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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 16.1973

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Nr. 2
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Buchbesprechungen
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Schönberger, Otto: [Rezension von: Hannes Weikert, Begegnung mit Kunstwerken]
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Zeitschriftenschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.33067#0080

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man im altsprachlichen Unterricht vielfach keine „gebundene“ (d. h. nur historisch-
bezogene), sondern eine - sozusagen - autonome Kunstbetrachtung treibt.
Weikert gibt zuerst einführende Capitel über die Bildende Kunst als didaktisches
Bezugsfeld, über „Kunstwerk und Schule" und bietet dann Werkinterpretationen mit
didaktisch-methodischen Hinweisen zu ausgewählten Werken der europäischen Kunst-
geschichte. Wegen dieser Interpretationen, die i. g. sehr brauchbar sind, ist das Buch auch
für den Klassischen Philologen wichtig: er hat hier Musterbeispiele, wie man sich Werken
der bildenden Kunst didaktisch überlegt und sinnvoll nähert. Vergleichbar ist das Buch
etwa den Arbeiten von Brandt (Sehen und Erkennen), Crane, Lichtwark, die man schon
bisher in ähnlicher Weise heranziehen konnte (vgl. auch den Band der Sammlung Diete-
rich mit Kunstwerken, von Dichtern beschrieben). Gut die Hinweise zu technischen Fra-
gen der Kunst-Herstellung; geschickt sind auch gelegentlich Zitate eingebaut. Sprachlich
ist das Buch nicht voll überzeugend. Leider sind auch ein paar antike Beispiele, die ge-
bracht werden, nicht gerade Glanzstücke der Interpretationskunst. Dafür gab es Muster-
beispiele etwa bei Ludwig Curtius, Interpretationen von sechs griechischen Bildwerken. -
Für Lehrerbüchereien ist das Werk zu empfehlen.
Was wohl eine „dialogisch-erotomatische“ (S. 62) Lehrform ist? O. Schönberger

ZEITSCHRIFTENSCHAU
„Anzeiger für die Altertumswissenschaft“ Band 23, 1./2. Heft (1970)
Im Forschungsbericht „Christliche Antike" (5. Bericht) rezensiert J. B. Bauer (Graz)
eine Auswahl wichtiger Veröffentlichungen über die frühchristliche Zeit und Litera-
tur, ausdrücklich um den klassischen Philologen zur Orientierung auf dem Nachbar-
gebiet der Patristik zu verhelfen. Er empfiehlt an Darstellungen der Patrologie:
Heinrich Kraft, Die Kirchenväter bis zum Konzil von Nicäa, Bremen 1966 (Slg.
Dieterich 312, Schünemann-V.). - H. Kraft, Texte der Kirchenväter Bd. 5, München
1966 (KV-Lexikon, Kösel-V.). - J. B. Bauer im Sammelwerk „Was ist Theologie?“
(Hueber-V., München 1966). — J. Quasten, Patrology (Handbuch 3. Bd.). - Real-
lexikon für Antike und Christentum (RAC) bis Buchstabe F. - Jahrbuch für Antike
und Christentum, Bd. 7-10 (1964-67), mit Aufsätzen zur Geschichte des Kreuz-
zeichens, zur Entstehung der christlichen Kunst, zur Beurteilung der griech. Tragödie
bei Römern und Christen. — Bibliographia Patristica Bd. 10, Berlin 1969. - Als
Lexika werden empfohlen: Lampe, A Patristic Greek Lexikon, Oxford 1961 (Ge-
genstück zum Liddell-Scott). - Lexikon der Alten Welt, Zürich 1965, mit den
Stichwörtern „Antikes Christentum“, „Arbeit“, „Amt“, „Traditio“ u. v. a. - Bar-
telink, Woordenboek der Oudheid (bis: Epiphanie), Roermond 1969. — Als Text-
ausgabe wird die erste kritische Ausgabe von Augustins „De trinitate“ begrüßt (Cor-
pus Christianorum Bd. 50, 1969). - Hervorgehoben werden als wertvolle Studien:
H. v. Campenhausen, Aus der Frühzeit des Christentums, Tübingen 1963. - C.
Mohrmann, Etudes sur le Latin des Chretiens Bd. 3, 1965 (Vulgärlatein, christl.
Latinität, paganus, statio, missa). - A. Wifstrand, Die Alte Kirche und die grie-
chische Bildung (dt. Übs., Dalp-Tb. 388, Bern 1967): „Mit souveräner Kenntnis“,
„etwas vom Besten“! - H. von Skerst, Der unbekannte Gott, Stuttgart 1967 (gr.
Mysterien/orthodoxe Osternachtfeier; im Geiste R. Steiners). - P. Nagel, Die Moti-
vierung der Askese in der alten Kirche und der Ursprung des Mönchtums, Berlin
1966 (Diss. über Beziehungen der ägyptischen Tempeltradition zur mönchischen
Klausur und das asketische Lebensideal). - Th. Klauser, Frühchristliche Sarkophage
in Wort und Bild, Olten 1966 (50 Abb. interpretiert). - Wertvoll für den LU: R.

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