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HEINRICH WIEYNKS SCHRIFTKURS IN CHARLOTTENBURQ
Le tyei/5T Körrig Hingänge <Lö'cL)terktnJ
Hofytraur/cfyön HoljtrautT—
tDastuf (k benn ben gan5ßn <T5g,
Da fie t»ol)l rncfyr /pinnen unö nafyen mag!
Zur ftfdjen unb jagen.
<£> öa/j td> boxd) tl-jr'Jagcr coär'!
Sijcfycn unb^agen /reute mtd) )et)r.~
Ödjtodg /nUe,mein Ljer-je!
rtb über eine flettte tDeii,
Roljtraur, fdjon Rai/trautr"
öo bientberUnab’auf Hingangs 6d)k>(5
7n Jägcrtrad^t unb liat ein Ho/>,
tn it Hot)traut 31a jagen,
<0 ba/j icp öocL) ein 7LÖm9®/oI)n rodr’J
Kol)traut,|ct>ön RoL)traur lieb’idj Jo jetjr.-
©ct)coeig/tilie,mcin ^«3« J
Stille cingettcten.A D ©ie beiten £fungen fyaben fiel) über 6ie
befd/erten CSücper bcigcmacpt unb blättern ooifoftenb barinu
mper.Om QMteryimrrter hört man 6ic Stimmen 6er QHuttet u
n6 6er ‘tarne'Amalie, melcbc im Sinblicf auf 6a& morgige ‘Jcft
geriebt in einen intcreffantcn QMnungsausraufd) über bie A
roenbunq Don fauicr 5ahne Derroicfelr fin6. tpoLfuj un6 tTIlurr
liegen roo[)[bcbaqficb an ihren Dicblingspläpen im innerften
ÖX'mür befriedigt, ihre Q53eif>nacf)t«befq)erungDet6auen6,un6
icp habe mieft in meine 6unFle QBdpnacptölieHingsecPc auf 6en
DepnftuftI hinter 6em‘Tannenbaum(3urücfg«ogen.rDortfq)iBe
fen meine Qhlicfe halb in bas grüne, nur nod) ftellenroeife beleuc
tcre@>eäjt 6cs SDcihnacbtsbaumes nach 6cnnic6erbrcnn6cns
jDrrmörliiflf iRnrrr Daqcqni fintier üfiiiclßfödifrunq
nuf bfiiimi ütliiip;>plan.Dan ffnilhiltrrir. Mäm
in riiinii 6d)iil?ddp üDildi unDrinmi IhalsbanD ini
ibfinnn ifüiiiilirnnoiiifn.Donßtlnimb funilfmi^n* -
ir^anDijcitiriT..jC5 iit riqcmlid} undiriflliriifür^n ünnrr-
nünJtiqcFinr." 5mjT Cdiirc fflnmlif,abrr air lörijrirDarii
imPiillni tunlitirnDas Ijrimliriir pafrr.iaririjtfpaiil
Darifin so btt/nrii nrrfcrnrtj.jfibr sidj alb rin l/ausi^alf qr-
5äqicnPfljfnlianD fu crftnncn.Drrin <!T>rllalr cinnf
luttiqrn £djtDrifrrljäti5cf)ni5 nuiurrfasdirnuljr iura
närfnlidini IDotinplai} Dirnm ball, dfr har ülirrliaupr
1911 in Berlin stattgehabten Vorstandssitzung und des Aus-
schusses des »Deutschen Werkbundes« der folgende Antrag
des Prof. Richard Riemerschmid zur einstimmigen Annahme:
»Der Ausschuß des ,Deutschen Werkbundes“ hat von dem
Farbenlexikon ,Cor“ Kenntnis genommen. Unter der Vor-
aussetzung, daß man Einzelbogen jeder Farbe zu jeder Zeit
nachgeliefert bekommen kann, empfiehlt der ,Deutsche
Werkbund“ diese Arbeit als eine für den praktischen Ge-
brauch durchaus zweckmäßig durchgearbeitete Farbkarte, die
zur allgemeinen Einführung sich eignet. Er wird es für
seine Anfgabe halten, für weiteste Verbreitung des Farben-
lexikons ,Cor“ unter seinen Mitgliedern nach Kräften ein-
zutreten und auch bei Staats- und anderen Behörden in
diesem Sinne zu wirken.« Die zu erwartende Herausgabe
des Farbenlexikons »Cor« in einem handlichen, für den täg-
lichen Gebrauch geeigneten Format dürfte endlich den Be-
dürfnissen fast aller Gewerbekreise nach einem brauchbaren
Farbenverständigungsmittel entsprechen. Es handelt sich
um ca. 600 Farbentöne, deren Abstände so gewählt sind,
daß eine klare Unterscheidung der einzelnen Stufen und
dadurch eine Vermeidung jeder Wiederholung gesichert ist,
und alle unklaren Farbenmessungen, die im gewerblichen
Verkehr oft störend sind, durch Bezeichnung jeden Farb-
tons durch Buchstaben und Nummer vermieden werden
können. n
Verzeichnis von modernen Originalradierungen, Li-
thographien und Holzschnitten, herausgegeben vom
»Graphischen Kabinett« in Berlin W.15, Kurfürstendamm 33.
