Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 16.1973

DOI Heft:
Nr. 2
DOI Artikel:
Buchbesprechungen
DOI Artikel:
Schönberger, Otto: [Rezension von: Kurt von Fritz, Grundprobleme der Geschichte der antiken Wissenschaft]
DOI Artikel:
Keulen, Hermann: [Rezension von: Karl Bayer und Klaus Westphalen (Hrsg.), Kollegstufenarbeit in den Alten Sprachen]
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.33067#0044

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Fortschritt der Art geben kann wie auf dem Gebiet der reinen Wissenschaften, „sondern
nur einen immer wieder von neuem zu erneuernden Fortschritt in der persönlichen An-
eignung“). O.Schönberger

Kollegstufenarbeit in den Alten Sprachen. ISP Kollegstufenarbeit. Herausgegeben von
Karl Bayer und Klaus Westphalen. München (Bayerischer Schulbuch-Verlag) 1971.
132 S. DM 12,80.
Die reformierte gymnasiale Oberstufe (Kollegstufe, Studienstufe oder Sekundar-
stufe II) erfordert sowohl einen neuen Arbeitsstil wie auch curriculare Neubesinnung.
Zu beidem will dieser Band einen Beitrag leisten. In ihm wird auf beispielgebende
Weise die Entwicklung von Modellcurricula in den alten Sprachen, die Formulierung
curricularer Lernziele und der diesen zugeordneten Lerninhalte unternommen. — Der
Band, in dem neue Organisationsformen und neue Inhalte, Curriculum und Schulstruk-
tur in ihrer sich gegenseitig bedingenden Abhängigkeit gesehen werden, beginnt mit
zwei grundsätzlichen Beiträgen zur Problematik der Curricula (K. Bayer, Curricula
in den Alten Sprachen, 7-18) und der Lernzielfindung (K. Westphalen, Zum Lernziel-
programm der Alten Sprachen auf der Kollegstufe, 19-25), während A. Clasen, „Wozu
Latein? Wie ist sein Platz im modernen Curriculum zu begründen?“ (26-33) eine
fachimmanente Begründung für die Berechtigung des Faches Latein im Curriculum gibt
(der Beitrag erschien in nahezu gleicher Form bereits an dieser Stelle in Heft 2/3, 1970,
S. 18/27). Diese These wird bestätigt durch die statistischen Erhebungen von D. Appelt,
dem Referenten für Pädagogische Soziologie am Bayerischen Institut für Schulpädago-
gik: „Die Position von Latein und Griechisch in der Fächerwahl der Kollegiaten“ (34-
38). - Hier kann es nicht darum gehen, mögliche, den Verfassern ohnehin bekannte
(vgl. etwa die unter der Redaktion von K. Westphalen herausgegebene Zwischenbilanz
„Curriculum in Bayern“, ISP München 1971), kritische Einwände zu formulieren -
bei Bayer wäre für die Legitimation des Curriculum nach der Möglichkeit eines Kon-
senses über allgemeine Lernziele zu fragen (S. 10), bei Westphalen, der seinem Bei-
trag das Modell einer Lernzielmatrix (S. 22) sowie einen Katalog von Richtzielen und
übergeordneten Zielvorstellungen nach dem Prinzip der Gruppenrepräsentation beige-
geben hat (24-25), wäre das ungelöste Deduktionsproblem (Verbindung allgemeiner
und fachspezifischer Lernziele) zu nennen (20) -, hier kann es sich nur darum handeln,
die auf regionaler Basis (Bayern) erarbeiteten Vorstellungen und Modelle allgemein
bekannt zu machen und zu der von den Verfassern immer wieder geforderten Dis-
kussion und Kritik ihrer Beiträge aufzufordern (vgl. K. Lanig im Vorwort, 6). - Die
sich anschließenden Arbeiten sind erste Erfahrungsberichte aus der Kollegstufenarbeit
an bayerischen Versuchsgymnasien. H. NefT, R. Hornung, O. Schönberger, M. Braun
und F. Koch, die alle bereits auf der Kollegstufe unterrichtet haben, berichten über ihre
positiven und negativen Erfahrungen mit griechischen und lateinischen Grund- und
Leistungskursen. Diese Arbeiten sind vor allem wegen ihrer zahlreichen praktischen
Hinweise wichtig; sie enthalten detaillierte Kursprogramme, Projektlisten und The-
menkataloge. Da diese Kurse zum Teil schon vor mehreren Jahren in Angriff genom-
men wurden, ist es erklärlich, daß curriculare Lernziele und diesen zugeordnete Lern-
inhalte kaum berücksichtigt sind. Es handelt sich hierbei vielmehr um Reformversuche,
die zumeist in eigener Initiative durchgeführt wurden. - In dem Beitrag von J. Erb -
der Verfasser bereitet eine größere Publikation zum gleichen Thema vor - werden
erstmals die Prinzipien des Gruppenunterrichts in den alten Sprachen erörtert und
an zwei ausgeführten Unterrichtsbeispielen für das Fach Latein demonstriert (Beispiel I:
Gruppenunterricht bei der Interpretation der Kernstelle eines Autors; Beispiel II: GU
bei der Lektüre einer Ganzschrifl). - Aufgabe und Bedeutung von Klausur, Facharbeit

8
 
Annotationen