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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 16.1973

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Nr. 2
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Buchbesprechungen
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Streib, Karlaugust: [Rezension von: Friedrich Maier, Die Version aus dem Griechischen]
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Streib, Karlaugust: [Rezension von: Friedrich Maier, Stilübungen und Interpretation im Griechischen (Zum Problem des Übersetzens an Universität und Gymnasium)]
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https://doi.org/10.11588/diglit.33067#0071

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Verbesserungswünsche anzubringen: Die über den Grundwortschatz hinausgehenden und
daher unbekannten Wörter sollten nicht umständlich im Wörterverzeichnis nachgeschla-
gen werden müssen, sondern jeweils unter dem Strich aufgeführt sein (vgl. Gymnasium
74, S. 367, Zeile 10 v. o.!). Dagegen wäre im Anhang ein Stellenverzeichnis der Original-
sätze für den noch nicht so versierten Lehrer angebracht, zumal manche Sätze - aus dem
Zusammenhang gerissen - recht schwer sind. Bei den Tabellen sollte in Nr. 3 dem Haupt-
satz statt der Bemerkung der entsprechende Gliedsatz beigegeben sein und umgekehrt
(ebenso in Nr. 4 beim Gliedsatz); denn der Schüler sollte immer auf die gegenseitige
Bedingtheit beider Sätze achten lernen. Manche kleineren Unebenheiten wären sonst
noch auszugleichen. Als didaktisch geschickt können die im Übungsbuch eingestreuten
Wiederholungssätze und kleineren zusammenhängenden Stücke sowie die der im ganzen
doch ausgezeichneten Übersetzungsschule angehängten übersichtlichen und einprägsamen
Analysen und Tabellen bewertet werden.
M. hat Lehrern und Schülern ein Buch zur Hand gegeben, das in dieser Form schon
lange vermißt wurde, und mit dem man in der Oberstufe arbeiten muß, wenn wirklich
erfolgreich aus dem Griechischen übersetzt werden soll. Das bestätigen auch all die Kolle-
gen, die bereits sehr gute Erfahrungen mit diesem so hilfreichen Buch gemacht haben.
Wenn es im Vorwort heißt, daß der Notwendigkeit, dem Lernenden die Schwerpunkte
der Syntax „von ihrer inneren Gesetzmäßigkeit her transparent“ zu machen, „von sei-
ten des Schülers das. der höheren Altersstufe gemäße Streben entgegen(kommt), tiefere
Zusammenhänge zu erkennen, einen Blick hinter die äußeren Gegebenheiten zu werfen“,
so erfüllt dieses Buch zusammen mit dem unten angezeigten Bändchen die hohe Aufgabe
des Griechischen, das sprachliche Verständnis zu aktivieren und das Thema „Sprache“
trotz und wegen Steinbuch an den Gymnasien zu vertiefen. Karlaugust Streib

Friedrich Maier: Stilübungen und Interpretation im Griechischen (Zum Problem des
Übersetzens an Universität und Gymnasium). Max Hueber Verlag. München 1967.
96 Seiten; kart. DM 7,-. Hueber Nr. 6025.
Der Titel dieses Büchleins macht neugierig. Stilübungen und Interpretation sieht man
gemeinhin als zwei Bereiche an, die kaum etwas gemeinsam haben, zumal der eine an
der Universität lokalisiert ist, der andere hier auf die Schule beschränkt wird. Da mit
Interpretation aber nur die sprachlich-grammatische gemeint ist, kann M. beides in einen
direkten Zusammenhang bringen: Stilübungen dienen der Aktivierung des sprachlichen
Denkens und Verstehens und verlangen, wenn sie über den mechanischen Übersetzungs-
vorgang hinausführen sollen, vom Studenten „ein sehr vertieftes Verständnis für die
inneren Gesetzmäßigkeiten und funktionalen Bezüge“ der Sprache. Genau das braucht
aber auch der Lehrer, wenn er den griechischen Text in seiner sprachlichen Form und
grammatischen Struktur den Schülern erklären muß, um ihnen die Interpretation ver-
ständlich zu machen. Sprachgefühl und Sprachverständnis, in den Stilübungen gepflegt,
machen die Arbeit in der Schule fruchtbar und bewähren sich an den für das Griechische
typischen Schwerpunkten.
Deshalb dient dieses Bändchen nach den Worten des Verfassers einem zweifachen
Anliegen: Dem Studierenden will es eine Einführung in den Sinn und die Methodik
stilistischer Übungen im Griechischen sein, dem Lehrer der griechischen Sprache eine
Anregung zur Aktivierung seines grammatischen und stilistischen Wissens im Unterricht.
Der Zielsetzung entsprechend behandelt M. in einem ersten großen Abschnitt „Das
Denken in den grammatischen Kategorien des Griechischen als Voraussetzung für die
Beherrschung der Sprache“, aber nicht abstrakt, sondern konkret an 16 Beispielen, in
denen deutsche Texte ins Griechische gewendet sind - zunächst mit Vorüberlegung,

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