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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 4./​5.1922/​23

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2. Maiheft
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Aus der Museums- udn Sammlerwelt / Siamesische und Tibetanische Kunst / Kunstauktionen / Kleine Kunstchronik / Kunstausstellungen / Schweizerische Kunstchronik
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https://doi.org/10.11588/diglit.20303#0472

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In der Galerie am Brandenburger Tor liängen
unter anderm einige Liebermann und Corinth von Oua-
lität, zumeist friihe Arbeiten. Auch Charles Schuch, Hage-
meister, Monticelli sind hier vorziiglich repräsentiert.

*

Die Ausstellung a 11 e r K u n s t in der Galerie Botten-
w i e s e r ist durch eine Reihe von erstklassigen Neuerwerbungen
bereichert worden. An ihrer Spitze stehen zwei bedeutende Land-
schaften von H o b b e m a , ein ganz köstlicher Berekhe yde,
wie er in ähnlicher Schönheit nur selten im Kunsthandel vor-
kommt, schließlich ein männliches Porträt, das auf R u b e n s Hand
deutet. Meisterwerke der altdeutschen Skülptur sind mitaus-
gestellt.

*

Sehcnswcrt ist eine Ausstellung siamesischer und
tibetanischer K u n s t, die jetzt Ernst Fritzsche ver-
anstaltet. In einem der Säle und Kabinette, weiciic die vielfältige,
an Raritäten reiche China- und Japankollektion des Hauses bergen,
zielit uns besonders eine Vitrine mit siamesischer Keramik an, die
aus der Zeit zwischen 1600 und 1650 stammt. Siam liat vor etwa
300 Jahren seine Keramik-Fabrikation eingestellt, seine Keramiken
jedoch später von China unter Benutzung von siamesisclien
Mustern anfertigen lassen. Manche von diesen Stücken, aus deren
Reihe „Der Kunstwanderer“ im vorliegenden Hefte besonders
wertvolle Proben abbildet, lassen aucli typische chinesische Motive
erkennen. Neben der siamcsischen Keramik der Fritzsche’schen
Ausstellung reproduzieren wir heute auch zwei aparte Proben der
tibetanischen Kunst, einen tibetanisclier Ofen, der als Kohlenbecken
gedient hat, und einen Opferdolch, der bei den buddhistischen
Opfern seine Verwendung fand. Dieses tibetanische Kunstgewerbe

dtirfte aucli fiir die Freundc der Völkerkunde von Wichtigkeit sein.

*

Auf die Sonder-Aussteliungen von Richard Scheibe und Ch.
Crodel in der Galerie M ö 11 e r folgt eine umfangreiche Aquareli-

Ausstellung Christian R o h 1 f s , Hagen Westfalen.

*

In der Galerie G u r 1 i 11 wurde am 26. Mai unter dem Titel
„Primavera“ eine Ausstellung eröffnet, die außer einigen
Bildern älterer KunsL-einzelne Werke 'folgender Kütistler enthält:
Braque, Chagall, Eberz, Kirchner, Klee, Kokoschka, Levy, Nauen,
Hcnri Rousseau, Vlaminck u. a. Mit einer größeren Zahl von
Bildern sind vertreten Erich Klossowski und zum ersten Male Hel-

mut votn Hiigel und Alexander Molir.

*

Das Graphische Kabinett I. B. N e u m a n n eröffnet eine
urnfangreiche Erich H e c k e 1 - Ausstellung, in der ein Überblick
i'tber das graphische Werk des Ktinstlers seit 1905 gegcben wird.

Dresden.

Der Kunstsalon von Artliur Grosse zeigt Gemalde von:
Askevold, Boecklin, Carus, Anton Graff, Grützner, Gietl, Hengeler,
Ch. Jacque, Hermann Kaulbauch, Chr. Kröner, Lier, Morten-Müller,
Claus Meyer, Segantini, Aug. Seidel, Spitzweg, Trübner, P. Thiern,
Thedy, Ernst Zimmermann etc.

Der Dresdner Kunstverein hat zwei Gedächtnis-
ausstellungen veranstaltet, die Athenstaedt und Alfred
G 1 a 11 e r gewidmet sind. Ferner sind vertreten Otto Lange,
Walter Klemm, Eugen Mamm (Leipzig), Gertrud König usw.,

weiter aber auch noch manche, die wirklicli ausstellungsbedürftig,
aber nicht ausstellungswürdig sind.

