Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Deutscher Altphilologenverband [Editor]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 16.1973

DOI issue:
Nr. 2
DOI article:
Buchbesprechungen
DOI article:
Streib, Karlaugust: [Rezension von: Hermann Menge, Repetitorium der griechischen Syntax, bearbeitet von Andreas Thierfelder und Ute Gebhardt]
DOI article:
Schönberger, Otto: [Rezension von: Paul Kretschmer, Einführung in die Geschichte der griechischen Sprache, 2. (unveränderte) Auflage]
DOI article:
Herrmann, Franz Xaver: [Rezension von: Alois Dreizehnter, Aristoteles' Politik,]
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.33067#0073

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
nicht geschmälert werden. Wer sich formal schulen, seine Fähigkeit in der Hinüberset-
zung überprüfen und vertiefen will, wer als Leiter der Grammatikkurse an der Uni-
versität oder als Lehrer in der Schule Stoff für Beispiele bei Einübung und Vertiefung
sucht, wird immer dankbar sein für die Fülle des Materials, das ihm dieses Buch bietet;
ja sogar für die Herübersetzung wird ihm manches klarer werden. Wenn man freilich
die heutige Lage ins Auge faßt, daß nämlich in den Schulen und Kursen nur noch aus
dem Griechischen übersetzt wird, dann stellt sich die unabweisbare Frage, ob es nicht
doch an der Zeit wäre, bei einer Neuauflage den Inhalt anzupassen und umzugestalten
und damit dem ungeübten Studenten der griechischen Sprache eine Einführung und einen
aufbauenden Lehrgang in der Kunst des Hinübersetzens zu bieten. Das müßte unter
Ausnützung des vorhandenen Stoffes leicht zu schaffen sein und würde die großartige
Leistung Menges in die Zukunft hinüberretten. Karlaugust Streib

Paul Kretschmer: Einführung in die Geschichte der griechischen Sprache. 2. (unverän-
derte) Auflage. Göttingen 1970. Vandenhoeck und Ruprecht-Verlag. Lw. 56,- DM.
Der Verlag Vandenhoeck und Ruprecht hat allen an der Sprachwissenschaft Inter-
essierten einen großen Dienst erwiesen durch den Neudruck dieses Werkes aus dem Jahr
1896. Man erhält einen höchst genauen Einblick in fast alle Probleme, die sich bei der
Frühgeschichte des Griechischen stellen. K. entwickelt seine Theorien über die idg. Ur-
sprache, das „Urvolk“, dessen älteste Kulturzustände, über die Verwandtschaftsverhält-
nisse der verschiedenen idg. Sprachen und speziell des Griechischen. Glanzstücke sind
die Capitel über die thrakisch-phrygischen Stämme, die Illyrier, Makedonier und die
kleinasiatischen Sprachen. So bietet das Buch einen lebendigen Überblick über die sprach-
liche Herkunft und Umgebung des Griechischen, sozusagen einen riesigen Bilderrahmen;
eine eigene Sprachgeschichte des Griechischen wird freilich - dem Thema entsprechend -
nicht gegeben (diese hervorragend bei H. Hirt, Handbuch der griechischen Laut- und
Formenlehre, 2. A., Heidelberg 1912). Manches wird vielleicht heute anders gesehen als
von K.; sein Werk behält aber seinen Wert durch den glasklaren Stil, den entschiedenen
Vortrag, den unerbittlichen Tatsachensinn des Verfassers, seine Denkenergie, die Nüch-
ternheit des Urteils und durch die Fähigkeit, Probleme differenziert zu sehen und sie
- nicht selten - mit Glück zu lösen. Bestes 19. Jahrhundert. O. Schönberger

Aristoteles’ Politik. Eingeleitet kritisch herausgegeben und mit Indices versehen von
Alois Dreizehnter. (Studia et testimonia antiqua VII). Wilhelm Fink-Verlag. Mün-
chen 1970; LII und 242 Seiten. Leinen DM 48,-.
Die Ergebnisse seiner „Untersuchungen zur Textgeschichte der aristotelischen Politik“
(Leiden 1962) hat A. Dreizehnter angewendet auf eine neue Textausgabe der Politik.
Um eine gesicherte Grundlage der Textkonstitution zu gewinnen, hat er auf Reisen
viele Handschriften im Original, weitere auf Mikrofilm eingesehen und wichtige latei-
nische Übersetzungen des Mittelalters neu kollationiert. In der Einleitung sind 35 grie-
chische Handschriften in ihrer Form und Geschichte beschrieben, nach Möglichkeit mit
Angabe der Kopisten und Auftraggeber, mit den Subskriptionen sowie der Gruppen-
zugehörigkeit.
Die Entstehung und Überlieferung des vorliegenden Textes sieht der Herausgeber
in der Einleitung so: Diogenes Laertios nennt im Verzeichnis der Werke des Aristoteles
als Titel 74 IIoLmxd ß', als Titel 75 FIoLmxrig axpodcxecog cbq q ©eocppdaxou a'ß'y'6
Vg'l'T]'. Wahrscheinlich sind unter dem Titel 74 die heutigen Bücher VII und VIII der

37
 
Annotationen