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GOLDSCHMIEDEARBEITEN VON JOSEF WILM, BERLIN
Josef Wilm d.J., Berlin: Halsschmuck, Gold montiert mit Turmalin und Diamanten
tigsten Meister, dessen Werkstätte inzwischen leider
eingegangen ist, zu Max Rottmanner in München.
Von dort wurde er nach Hanau zu Steinhauer & Co.
als »Juwelenmonteur« empfohlen, wo er auch noch
bei Gebrüder Schott ein halbes Jahr arbeitete. In
München und Hanau wurde es Wilm zuerst möglich,
in den Abendstunden die Gewerbeschule resp. die
Zeichenakademie zu besuchen. In letztere trat er dann
auch als Tagesvollschüler ein, studierte Chemie und
Mineralogie und nahm an einem längeren Kursus für
Schriftwesen im Handwerk, der von der Handwerks-
kammer in Kassel veranstaltet wurde, teil. Nun fühlte
er sich reif, sein Meisterstück zu machen. Er kehrte
nach München zurück und bestand die Meisterprüfung
unter Leitung von Fritz von Miller. (Leider ist es
nicht mehr möglich gewesen, das schöne Meisterstück,
ein goldenes Kollier, hier mit abzubilden.) Noch
während der Prüfungszeit sicherte sich die Bijouterie-
fabrik Jac. Agner in München diese tüchtige Kraft als
technischen Leiter. Und schon nach einigen Monaten
kamen die vorerwähnten Lehranträge aus München
und Berlin. So ist die Laufbahn Wilms vorläufig
abgeschlossen und er gibt sich mit Erfolg seiner
Lehrtätigkeit hin, daneben unter Hilfe seines tüchtigen
Bruders auch einen regen Werkstättenfleiß entfaltend.
Zu erwähnen wäre noch, daß seit April dieses Jahres
auch die »Fachschule für Juweliere, Gold- und Silber-
schmiede zu Berlin« den Künstler zur Leitung ihrer
neugegründeten Werkstätte verpflichtet hat. o
□ Aus dem sicheren und erfahrenen Handwerker ist
nun ein tüchtiger Künstler geworden. Doch beschei-
den und zurückhaltend, wie sein Lebensgang und
sein ganzes Wesen ist auch seine Kunst geblieben.
Nirgends ein Hervordrängen des »Entwurfs« oder
der handwerklichen Geschicklichkeit, sondern ein zu-
rückhaltendes Einordnen in die gegebenen Aufgaben.
GOLDSCHMIEDEARBEITEN VON JOSEF WILM, BERLIN
Josef Wilm d.J., Berlin: Halsschmuck, Gold montiert mit Turmalin und Diamanten
tigsten Meister, dessen Werkstätte inzwischen leider
eingegangen ist, zu Max Rottmanner in München.
Von dort wurde er nach Hanau zu Steinhauer & Co.
als »Juwelenmonteur« empfohlen, wo er auch noch
bei Gebrüder Schott ein halbes Jahr arbeitete. In
München und Hanau wurde es Wilm zuerst möglich,
in den Abendstunden die Gewerbeschule resp. die
Zeichenakademie zu besuchen. In letztere trat er dann
auch als Tagesvollschüler ein, studierte Chemie und
Mineralogie und nahm an einem längeren Kursus für
Schriftwesen im Handwerk, der von der Handwerks-
kammer in Kassel veranstaltet wurde, teil. Nun fühlte
er sich reif, sein Meisterstück zu machen. Er kehrte
nach München zurück und bestand die Meisterprüfung
unter Leitung von Fritz von Miller. (Leider ist es
nicht mehr möglich gewesen, das schöne Meisterstück,
ein goldenes Kollier, hier mit abzubilden.) Noch
während der Prüfungszeit sicherte sich die Bijouterie-
fabrik Jac. Agner in München diese tüchtige Kraft als
technischen Leiter. Und schon nach einigen Monaten
kamen die vorerwähnten Lehranträge aus München
und Berlin. So ist die Laufbahn Wilms vorläufig
abgeschlossen und er gibt sich mit Erfolg seiner
Lehrtätigkeit hin, daneben unter Hilfe seines tüchtigen
Bruders auch einen regen Werkstättenfleiß entfaltend.
Zu erwähnen wäre noch, daß seit April dieses Jahres
auch die »Fachschule für Juweliere, Gold- und Silber-
schmiede zu Berlin« den Künstler zur Leitung ihrer
neugegründeten Werkstätte verpflichtet hat. o
□ Aus dem sicheren und erfahrenen Handwerker ist
nun ein tüchtiger Künstler geworden. Doch beschei-
den und zurückhaltend, wie sein Lebensgang und
sein ganzes Wesen ist auch seine Kunst geblieben.
Nirgends ein Hervordrängen des »Entwurfs« oder
der handwerklichen Geschicklichkeit, sondern ein zu-
rückhaltendes Einordnen in die gegebenen Aufgaben.