Overview
Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Bölling, Jörg; Jan Thorbecke Verlag [Hrsg.]; Schneidmüller, Bernd [Begr.]; Weinfurter, Stefan [Begr.]
Zwischen Regnum und Sacerdotium: Historiographie, Hagiographie und Liturgie der Petrus-Patrozinien im Sachsen der Salierzeit (1024-1125) — Mittelalter-Forschungen, Band 52: Ostfildern: Jan Thorbecke Verlag, 2017

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.51257#0336

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
2. Kirchen, Klöster, Stifte und Städte, Kapellen, Oratorien und Altäre

335

Zeitalter des Aufklärung das besondere Interesse von Leibniz und Molanus, die
neben den Reliquiaren auch die Reliquien des bis heute berühmten „Weifen-
schatzes" durch Kupferstich-Reproduktionen Wiedergaben und kraft ihrer Ge-
lehrsamkeit kommentierten.1830
Petrus und Paulus spielten in Hildesheimer Dom und Kreuzstift zwar eine
untergeordnete Rolle, kamen aber sicherlich nicht zufällig in der Salierzeit zum
Marien- und Kreuzpatrozinium hinzu. Die Apostelfürsten hielten sich hier aber -
im Unterschied etwa zu ihren Paderborner Patrozinien - nicht dauerhaft als
Patrone, sondern bilden in der Rückschau das bleibende Erbe salierzeitlicher
Emeuerungsbemühungen im Bistum. In Braunschweig war dieses Doppelpa-
trozinium offenbar sogar derart eng mit den Fragen des 11. und frühen
12. Jahrhunderts verknüpft, dass man es später zugunsten des heiligen Blasius
aufgab. Dieser konnte nun Funktionen eines regional-dynastischen Patrons des
„Weifendoms" einnehmen. Das Patrozinium von Petrus und Paulus mit seiner
Bedeutung für die Auseinandersetzungen um Regnum und Sacerdotium war in
Braunschweig zu rein geschichtlich relevanter Vergangenheit geworden.

1830 Molanus, Lipsanographia.
 
Annotationen