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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 4./​5.1922/​23

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1. Novemberheft
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Verband der Kunsthänlder in der Schweiz / Aus der Museumswelt / Kunstauktionen / Kunstausstellungen / Londoner Kunstschau / Aus Hollands Kunstleben / Leipziger Messe / Bibliographische und bibliophile Notizen / Neue Kunstbücher / Gedenktafeln aus Porzellan
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https://doi.org/10.11588/diglit.20303#0132

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JHeu.e Kunftbü.cbet;-

Das reiche Kunstleben des Altertums, wie es uns vor allem
aus assyrischer, babylonischer, ägyptischer, griechischer und
römischer Zeit entgegentritt, bediente sich der verschiedenartig-
sten technischen Hilfsmittel, um jene Wirkungen zu erzielen, die
uns heute noch vielfach in Erstaunen setzen und von denen uns
so manche unbegreiflich erscheinen. Es sei in dieser Hinsicht an
die farbenprächtigen und riesengroßen ornamentalen Keramiken
aus dem Lande des Euphrat und Tigris, es sei an die Erhaltung
der Porträtgemälde auf Mumienhüllen, es sei an die reichhaltige
Palette der altrömischen Maler, an die Ausführung der Skulpturen
in den Ländern um das Mittelmeer usw. usw. erinnert. Wenn
sich das Dunkel, das über so mancher dieser Techniken lag, lange
Zeit hindurch nicht lichten wollte,. so ist dies in erster Linie dem
Umstand zuzuschreiben, daß es erst neuzeitlicher Forschungs-
methoden bedurfte, um hinter die Geheimnisse zu kommen, die in
so zahlreichen Kunstwerken längst untergegangener Kuluturperio-
den verborgen liegen. Es ist nun in hohem Maße erfreulich, daß
das Gesamtgebiet der Technik des Altertums und zwar mit be-
sonderer Beriicksichtigung seiner künstlerischen Leistungen in
einem Werke zusammengefaßt wurde, das in kurzer Zeit in nun-
inchr dritter Auflage erschienen ist — der beste Beweis dafür, daß
ein weitgefiihltes Bedürfnis nach einem solchen Buche vorlag. In
diesem Werke („D i e Technik des Atertums“, Verlag
von R. Voigtländer in Leipzig) gibt Dr. Albert Neuburger
eine allgemein verständliche und doch wissenschaftlich aufs ein-
gehendste durchgearbeitete Schilderung der gesamten Technik des
Altertums und ihres hohen Einflusses auf alle Zweige der damaligen
Kunst, darunter auch auf solche, die inzwischen wieder in Ver-
gessenheit gerieten, wie z. B. die Enkaustik, also die Wachsmalerei
oder die Herstellung jener herrlichen Keramiken, die man als „terra
sigillata“ bezeichnet hat. Das Werk dürfte dem Kunstfreunde
weitgehende Anregung und Belehrung bieten. Der Sammler kann
daraus so manches für ihn wertvolle schöpfen.

*

„Aus Biedermeier und Romanti k“. Erinnerungen von
Fr. W. Gubitz. Herausgegeben von Paul Friedrich.

Diese gekürzte und mit zahlreichen Holzschnitten des Verfas-
serS sowie acht Porträts zeitgenössischer Berühmtheiten ge-
schmückte Ausgabe der Mcmoiren des bekannten Holzschneiders,
Schriftstellers und Theaterkritikers der „Vossischen Zeitung“,
Friedr. Wilh. Gubitz rollt in lebendigster, unmittelbarster
Form das ganze an Geist so überreiche Berliner Kunstleben der
zwanziger bis vierziger Jahre des Biedermeier vor dem Leser
auf und läßt eine Fülle markanter Persönlichkeiten wie den jungen
H e i n e , den Gubitz literarisch einführte, Clemens B r e n t a n o ,
Arnim, Chamisso, Fouquet, Raupach, Grabbe,
und viele andere vorüberziehen. Das schön ausgestaltete Werk
erscheint im P a n t h e o n - Verlag Berlin.

