigen Ruinen von Stadtmauern, Kirchen und Speichern als ein Zeichen alter Hanfeatenherr»
lichkeit, wie im Traum gefeffelt, daliegt. Nirgends tritt es fo deutlich greifbar vor Augen, wie der
mittelalterliche Bund der Handelsfiädte an die Plätze, die er fich auswählte, den Handelsverkehr und
mit ihm den Reichtum zwang. — Nach reizvoller Fahrt durch die malerilchen Schären wird am Abend
desfelben Tages noch Stodcholm erreicht, wegen feiner Lage häufig das «nordifche Venedig» genannt,
das aber im Gegenfatz zu feiner fiidlichen Schwefier heiter und lebenslußig in die Welt blicht. Der
faß dreitägige Aufenthalt genügt vollkommen, die intereflanteßen Baulichkeiten und Sammlungen der
Stadt wie ihre herrliche LImgebung kennen zu lernen. — Quer durch die Oßfee gelangt die «Prinzeffin
Victoria Luife» dann nach Helfingfors, der Hauptßadt Finnlands, von wo aus nach zehnftündigem
Aufenthalt die Fahrt nach St. Petersburg, der nordifchen Millionenßadt, die außerordentlich viel
Großartiges und Interelfantes bietet, fortgefetzt wird. Ein fiebentägiger Aufenthalt iß vorgefehen,
um den Befuch Moskaus zu ermöglichen. Die zweite Hauptßadt des ruffifchen Reiches bildet eine
ganz fremde Welt von eigenartigßem Reiz, echt national »riiffifdi und ganz verfchieden von Petersburg.
St
58
St
SS
Tiemann^Mediaeval nach Zeichnung von Prof. Walter Tiemann
Gelchnitten und herausgegeben von
Gebr. Klingfpor, Offenbach/Main
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Fjord malerifch gelegen. Nach eintägigem Aufenthalt, der zur Berichtigung der Stadt und zu Touren
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Küße entlang nach der Handelsßadt Gothenburg, von wo aus die berühmten Trollhättan»Falle des
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gewaltigen Ruinen von Stadtmauern, Kirchen und Speichern als ein Zeichen alter Hanfeatenherr»
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