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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 4./​5.1922/​23

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1. Aprilheft
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Dresdner Jahresschau Deutscher Arbeit / Kunstauktionen / 1400 000 Lire für die Münzssammlung Gnecchi / Berliner Kunstausstellungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.20303#0400

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soll sie nach Zeitungsberichten im Thermenmuseum in Rom finden,
dessen numismatisclic Abteilung übrigens der Leitung ciner ge-
lehrten Dame, der Dottoressa Lorenzina Cesano, untersteht.

Bet’ltnet? Kunffausftellungen.

Die Berliner Sezession ist wieder in ihrem alten
Heim, aber ihre Frühjahrsausstellung hält keinen Vergleich aus mit
der famosen Herbstausstellung bei Arnold in Dresden. C o r i n t h
bringt allerdings einen neuen farbenspriihenden „Walchensee“ und
einen „Tod Jesu“, der durch seine malerische Wucht die Nerven
aufpeitscht, U r y ein Blumenstück voll der köstlichsten Lebendig-
keit und eins seiner Cafebilder, die ihm niemand nachmaien kann,
doch was da um diese beiden Meister vorgeht, ist, mit wenigen
Ausnahmen, wenig erbaulich. Oppler, Fleischer, Spiro,
Steinhardt, Finetti, Heckendorf, Büttner und
Charlotte Berend, deren Japanerin in Blau wir für ein Ka-
binettstück halten, gehören zu diesen Ausnahmen. Und dann noch
der A. Bertelsson, von dem hier kürzlich die Rede war: ein
sehr begabter Kolorist, dessen Kompositionen vielleicht noch zu
literarisch wirken. Aber die iibrigen! Die einen malcn ä la Corinth,
die andern haben überhaupt wenig zu sagen. Das altholländisch
anmutende reizvolle „Dünendorf“ von Otto Zestermann fällt
aus der Reihe. Aus der Piastik-Abteilung, die sehr schwach ge-
raten ist — eine Auffrischung durch junge Kräfte täte dringend not
— wären die Holzskulpturen von Otto Hitzberger zu nennen.

Bei Schulte stellt Felix Borchardt kollektiv aus.
Aus der zweiten Hälfte der neunziger Jahre stammen Straßenaus-
schnitte, deren figürliches Leben an Bastien Lepage erinnert, doch
mit künstlerischer Ehrlichkeit gesehen ist, aus seiner impres-
sionistischen Pariser Zeit Parktstücke von lichtvoller Farben-
wirkung, Auch rnanche Landschaften, die Borchardt in den letzten
Jahren in Dcutschland malte, lassen sein auf die Farbenwerte ge-
richtetes. scharfes Auge erkennen. Wundervoll ist eine kleine
Marine. Seine Portr^ts sind von delikater Gediegenheit.

Im Kunstsalon C a s p e r hängen neben Galeriestücken von
Liebermann — sogar ein schönes Blumenstück neuesten Da-
tums ist von ihm da — von Ury und Corinth, Haber-
mann, Hans Hermann u. a. Porträts und Landschaften von
H. CroissantJ' einem pfälzischen Künstler, der im Porträt
schon mehr als Routine gibt. Daneben sieht man mehrere gute
Ulrich Hübner und schließlich eine Reihe frisch empfundener
Zeichnungen (Landschaften) von E. Franckenberg.

Der Parthenon bringt flotte Bildnisse von Annemarie
Kruse-Jakimow und edle Köpfe ilires bildhauernden Mannes.
Sehr interessant ist dann jedenfalls die Ausstellung Oskar K o -
koschka bei C a s s i r e r. Über ihr künstlerisches Wesen soll
noch ein Wort gesagt Werden. Schließlich sei noch auf die G a -
lerie am Brandenburger Tor und auf den neuen Kunst-
salon von Hugo P e r 1 s hingewiesen. Die Galerie am Branden-
burger Tor zeigt eine sorgfältige, kleine Auswahl von Bildern
Corinths, Liebermanns, Hagemeisters sowie der französischen
Impressionisten, Perls wieder eine große Kollektion von Bildern
deutscher Meister, aus der eminente Stücke von B ö c k 1 i n ,
Thoma u. a. hervorragen, ferner Corinth, Liebermann
usw. Unter den französischen Meistern sind Courbet, Degas,
Monet, Sisley u. a. in stattlicher Zahl von Qualitäten
vertreten.

*

Die B i b 1 i o t h e k des Kunstgew. erbe-Museums
veranstaltet jetzt in ihrem Lesesaal eine Ausstellurtg russischer

Buchkunst, meist aus ihrem Besitz. Gleichzeitig ist im Lipper-
heide-Saal eine Auswahl älterer russischer Kunstliteratur ausgelegt.

*

In der Euphorion-Kunstausstellung stellen Erik
Richter und Georg Ehrlich Gemälde, Zeichnungen und
Graphik aus.

Neues aus der Kunstwelt

befindet sich auf der letzten Umschlagseite!

ERICH WOLFSFELD

RÖMISCHER AKT

49x31 cm

Radierung auf Japan I—XX, Grundzahl 250
Radierung auf Bülten 1 —80, Grundzahl 200
sämtl. vom Künstler handschriftlich signiert
Schlüsselzahl der Kunstverlegervereinigung z. Zt. 350

Wohlgemuth & Lissner, Kunstverlagsges. m. b. H-

BERUN SW Wilhelmstraße 106

fviitfioocb, den 25. Aptnl bis Sotrnabend, dcn 28. Apm't 1025

Bücbct’oet’steigccung

Ltteüafup und pt)i(osopt)te/Kutfut’Qcsct)tcbtc
Kutttosa / Itlustftcüfc Bücbct? / Altc Dttuckc
Bet?oUncnsicn

BiblioQüapbic, 6in bände, Bt’etmaut’erei,
füiedcid) II., Qebcimtüissenscbaften ^udaica,
alte jvledictn, JHatuüioissenscbaften, Reisc-
tüecke, Städtecbconiken, 2eitsd)ciften, Dacia

Kafaiog 83 so<zb<zn ecscbienen

Ltax pcttt, Bucb= und Kunstantiquat?iat

Beclin SID 19 LetpEigec Sfcaße 89

Redaktionsschluss für das 2. Aprilheft 22 April. — Redaktionsschluss für das 1. Maiheft 6. Mai.

Herausgeber u. verantwortlicher Leiter: Adolph Donath, Berlin-Schöneberg. — Verlag „Der Kunstwanderer“, G. m. b H., Berlin.
Redaktion: Berlin-Schöneberg, Hauptstraße 107. — Druck: Pflaume & Roth, Berlin SW. 68.

Dr. FRITZ GOLDSCHMIDT, Dr. VICTOR WALLERSTEIN

ALTE NEUE GEMÄLDE SKULPTUREN BRONZEN

B E R L I N W 35 Schöneberger Ufer 36 a (Privatstraße)

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