*

Im Euphorion-Verlag, Berlin, erscheint seit kurzem
Die Heftlade, Zeitschrift für die Förderer des Jakob
Krausse-Bandes. Ernst C o 11 i n ist der Schriftleiter der Zeit-
schrift, die unseren bibliopliilen Kreisen sicher willkommen sein
wird. „Die Heftlade“ präsentiert sich sehr gut und unter ihren
Mitarbeitern, die fiir die Kunst des Buches eintreten, sielit man
Fachleute wie Dr. G. A. E. B o g e n g , Lothar B r i e g e r , Dr.
Joachim Kirchner u. a. Paul Kersten schreibt über

„Kurioses Einbandmaterial“, Ernst C o 11 i n über das „Bunt-
papier“ usw.

*

Karl W. H i e r s e m a ii n in Leipzig veröffentlicht zwei neue
Kataloge. Katalog 514 behandelt Frankreich. seine Geo-
graphie, Geschichte und Literatur. Der Kattalog vermerkt außer-
ordentlich wichtige Dokumente und Handschriften sowie zahl-
reiche Raritäten aus der französischen Kulturgeschichte. Der
Hiersemannsche Katalog 513 scheint für unsere Sammlerkreise von
besonderem Wert. In fast 400 Nummern werden hier kostbare
Renaissance-Drucke, Inkunabeln, Iluustrierte Werke des
16. Jahrhunderts angeboten. Der Katalog, der reich illustriert ist,
scheint uns auch fiir die Wissenschaft von Interesse.

*

Reinhold Stahl-Lilienthal hat am 1. November die
Leitung des modernen und bibliophilen Antiquariats Gerhard Salo-
mon, Berlin W 50, Regensburgerstraßc 10 übernommen.

öedenkiafeln aus Porsetlan.

Die für Kriegerehrung bestimmten Erinnerungszeichen ent-
sprechen durchaus nicht immer einem guten Geschmack. Mag sein,
daß in vielen Fällen einer edlen Form das edle Material fehlt. Hier
eine Veredelung und Geschmacksverbesserung zu erreichen, hat die
Staatliche Porzellanmanufaktur zu Meißen sich
erfolgreich bemüht. Porzellan ist für Gedenktafeln trefflich ge-
eignet, wie eine Anzahl in stilkünstlerischer und zur Erhebung
stimmender Gestaltung an passender Stelle angebrachter Tafeln
beweist, die der Bildhauer Paul B ö r n e r entworfen hat. Solche
Tafeln sind u. a. im Treppenhaus des Meißner Rathauses, in den
Kirchen von Großdobritz und Liebschütz angebracht worden und
verfehlen ihre Wirkung nicht. Der Staatlichen Porzellanmanufaktur
ist übrigens auch die Umwandlung der mittelalterlichen Nikolas-
kirche in Meißen zu einer Kriegergedächtniskirche übertragen
worden.

Berfin W. 35 T. A. Kurfürfi 9438

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erBittet Angeßote [acfet ein

erftrangiger a(ter und zur Beficßtigung aus-

moderner Meifter, aucß erwäßfter Arßeiten after

grofier Oßjeßte uncf moderner Meifier

An= u. Verßaufsverniittfung wirddisßret ßeßandeft u. gern ßo/toriert

Das „Berliner Tageblatt“ vom 16. September 1922
nennt den „Kunstwanderer“ die „auch im
weiten Ausland anerkannte
Sammler-Zeitschrift“.

Redaktionsscbluss für das 2. Novemberheft 21. November. — Redaktionsscbluss für das 1. Dezemberheft 7. Dezember.
Herausgeber u. verantwortlicher Leiter: Adolph Donath, Berlin-Schöneberg. — Verlag „Der Kunstwanderer“, G. m. b H., Berlin.
Redaktion: Berlin-Schöneberg, Hauptstraße 107. — Druck: Pflaume & Roth, Berlin SW. 68.

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AITE □ NEIJE □ GEFIÄIDE □ $Kt(TPTVREM □ BRONZEi

B E R L i N W 35 Schöneberger Ufer 36 a (Privatstraße)

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