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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 16.1973

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Nr. 1
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Oberg, Eberhard: Relevanz des Lateinischen für andere Studienfächer: Lateinkurse an der Universität
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Meissler, Hans Jürgen: Bericht über eine Umfrage zur Praxis des Lateinunterrichts an den Hochschulen und Kollegs zur Erlangung der Hochschulreife
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https://doi.org/10.11588/diglit.33067#0010

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Probleme
1. Das Ziel der Kurse ist nicht klar. Soll eine bestimmte Sprachkompetenz erwor-
ben oder sollen Texte erarbeitet werden, die für das weitere Studium inhalt-
lich relevant sind?
2. Sollen Anfängerkurse bereits fachspezifische Autoren ansteuern, also u. U.
auch schon die „goldene“ Latinität verlassen?
3. Kann man für die Universität ein didaktisch fundiertes System schaffen, in
dem Anfangs- und Aufbaukurse in ihren Methoden, Zielen, Prüfungen und
Abschlüssen sinnvoll aufeinander bezogen sind?
4. Kann die Zusammenarbeit mit der Schulbehörde, wo diese die Latinum-
Prüfungen abnimmt, so weit gefördert werden, daß diese ihr Interesse (gleich-
mäßiges Niveau) mit dem Interesse der Universität (fachspezifische Texte) in
Einklang bringt?
Dr. Eberhard Oberg, Seminar für Klassische Philologie
Ruhr-Universität Bochum

Bericht über eine Umfrage zur Praxis des Lateinunterrichts
an den Hochschulen und Kollegs zur Erlangung der Hochschulreife
1. In der Diskussion um die Notwendigkeit oder Berechtigung von Lateinkursen zur
Vorbereitung auf das Latinum und bei der Frage nach deren inhaltlichen Definition
schien es uns geraten, zunächst einmal eine Ist-Analyse der Situation dieses Lateinunter-
richts zu erstellen, um von da aus vielleicht einen Neuansatz für ein didaktisches und
methodisches Konzept einer außerschulischen Vermittlung von Lateinkenntnissen zu
gewinnen.
2. Aufschluß über die augenblickliche Praxis sollte uns eine Umfrage geben, die wir
im Wintersemester 1971/72 durchgeführt haben. Dabei sollte ein möglichst weiter Kreis
solcher Kurse umfaßt werden, die im außer- oder nachschulischen Bereich Lateinunter-
richt in Kurz- oder Intensivform anbieten, wobei das Ziel dieser Kurse weniger schul-
pädagogisch motiviert ist (Bildungswert-Motivation), sondern vorwiegend wohl darin
zu sehen ist, für bestimmte Studiengänge notwendige Lateinkenntnisse zu vermitteln.
2.1. Zunächst wurden somit die klassisch-philologischen Seminare der Universitäten
angesprochen, die in der Regel für die Durchführung der Vorbereitungskurse auf die
Latina verantwortlich sind. Ergänzt wird diese Gruppe durch eine Anfrage bei der
Pädagogischen Hochschule Ruhr/Essen, die - wohl eine erfreuliche Ausnahme - ebenfalls
fakultativ Lateinkurse anbietet.
2.2. Dann haben wir in die Umfrage die kirchlichen Hochschulen einbezogen, weil
wir von dort besondere Ergebnisse hinsichtlich der fachspezifischen Ausrichtung der La-
teinkurse erwarteten.
2.3. Einen weiteren Aspekt sollte die Befragung einiger „Kollegs zur Erlangung der
Hochschulreife“ eröffnen, deren Unterricht einerseits zwar schulisch organisiert ist, ande-
rerseits aber auf Erwachsene ausgerichtet ist und entsprechend analoge Methoden zur
Hochschul-Praxis verfolgen dürfte: Auswahl des Arbeitsmaterials, Unterrichtsdauer,
Wahlfreiheit.
Insgesamt wurden 48 Kursleiter angeschrieben, davon 18 an Universitäten, 1 an
einer Pädagogischen Hochschule, 17 an Kirchlichen Hochschulen, 12 an Kollegs.
 
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