Das Graphische Kabinett E r f u r t h in Dresden bereitet
eine Ausstellung von Kinderzeichnungen vor, die iu be-
sonders charakteristischen Proben den Stand des heutigen Zeichen-
unterrichts in den Volksschulen veranschaulichen soll. Es handeit
sich dabei um eine Sammlung von über 1000 Blättern.

Unter dem Namen Neue Kunst-Abteilung der F i d e s
G. m. b. H. hat die seit einem Jahre bestehende Fides Verwaltungs-
und Vermittlungsgesellschaft m. b. H. eine Abteilung für neue Kunst
unter der Leitimg von Rudolf P r o b s t gegriindet, die in Aus-
steliungsräumen durch ständige Darbietungen, durcli Vertretung
und Auftragsvermittlung das Schaffen moderner Meister und
wesentlicher junger Künstler pflegen wird. Die Eröffnung findet
Anfang Juni mit einer großen Ausstellung von Werken Emil
N o 1 d e s statt.

Jvtüncben.

Neue Kunst Hans Goltz : im Juni: Walter Lindgens, Erste
Gesamtausstellung; im Juli: Erich IJeckel, Graphisches Werk.

Pycmont.

Bruno Krauskopf veranstaltet im Kurhaus von Bad
Pyrmont eine Ausstellung von Ölgemälden und Aquarellen in der
Zeit vom 1. Juli bis 1. August. Vorher, im Juni, findet eine Aus-
stellung, veranstaltet von Frau Dr. Küppers statt, mit Arbeiten von
Pechstein, Nolde, Heckel, Rohlfs, Kirchner, Krauskopf, Kandinsky.

Sd)tDei£ßt?tlcbe Kunßcbtontk.

Die Zürcher Kunstgesellschaft veröfentlicht
ihren Jahresbericht für 1922. An der Spitze des Berichts, der den
Beweis erbringt, wie überaus ersprießlich das Wirken der Ge-
sellschaft war und ist, steht ein vom Präsidenten J ö h r und vom
Konservator Dr. W. Wartmann unterzeichneter Aufruf des
Vorstands der Zürcher Kunstgesellschaft, worin die Bitte ausge-
sprochen wird, daß möglichst viele Mitglieder sich zur Verdopp-
lung und Vervielfachung des einfachen Beitrags von Fr. 20 ent-
schließen mögen. Der Vorstand spricht auch den Wunsch aus, daß
sicli die Zahl der Mitglieder auf 3000 erhöhen möge, was dadurch
erreicht würde, wenn jedes gegenwärtige Mitglied ein einziges
neues brächte. Hoffentlich verhallt diese Bitte der Ziircher Kunst-
geselischaft, deren Entwicklung für das Schweizerische Kunstleben
eine Notwendigkeit ist, nicht ungehört.

In B e r n zeigt das M u s e u m seinen reichen Besitz an
Bildern und Graphik der Kleinmeister Freudenberger und
N i k 1 a u s K ö n i g.

*

In L a u s a n n e ist die Aula der Universität von Louis
R i v i e r mit Wandmalereien geschmückt worden.

Das weithin bekannte Kunsthaus Paul V a 11 o 11 o n in Lau-
sanne zeigt seine Übersiedlung von 87, Galeries du Commerce
nach 8, Rue du Grand Chene an.

N e ii e s v o m holländischen K u n s t iii a r k t

siehe letzte Umsch1agse i te!

Redaktionsschluss für das 1. Juniheft 8. Juni. — Redaktionsschluss für das 2. Juniheft 22. Juni.
Herausgeber u. verantwortlicher Leiter: Adolph Donath, Berlin-Schöneberg. — Verlag „Der Kunstwanderer“, G. m. b H., Berlin.
Redaktion: Berlin-Schöneberg, Hauptstraße 107. — Druck: Pfiaume <S Roth, Berlin SW. 68.

Dr. FRITZ GOLDSCHMIDT, Dr. VICTOR WALLERSTEIN

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B E R L I N W 35 Schöneberger Ufer 36a (Privatstraße)

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