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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 4./​5.1922/​23

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1. Aprilheft
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Dresdner Jahresschau Deutscher Arbeit / Kunstauktionen / 1400 000 Lire für die Münzssammlung Gnecchi / Berliner Kunstausstellungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.20303#0397

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Die B ü c li e r - Auktiou bei lJaul Graupe (9. April) er-
regte großes Interesse. Zu Beginn der Versteigerung kam der
70bändige Voitaire der sog. Kehler Ausgabe (Colien 1042) auf
20 Mililonen Mark, die Serie der Kupfer zu dieser Ausgabe auf
12 Millionen, die Cosmographia des Ptolemaeus (Rom 1490) auf
10 100 000 Mark, der Tasso von 1784 (Paris) auf 51/? Millionen. Von
den übrigen Preisen sowie der Auktion moderner Graphik
bei Graupe wird noch zu sprechen sein.

*

Der Auktions-Katalog LXXXII von Karl Ernst H e n r i c i
(Auktion: 16. April) verzeichnet Deutsche Literatur der
klassischen Periode, insbesondere Goethe und Schiller in
frühen Ausgaben. Das kostbarste Stiick der 136 Nummern zählen-
den Sammlung ist die erste Ausgabe von Goethes Faust (1790),
zusammengebunden mit der Erstausgabe der Iphigenie und der
des Tasso. Ferner sieht man ein wundervolles Exemplar von der
ersten Ausgabe von Goethes Schriften (1787—90), die erste Aus-
gabe des Götz, die Erstausgabe von Herrmann und Dorothea usw.
Unter den Schillcr-Raritäten findet sich die erste Ausgabe der
„Räuber“ (1781).

*

Wie berichtet, findet am 24. April in der Künstler-Gilde
eine Versteigerung von Bildern moderner Meister statt.
Die Ausstellung der Sammlung verrät, daß es sich uin eine Reihe
hochwertiger Bilder handelt. Von Carl Hagemeister, der
kiirzlich seinen 75. Geburtstag feierte, ist eine stattliche Anzahl
von Motiven aus der Havellandschaft zu sehen. Auch seine Aqua-
relle fesseln sehr. Glänzend vertreten ist die Münchner Schule
( W e n g 1 e i n, W i 11 r o i d e r u. a.) und auch Schönleber,
B r a c h t, M e y e r h e i m u. a. sind durch besonders charakte-
ristische Proben ihrer Malerei repräsentiert. Schließlich wäre noch
zu erwähnen, daß die Sammlung auch Namen wie M e n z e 1 auf-
weist sowie in der Reihe der gegenwärtigen Meister Lovis Co-
r i n t h (mit zwei älteren Zeichnungen.)

*

Max P e r 1 bringt vom 25. bis 28. April cine abwechslungs-
reiche und wertvolle Sammlung von B ii c h e r n zum Ausgebot,
deren Katalog an 2 100 Nummern enthält. In der ersten Abteilung
findet man neben gesuchten Werken aus den Gebieten Literatur
und Philosophie — die Serie der klassischen Literatur zeigt kost-
bare Erstausgaben — auch bedeutende Exemplare aus der Kultur-
geschichte, wie die berühmte „Fruchtbringende Gesellschaft“,
ferner seltene Bücher aus dem Gebiete der Freimaurerei, zahl-
reiche Kuriosa sowie illustrierte Bücher, unter denen der mit den
Kupfern von Morcau le jeune geschmückte Ariost von 1775/83
(Brunet) das erlesenste Stück ist. Die zweite Abteilung der Perl’
schen Sammlung umfaßt Raritäten aus Berlin und der Mark.

*

Vom 7. bis 9. Mai haben Hollstein & Puppel ihre
25. Kunstauktion. Der Katalog der beachtenswerten Sammlung,
die sie versteigern und die zum Teil Dubletten des Braunschwei-
gischen Landesmuseums enthält, zählt 2128 Nummern: alte Meister
des 15. bis 18. Jahrhunderts, da.runter auch ausgezeichnete Hand-
zeichnungen. Und alle großen Namcn sind hier vertreten und da-
neben die reiche Zahl der gesuchten Kleinineister. Von D ii r e r
findet man nicht weniger als 70 Blätter, darunter hervorragende
Drucke der „Geburt Christi“, der „Maria mit der Birne“ und in der
Reihe der Holzschnitte unter anderm „Die hl. Familie mit dem
zitherspielenden Engel“. Auch Baldung, H. S. Beham, Schongauer
(„Der hl. Martin“ aus der Sammlung Lanna), H. S. Lautensack usw.
zeigen sich hier in vorzüglichen Qualitäten. Über 60 Nummern
umfaßt dann die Abteilung Rembrandt. Das „Selbstbildnis
zeichnend“, „Der Triumph des Mardochäus“, „Christus in Emmaus“
u. a. gehören zu den Hauptblättern dieser Reihe. A. van Dyck
und R u b e n s folgen in schönen Drucken, ferncr die Franzosen
und Engländer des 18. Jahrhunderts — iibrigens sind auch die
Italiener des 15. bis 18. Jahrhunderts glänzend repräsentiert —
und schließlich die deutschen Meister dieser Epoche, an ihrer
Spitze Friedrich Georg Schmidt.

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