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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 4./​5.1922/​23

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1. Septemberheft
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Kunstsammler Christian Langaard † / Pflichten gegen die Kunst / Kunstausstellungen / Kunstauktionen / Wirtschaftskartell / Jahresschau Deutscher Arbeit Dresden / Aus der Museums- und Sammlerwelt / Kunstleben in Holland / Londoner Kunstschau / Neue Kunstbücher / Aus der Künstlerwelt / Auktion Chillingworth
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https://doi.org/10.11588/diglit.20303#0028

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Aus det? Kün{!(ct?iüe(t

Dcc „Dt?,sAt?cbitekt“.

Im sächsischen Landtag kam anläßlich der Beratung
über die A k a d e m i e d e r b i 1 d e n d e n I< ii n s t e u. a. auch
eine Eingabe der Studenten der Akademie zur Sprache betreffs
einer Rektoratsverfassung. Der Studienausschuß der Akademie
stellte sich auf den Standpunkt, daß es besonders für die A r c h i-
tekten der Akademie notwendig sei, irgendwie diese Studenten,
wenn sie die Hochschule verlassen haben, in ihrer Bezeichnung
„Arcliitekt“ denienigen gleichzustellen, die die anderen staatlichen
Schulen besucht haben, wie das z. B. bei der Technischen Hoch-
schule der Fall ist, wo der Titel „Diplomingenieur“ verliehen wird.
Der Titel .„Archiekt“ ist, wie der Berichterstatter zu diesem Punk-
te ausführte, tatsächlich nicht irgendwie geschützt. Deshalb liat
der studentische Ausschuß in seiner Eingabe gebeten, daß ihnen
der Titel eines „Diplom-Architekten“ oder „Dr.-Architekten“ ver-
liehen wird. Dieses Gesuch der Studenten wurde nacli einem
einstimmigen Beschluß des Ausschusses sowie des Landtages d e
Regierung zur Berücksichtigung überwiesen.

Der Wunsch der Studierenden der Akademie ist vollauf zu
vcrstehen und auch zu würdigen, nur wäre die Wahl des Titels
„Dr.-Architekt“ entschieden keine gliickliche, während die Be-
zeichnung „Diplom-Architekt“ sicherlich geeigneter und auch rich-
tiger ist. Im iibrigen sollte man sich hinsichtlich der Titulationen
nicht etwa die Beamtenschaft zum Vorbild nehmen, wenn es sich
um Künstlerkreise handelt, denn mehr als sonstwo kommt es in der
Kunst auf das hauptsächliche Können an, und ein wahrer Kiinst-
ler braucht keinen Titel: sein Name allein muß ihm Titel sein!
Es wäre nur zu bedauern, wenn auch in die Kreise der schaffenden
Kunst die Titelsucht Eingang fände. P. S.

Kün(tlet? und Kun{t(cbuKgefeh-

In dem Organ der Wirtschaftlichen Verbände bildender
Künstler Deuischlands („Kunst und Wirtschaft' ) oeschäftigt sich
der Berliner Bildhauer J. P 1 e s s n e r abermals mit dem Kuns t-
schutzgesetz, indem er unter anderem die sehr merkwür-
dige Tatsache mitteilt, daß er in seinem bekannten Prozesse
wegen absichtlicher Nachbildung eines von ihm geschaffenen
Grabmals seit mehr als e i n e m J a h r e auf die H a u p t v e r -
h a n d 1 u n g wartet. Plessner spricht übrigens auch noch von
anderen Urheberrechtsverletzungen. „Es wäre“, schreibt er,
„selir dankenswert und dringend nötig, daß die geistigen Güter
endlich dem Gesetz entsprechend geschützt werden“, und 'schließt
seine berechtigte Darlegung mit den Worten: „Wo ist der Herr
Reichskunstwart? Was tut er de facto, um über das Ansehen
der Deutschen Kunst zu wachen?! Mit schönen Theorien und
weniger schön entwerteten Einhundertmarkscheinen ist. uns nicht
geholfen. Wir wollen endlich Taten sehen, die eines Kultur-
staates würdig sind!“

Lcon Bonnatf,

Der französische Historien- und Bildnismaler Leon B o n n a t
ist im Alter von 89 Jahren gestorben. Er hat durch seine Por-
träts, die die Bewunderung der Pariser Salons genossen, ebenso
große Berühmtheit erlangt wie durcli seine an kostbaren Stiicken
reiche Sammlung von Handzeichnungen.

Auktion CbtüüiQtüot’tf).

Die cp(ien 6rgebni(fe-

Geheimrat Dr. Max J. Friedländer, der Direktor der
Gemäldegalerie und des Kupferstichkabinetts in Berlin, hatte die
Freundlichkeit, fiir den „Kunstwanderer“ das Referat über die
Auktion Chillingworth in Luzern zu übernehmen. Der Berliner
Kenner wird seine Ausführungen über die Ergebnrsse dieser Ver-
steigerung alter Meister im 2. Septemberheft des „Kunst-
wanderers“ veröffentlichen. Heute sei nur mitgeteilt, daß in der
Auktion Chillingworth, die am 5. September in der Galerie Fischer,
Luzern, vor sich gegangen ist, die 'sog. Schwester von Rem-
brandt 138 000 Franken braclite, während sein Studienkopf eines
Mädchens auf 71 000 Franken kam. Cossa’s „Arion“, der im
„Kunstwanderer“ publiziert worden ist, erzielte 110 000 Franken.

Redaktionsschluss für das 2. Septemberheft 18. September. — Redaktionsschluss für das 1. Oktoberheft 9 Oktober.
Herausgeber u. verantwortlicher Leiter: Adolph Donatli, Berlin-Schöneberg. —• Verlag „Der Kunstwanderer“, G. m. b H., Berlin.
Redaktion: Berlin-Schöneberg, Hauptstraße 107. — Druck: Pflaume & Roth, Berlin SW. 68.

Dp. Fpitz Goldsehmidt ^ Dp. Vietop Wallepstein

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B E R L I N W 35 Schöneberger L/fer 36a (Privatstraße)

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