Das Graphische Kabinett in Berlin hat sich in ganz
kurzer Zeit durch gut gewählte Ausstellungen und durch
ein geschickt zusammengestelltes Lager bei allen Freunden
feiner Graphik bekannt gemacht. Im vorliegenden, durch
beste Stücke illustrierten Verzeichnis ist alles Neue ver-
einigt, was die wenigen Verleger, die sich bisher ernsthaft
mit diesem Kunstzweige beschäftigten, und die Künstler
im Selbstverläge herausgebracht haben. Der kleine, mit
klugen Worten von J. B. Neumann eingeleitete Katalog
wird kostenlos verschickt.
Hugo Hillig, Die Geschichte der Dekorationsmalerei als
Gewerbe. Ein Streifzug durch zweitausend Jahre deutscher
Kulturgeschichte. Mit 72 Abbildungen. 272 S. 8°, in
Leinenband M. 5.70. Hugo Hilligs Verlag, Hamburg 22.
Ich möchte diese an sich dankenswerte Spende an die
Bücherei des Malergewerbes als einen Beitrag zu einer
^Geschichte« der Dekorationsmalerei bezeichnen, denn eine
Geschichte seines Berufes, unter Anlegung des historischen
Maßstabes, zu schreiben, dafür reicht, das muß ganz offen
und objektiv gesagt werden, die Kraft auch des tüchtigsten
Fachmannes allein nicht aus. Er läuft immer Gefahr, ent-
weder einseitig beruflich zu bleiben, oder das wirklich Histo-
rische seines Berufes eben nicht historisch zu empfinden.
Man kann natürlich an ein Buch wie das vorliegende unter
den verschiedensten Gesichtspunkten herantreten; in der
jetzigen beruflich wie wirtschaftlich sehr großen Notlage
des Dekorationsmaier-Gewerbes mag es daher gerechtfertigt
erscheinen, wenn der Autor, weil auch er als ehrlicher
Berufsmensch sehr davon getroffen wird, mehr Zünftiges,
Soziales und Wirtschaftliches aus der Geschichte in den
Vordergrund stellt und so die ganze Misere des Gewerbes
etwas greller beleuchtet. Alles das bezieht sich namentlich
auf Deutschland, etwas davon auf Italien und Holland, so
daß namentlich auch der urkundliche Teil eine mehr vater-
ländische Unterstreichung erfahren hat. Das muß ja auch
für die tatsächlichen Verhältnisse durchaus genügen, denn
wir haben vor der eigenen Tür noch genug zu kehren.
Aber vielleicht wäre es nebenbei doch angängig gewesen,
die dekorative Malerei als solche in ihren rein künstlerischen
Beziehungen zur Raumgestaltung, in ihrem handwerkl.chen
Rüstzeug, in ihren Absichten und Wirkungen etwas mehr
fachlich zu behandeln; es sei hier nur an Pompeji erinnert.
Die dekorative Malerei hat immer bestanden, aus ihr gingen
alle Abarten hervor, die Buchmalerei und schließlich die
hohe Kunst im Einzelbilde selbst. Die berufliche und art-
liche Scheidung tritt viel häufiger ein als man gewöhnlich
annimmt. Die Freude an der Farbe war immer viel zu groß,
als daß ihre Anwendung immer nur zünftig gepflegt worden
wäre; außerdem hat es eigentliche Schmuckkünstler und
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HEINRICH WIEYNKS SCHRIFTKURS IN CHARLOTTENBURQ
Le tyei/5T Körrig Hingänge <Lö'cL)terktnJ
Hofytraur/cfyön HoljtrautT—
tDastuf (k benn ben gan5ßn <T5g,
Da fie t»ol)l rncfyr /pinnen unö nafyen mag!
