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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 4./​5.1922/​23

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1. Aprilheft
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Dresdner Jahresschau Deutscher Arbeit / Kunstauktionen / 1400 000 Lire für die Münzssammlung Gnecchi / Berliner Kunstausstellungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.20303#0399

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U3ien.

In der Auktion alter Graphikbei Dr. Ignaz' S c h w a r z
(19.—21. März) sind unter anderm nachstehende Preise erzielt
worden: D ii r e r , Die Madonna an der Mauer (13. 40) 15 Millionen
Kronen, Die Gerechtigkeit (B. 79) 6 Millionen, Der Liebesantrag
(B. 93) Th Millionen, Albrecht von Mainz (früher Druck) 3 Mil-
lionen, Philipp Melanchthon 2^/2 Millionen, Maria mit dem Wickel-
kinde (B. 38) 5 Millionen Kronen; der heilige Hieronymus in der
Zelle (B. 60) 900 000 Kronen, Willibald Pirckheimer (B. 106)
500 000 Kronen. Unter den Diirerschen Holzschnitten brachte:
Maria mit den Karthäusern (1515) 4 050 000 Kronen, das Wappen
der Scheurl und Tucher 430 000, die Flucht nach Ägypten 550 000,
Marias erster Tempelgang 380 000 Kronen. In der Serie van
Dyck kam der Peter de Jode (L. Vorstermann sc.; ganz friiher
Abdruck) auf 1 Million, der Robert van Voerst (von ihm seibst
gestochen; 2. Zust.) auf 700 000, der Peter Snayer (A. Stock sc.)
auf 880 000 Kronen; die meisten der iibrigen Blätter brachten
300 000—420 000 Kronen. In der Serie Rembrandt erzielte
das Kolf-Spiel (B. 125, I) 5 100 000 Kronen, Rembrandt mit Saskia
(B. ]9. II) 2 900 000, Manasse ben Israel (B. 269 II) 4 Millionen,
Clement de Jonghe (B. 272) 3 Millionen Kronen.

Die Auktion der Sammlung Z. im Dorotheum (22. bis
24. März) ergab in der Reihe der B r o n z e n fiir den jugendlichen
Bacchus des Allessandro Vittoria (Kat.-Nr. 241) 60 Millionen
Kronen, für den „Simson zerreißt den Löwen“, Art des Bertoldo
(Kat.-Nr. 207) 25 Millionen Kronen, für den „Kleinen Muskelmann“
von Pietro Francavilla (Kat.-Nr. 224) gleichfalis 25 Millionen, für
den florentinischen Herkules, 16. Jahrh. (Nr. 204) 16 Millionen,, fiir
den Apollo (Kat.-Nr. 222) 16. Jahrh., 10 Millionen, fiir den Lands-
knecht als Leuchterträger, Art des Peter Vischer (Nr. 251) 10 Mil-
lionen Kronen. Unter den Holzskulpturen ging das große Tympa-
nonrelief, ital, Anf. 17. Jalirh. (Kat.-Nr. 73) auf 54 Millionen Kronen,
der kleine gotische Fliigelaltar, Siidtirol 1450 (Kat.-Nr. 38) auf
20 Millionen, die rheinische Gruppe zweier schlafenden Jiinger,
Anf. 16. Jahrh. (Kat.-Nr. 35) auf 14 Millionen, das bayrische Relief
„Maria Verkündigung“, 1520 (Kat.-Nr. 40) auf 8 Millionen Kronen

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füü die jvlünEfammlung Qneecbt-

Wie uns der Berliner Numismatiker Dr. Philipp L e d e r e r
schreibt, ist jetzt die berühmte Sammlung antiker römi-
scher Münzen des verstorbenen Sammlers und Forschers
Francesco Gnecchi in Mailand (ihm verdankt die Münzkunde u. A.
mehrere praktische kleine Handbücher über römische Münzen und
ein römische Medaillons zusammenfassendes Korpuswerk) vom
italienischen Staate für die Summe von 1 400 000 Lire angekauft
worden. Es ist der bedeutendste Staatskauf, den Italien seit Er-
werbung der Galerie Borghese gemacht hat, und damit wird nun
eine empfindliche Lücke im Museumsbesitz des klassischen Landes
antiker Miinzfunde in glänzender Weise ausgefüilt. Beträgt doch
die Gesamtziffer dieser Sammlung über 20 000 Stiick, darunter be-
finden sich ungefähr 900 Goldstücke, 90 Kontorniaten und allein
500 der so seltenen Medaillons in drei Metallen, als deren Perle das
bei Sinigaglia gefundene prächtige Goldmedaillon des
Ostgotenkönigs Theoderich (493 bis 526 n. Chr.) er-
scheint. Diese wohl interessanteste Münze der Völkerwanderungs-
zeit — sie trägt die Spuren gleichzeitiger Benutzung als Schmuck-
stück — ist in Reglings Handbuch, Die antiken Münzen (Hand-
bücher der Staatlichen Museen zu Berlin) abgebildet. Bei einem
öffentlichen Verkaufe, ninnnt man an, hätte dieses Unikum allein
eine Summe von 200 000 bis 300 000 Lire erbracht. Wenngleich ins-
besondere manche Bronzemünzen der Sammlung infolge der in
Italien lange üblich gewesenen Retuschierungsmanier nicht als
einwandsfrei zu betrachten sein werden, so darf doch die Kollek-
tion Gnecchi nach Reichtum, Schönheit und Seltenheit ihrer Exem-
plare als die bedeutendste moderne Privatsammlung von Miinzen
der römischen Republik und Kaiserzeit gelten. Ihre Aufstellung

...

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Das „Berliner Tageblatt“ vom 16. September 1922 nennt
den „Kunstwanderer“ die „auch im weiten Aus-
land anerkannte Sammler - Zeitschrift.“

Kun§fhandlun^

lYledici-Oesellschaft G. m. b. H.

Giov. Maria Bibiena, 1625—1665
Feder und Tusc/ie, Prospekt einer Säulenhalle im Renaissancestil

Handzeichnungen alter Meister — Gemälde
Antiquitäten — Ankauf ganzer Sammlungen

Schätzungen: Berlin W 35, Bayerische Straße 6 / Uhland 4308

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Dr. STÖRI

IITEKIJIST i



erbittet speziell Angebote von Schweiz. Meistern, ferner
Stiche, die Jagden, Pferderennen usw. darstellen. '

ZÜRIOH Bahnhofstr. 54" j

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