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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 4./​5.1922/​23

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1./2. Augustheft
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Schweizerische Kunstchronik / Vom holländischen Kunstmarkt / Londoner Kunstschau / Aus der Museumswelt / Kunstausstellungen / Prager Kunstbrief / Kleine Kunstchronik / Neue Kunstbücher
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https://doi.org/10.11588/diglit.20303#0587

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orientiert ein 1743 Nummern umfassender Katalog, der mit zwölf
Tafeln geschmückt ist. An erster Stelle der Sammlung stehen
römische Münzen. Die Gruppe Mittelalter nimmt breiten Raum
ein, docli am stärksten ist die neue Zeit vertreten.

Pcaget? Kunffbtnef.

Man schreibt uns aus P r a g : Mit Ende ’des vorigen Jahres
hat sicii in Prag eine neue „Gesellschaft von S a m m -
lern und Kunstfreunden“ ‘gebildet, zu deren Mitgliedern
durchaus kunstsinnige Männer der Prager Intelligenz zälilen, unter
denen nebst zahlreichen Eigentiimern erstklassiger Privatsamm-
lungen auch einige Schrifts'teller von Ruf sich befinden. Diese
Gesellschaft ist der Fusion mit dem bekannten „Kreise der Freunde
der Malerkunst“ entsprungen, welcher vor Jahren bereits mehrere
Ausstellungen im Prager Rudolfinum veranstaltete, welche für die
Klarlegung der Entwicklung der böhmischen Malerei grundlegende
Bedeutung hatten und auch sonst von durchschlagendem Erfolge
begleitet waren. Es waren dies namentlich. die Ausstellungen der
einheimischen Maler Josef Navrätil, Karl Skreta, Peter Brandl,
dann des Johann Kupecky und W. V. Reiner, welche insgesamt
als Hauptrepräsentanten der böhmischen Malerkunst zu werten
sind. In den bewährten Traditionen des alten „Kreises“ trachtet
auch die neugegründete Gesellschaft auf moderner Basis weiter-
zuwirken und hat in ihr reichhaltiges Programm nebst der Ver-
anstaltung von Vorträgen über Kunst und Exkursionen in Privat-
sammlungen und Kunstausstellungen, auch die Verfolgung prak-
tischer Sammelzwecke, wie den Austausch von Handzeichnungen,
Stichen, Radierungen und dergl. aufgenommen. Auf Grund de-
monstrierter zahlreicher Blätter wurden bisher Vorträge ge-
halten: „Über den alten Holzsehnitt“ (F. A. Borovsky und Dr.
Emil Spira) — „Über das graphische Werk des Julius Maräk
und Friedrich Havranek“ (Dr. P. T o m a n) — „Über Aufgaben
und Zwecke des modernen Sammelwesens“ (Emanuel L e s e -
h r a d), ferner „über den schlesischen Maler und Rembrandt-
schüler Michael Willmann“ (Jirf Karäsek). Außerdem wurden
gelegentliche Besprechungen, besonders über Neuerwerbungen der
einzelnen Mitglieder, sowie über interessante Handzeichnungen,
Bilder und dergl. aus den Sammlungen des Direct. F. A. Borovsky,
A. Fin. Rat Karl Buchtela, Großindustriellen Anton Pollak, Gene-
rals Em. Prusäk, Sektionschef Dr. E. Spira etc., gepflogen.

Unter den Privatsammlungen, welche von zahl-
reichen Mitgliedern besucht wurden, ragt in erster Linie die be-
rühmte Gemäldesammlung des verstorbenen Großindustriellen I. V.
Noväk, des Vaters des gegenwärtigen Handelsministers Ladislav
Noväk *) hervor; sehr beachtenswert sind nebst dem die be-
deutenden Prager Sammlungen der Herren: Med. Dr. A. Engel-
brecht — Anton Pollak — Jirl Karäsek — Jur. Dr. Otakar Herold
- Franz Vejdelek — Dr. Prokop Toman — Heinrich Waldes —,
deren Besiehtigung sämtlichen Teilnehmern in angenehmster Er-
innerung bleiben wird.

Im Oktober d. J. wird die Gesellschaft die erste Kraftprobe
ihrer öffentlichen Wirksamkeit liefern, indem sie im Vereine mit
dem „Kunstvereine i. Böhmen“ im ehemaligen Rudolfinum (dem
jetzigen Parlamentsgebäude) eine A u s s t e 11 u n g von Hand-
zeichnungen und Aquarellen von alten böhmischen Künstlern (bis
ca. zum Jahre 1870) veranstalten wird. Dieses geplante Unter-
nehmen hat bereits großes Interesse erweckt und wird hoffentlich
die idealen Zwecke der Gesellschaft in weiten Kunstkreisen be-
kanntmachen und zur Würdigung bringen.

Kleine Kunßcbrontk-

In Dresden starb am 18. Juli der Maler Emanuel
Hegenbarth im Alter von 55 Jahren. Er war Schiiler der
Wiener, dann der Miinchner Akademie, an lctzterer insbesondere

*) Sielie „Der Kunstwanderer“ 4. Jahrg. S. 389 f. A. Donath:
„Prag als Sammlerstadt“.

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von Heinrich v. Zügel, seinem späteren Schwiegervater. Hier und
durch diesen wurde er zum glanzvollen Impressionisten, insbeson-
dere zum Tiermaler. Vor allem verstand er Tier und Landschaft
harmonisch zu vereinigen, wie man an zweien seiner Arbeiten
sehen kann, die in der jetzigen Aussteliung der Dresdner Künstler-
vereinigung ausgestellt sind („St. Hubertus“ und „Don Quixote“),
wo er außerdem noch mit einem eigenartigen Gemälde „Erinnerung
an Siidtirol“ vertreten ist. Auch als Lelirer an der Dresdner Aka-
demie hat Hegenbarth ersprießlich gewirkt. P. S.

*

Der Oberbibliothekar und Vorstand der Bibliothek des Reichs-
patentamts Dr. Paul Otto voliendete am 10. August sein
fünfzigstes Lebensjahr. Da er auch zu den Mitarbeitern des
„Kunstwanderers“ zählt, seien über ihn die folgenden Daten,

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