Zur ftfdjen unb jagen.
<£> öa/j td> boxd) tl-jr'Jagcr coär'!
Sijcfycn unb^agen /reute mtd) )et)r.~
Ödjtodg /nUe,mein Ljer-je!
rtb über eine flettte tDeii,
Roljtraur, fdjon Rai/trautr"
öo bientberUnab’auf Hingangs 6d)k>(5
7n Jägcrtrad^t unb liat ein Ho/>,
tn it Hot)traut 31a jagen,
<0 ba/j icp öocL) ein 7LÖm9®/oI)n rodr’J
Kol)traut,|ct>ön RoL)traur lieb’idj Jo jetjr.-
©ct)coeig/tilie,mcin ^«3« J
Stille cingettcten.A D ©ie beiten £fungen fyaben fiel) über 6ie
befd/erten CSücper bcigcmacpt unb blättern ooifoftenb barinu
mper.Om QMteryimrrter hört man 6ic Stimmen 6er QHuttet u
n6 6er ‘tarne'Amalie, melcbc im Sinblicf auf 6a& morgige ‘Jcft
geriebt in einen intcreffantcn QMnungsausraufd) über bie A
roenbunq Don fauicr 5ahne Derroicfelr fin6. tpoLfuj un6 tTIlurr
liegen roo[)[bcbaqficb an ihren Dicblingspläpen im innerften
ÖX'mür befriedigt, ihre Q53eif>nacf)t«befq)erungDet6auen6,un6
icp habe mieft in meine 6unFle QBdpnacptölieHingsecPc auf 6en
DepnftuftI hinter 6em‘Tannenbaum(3urücfg«ogen.rDortfq)iBe
fen meine Qhlicfe halb in bas grüne, nur nod) ftellenroeife beleuc
tcre@>eäjt 6cs SDcihnacbtsbaumes nach 6cnnic6erbrcnn6cns
jDrrmörliiflf iRnrrr Daqcqni fintier üfiiiclßfödifrunq
nuf bfiiimi ütliiip;>plan.Dan ffnilhiltrrir. Mäm
in riiinii 6d)iil?ddp üDildi unDrinmi IhalsbanD ini
ibfinnn ifüiiiilirnnoiiifn.Donßtlnimb funilfmi^n* -
ir^anDijcitiriT..jC5 iit riqcmlid} undiriflliriifür^n ünnrr-
nünJtiqcFinr." 5mjT Cdiirc fflnmlif,abrr air lörijrirDarii
imPiillni tunlitirnDas Ijrimliriir pafrr.iaririjtfpaiil
Darifin so btt/nrii nrrfcrnrtj.jfibr sidj alb rin l/ausi^alf qr-
5äqicnPfljfnlianD fu crftnncn.Drrin <!T>rllalr cinnf
luttiqrn £djtDrifrrljäti5cf)ni5 nuiurrfasdirnuljr iura
närfnlidini IDotinplai} Dirnm ball, dfr har ülirrliaupr
1911 in Berlin stattgehabten Vorstandssitzung und des Aus-
schusses des »Deutschen Werkbundes« der folgende Antrag
des Prof. Richard Riemerschmid zur einstimmigen Annahme:
»Der Ausschuß des ,Deutschen Werkbundes“ hat von dem
Farbenlexikon ,Cor“ Kenntnis genommen. Unter der Vor-
aussetzung, daß man Einzelbogen jeder Farbe zu jeder Zeit
nachgeliefert bekommen kann, empfiehlt der ,Deutsche
Werkbund“ diese Arbeit als eine für den praktischen Ge-
brauch durchaus zweckmäßig durchgearbeitete Farbkarte, die
zur allgemeinen Einführung sich eignet. Er wird es für
seine Anfgabe halten, für weiteste Verbreitung des Farben-
lexikons ,Cor“ unter seinen Mitgliedern nach Kräften ein-
zutreten und auch bei Staats- und anderen Behörden in
diesem Sinne zu wirken.« Die zu erwartende Herausgabe
des Farbenlexikons »Cor« in einem handlichen, für den täg-
lichen Gebrauch geeigneten Format dürfte endlich den Be-
dürfnissen fast aller Gewerbekreise nach einem brauchbaren
Farbenverständigungsmittel entsprechen. Es handelt sich
um ca. 600 Farbentöne, deren Abstände so gewählt sind,
daß eine klare Unterscheidung der einzelnen Stufen und
dadurch eine Vermeidung jeder Wiederholung gesichert ist,
und alle unklaren Farbenmessungen, die im gewerblichen
Verkehr oft störend sind, durch Bezeichnung jeden Farb-
tons durch Buchstaben und Nummer vermieden werden
können. n
Verzeichnis von modernen Originalradierungen, Li-
thographien und Holzschnitten, herausgegeben vom
»Graphischen Kabinett« in Berlin W.15, Kurfürstendamm 33.
