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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 23.1912

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Hellwag, Fritz: Berliner Schmiedearbeiten: Sonderausstellung im kgl. Kunstgewerbemuseum zu Berlin
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https://doi.org/10.11588/diglit.4421#0132

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KUNSTGEWERBEBLATT

NEUE FOLGE


REDAKTION • ßERLIN-ZEHLENDORF-
WANNSEEBAHN • TELEPHON: ZEHLENDORF 1053

\/pni APi* E. A. SEEMANN IN LEIPZIG,
V . QUERSTR. 13 • TELEPHON 244

911/12
HEFT 7
APRIL


23-JAHRGANG

VEREINSORGAN °fRB“NEE
BERLIN, DRESDEN, DÜSSELDORF,'FRANKFURT A.
MAIN, HAMBURG, HANNOVER, KARLSRUHE I. B.,
KÖNIGSBERG I. PREUSSEN, LEIPZIG, MAGDEBURG,
PFORZHEIM UND STUTTGART BSHSBe


Bruno Paul, Oberlichtgitter an einem Schloß im Taunus. Ausgeführt von Paul Marcus, Hofkunstschlosser des Kaisers

BERLINER SCHMIEDEARBEITEN
SONDERAUSSTELLUNG IM KGL. KUNSTGEWERBEMUSEUM ZU BERLIN
Von Fritz Hellwaq

KÜRZLICH habe ich mich etwas heftig ausge-
sprochen gegen die Fabrikanten in historischen
Stilen, deren Zähigkeit im Festhalten an alten und
undeutschen Formen beginnt, uns vor dem Auslande
bloßzustellen. Bei dem Verhalten jener Fabrikanten —
es waren besonders die Möbelfabrikanten gemeint —
fällt erschwerend ins Gewicht, daß sie sich nicht mit
dem Mangel an neuzeitlicher und fruchtbarer Anregung
herausreden können, denn kein Zweig der ange-
wandten Kunst ist in unseren Jahren nachdrücklicher
und erfolgreicher von berufenen Künstlerarchitekten
bearbeitet worden, als die Möbel- und Innenkunst.
Das Ausland ist bereits auf unsere aufstrebende Innen-
kunst aufmerksam geworden und ladet wiederholt
Künstler und Ausführende zu Ausstellungen bei sich
ein; auch die Weltausstellung in Brüssel bedeutete in
Kunstgewerbeblatt. N. F. XXIII. H. 7

dieser Richtung einen unbestrittenen Erfolg für uns.
Da muß es natürlich äußerst komisch und störend
wirken, wenn gerade jetzt unsere kapitalkräftigsten
Besteller den deutschen Stilfabrikanten entwischen
und sich im Auslande melden, wo sie — von ihrem
Standpunkte ganz mit Recht — die vielgelobte histo-
rische Kunst echter und reiner zu finden hoffen.
Solche Lehre mag unseren heimischen Konservativen
derb und bitter gewesen sein, wird aber hoffentlich
zur Gesundung nachdrücklich beitragen, denn sie hat
unsere Konkurrenzunfähigkeit auf dem Weltmärkte
mit Kunst aus zweiter Fland vor aller Öffentlichkeit
deutlich und unwiderruflich bekundet. □
□ Anders ist die Situation aber immer noch im
Handwerk, besonders im Schmiedehandwerk. Da gibt’s
für lange Zeit noch kein Auftreten auf dem Welt-
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