Das Graphische Kabinett in Berlin hat sich in ganz
kurzer Zeit durch gut gewählte Ausstellungen und durch
ein geschickt zusammengestelltes Lager bei allen Freunden
feiner Graphik bekannt gemacht. Im vorliegenden, durch
beste Stücke illustrierten Verzeichnis ist alles Neue ver-
einigt, was die wenigen Verleger, die sich bisher ernsthaft
mit diesem Kunstzweige beschäftigten, und die Künstler
im Selbstverläge herausgebracht haben. Der kleine, mit
klugen Worten von J. B. Neumann eingeleitete Katalog
wird kostenlos verschickt.
Hugo Hillig, Die Geschichte der Dekorationsmalerei als
Gewerbe. Ein Streifzug durch zweitausend Jahre deutscher
Kulturgeschichte. Mit 72 Abbildungen. 272 S. 8°, in
Leinenband M. 5.70. Hugo Hilligs Verlag, Hamburg 22.
Ich möchte diese an sich dankenswerte Spende an die
Bücherei des Malergewerbes als einen Beitrag zu einer
^Geschichte« der Dekorationsmalerei bezeichnen, denn eine
Geschichte seines Berufes, unter Anlegung des historischen
Maßstabes, zu schreiben, dafür reicht, das muß ganz offen
und objektiv gesagt werden, die Kraft auch des tüchtigsten
Fachmannes allein nicht aus. Er läuft immer Gefahr, ent-
weder einseitig beruflich zu bleiben, oder das wirklich Histo-
rische seines Berufes eben nicht historisch zu empfinden.
Man kann natürlich an ein Buch wie das vorliegende unter
den verschiedensten Gesichtspunkten herantreten; in der
jetzigen beruflich wie wirtschaftlich sehr großen Notlage
des Dekorationsmaier-Gewerbes mag es daher gerechtfertigt
erscheinen, wenn der Autor, weil auch er als ehrlicher
Berufsmensch sehr davon getroffen wird, mehr Zünftiges,
Soziales und Wirtschaftliches aus der Geschichte in den
Vordergrund stellt und so die ganze Misere des Gewerbes
etwas greller beleuchtet. Alles das bezieht sich namentlich
auf Deutschland, etwas davon auf Italien und Holland, so
daß namentlich auch der urkundliche Teil eine mehr vater-
ländische Unterstreichung erfahren hat. Das muß ja auch
für die tatsächlichen Verhältnisse durchaus genügen, denn
wir haben vor der eigenen Tür noch genug zu kehren.
Aber vielleicht wäre es nebenbei doch angängig gewesen,
die dekorative Malerei als solche in ihren rein künstlerischen
Beziehungen zur Raumgestaltung, in ihrem handwerkl.chen
Rüstzeug, in ihren Absichten und Wirkungen etwas mehr
fachlich zu behandeln; es sei hier nur an Pompeji erinnert.
Die dekorative Malerei hat immer bestanden, aus ihr gingen
alle Abarten hervor, die Buchmalerei und schließlich die
hohe Kunst im Einzelbilde selbst. Die berufliche und art-
liche Scheidung tritt viel häufiger ein als man gewöhnlich
annimmt. Die Freude an der Farbe war immer viel zu groß,
als daß ihre Anwendung immer nur zünftig gepflegt worden
wäre; außerdem hat es eigentliche Schmuckkünstler und