Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Pantheon — 2.1928 = Jg 1.1928

DOI Heft:
Stücklein, H.: Die Leibjagdbüchse des Kurfürsten Ott-Heinrich von der Pfalz
DOI Heft:
Neuerwerbungen
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.57095#0051

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext

BERNARDO BEL LOTTO.

ANSICHT DES WARSCHAUER SCHLOSSES

NEUERWERBUNG DER KUNST HALLE. HAMBURG. - Phot. Haberstock, Berlin

als Kurfürst von der Pfalz vom Jahre 1556 an entgegentritt.
Trotzdem ist aus der Form der gewichtigen Büchse bereits auf
seine starke Figur zu schließen.
Das Radschloß der Büchse zeigt die früheste Form dieser
Schloßkonstruktion, ganz ähnlich den 1550 und 1551 datier-
ten kurzen Radschloßbüchsen Kaiser Karls V. in der Armeria
Madrid. Leider ist trotz genauester Untersuchung weder auf
dem Lauf, noch auf dem Schloß eine Meistermarke gefunden
worden. Da aber die ganz ähnlichen Madrider Büchsen Augs-
burger Herkunft sind, kann auch für Ott=Heinrichs Büchse
Augsburger Arbeit angenommen werden. H. Stöcklexn
Wir veröffentlichen bei dieser Gelegenheit ein Bildnis des
Kurfürsten Ott-Heinrich, das auf Pergament mit Braunfeder
angelegt und in den Gesichtspartien mit Deckfarben gemalt
ist. Es gehört zu einer größeren Folge von Fürstenbildnissen,
die zumeist Mitglieder aus dem Hause Wittelsbach darstellen
und von dem Monogrammisten P. G. geschaffen sind. Ernst
Buchner hat das Monogramm in Peter Gärtner aufgelöst. Die-
ser aus Nürnberg stammende Künstler ist offenbar identisch
mit dem urkundlich erwähnten Hofmaler Ott-Heinrichs,
Peter. Nach freundlicher Mitteilung Buchners sind nicht we-
niger als vier Bildnisse Ott-Heinrichs von der Hand des Mono-
grammisten P. G. bekannt.

BERLIN
Die bedeutendste Neuerwerbung, die den staatlichen Museen
in letzter Zeit gelang, wurde mit der Sammlung grie-
chisch-ägyptischer Mumienbildnisse von Theodor Graf in
diesem Monat der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Diese
einzigartige Wiener Sammlung, seit langem bekannt und durch
die Publikation von P. Buberl ausführlich in ihrem Bestand
gewürdigt, hatte seit ihrem Bestehen zahlreiche Antikenmu-
seen wie Boston, München, Kopenhagen, Wien, L. Monds u. a.,
mit einzelnen oder mehreren Stücken gespeist; daß der Haupt-
bestand jetzt vollständig ins Alte Museum gelangte, kann
bei der begrenzten Zahl und der ungewöhnlich künstleri-
schen Ausdruckskraft dieser frühesten Tafelbilder nicht hoch
genug gewertet werden. Von den spärlichen Monumenten
antiker Malerei, die auf uns gekommen sind, vermitteln allein
die Mumienbildnisse eine lebendige Vorstellung davon, auf
welcher zeitlosen Höhe sich die polychrome malerische Kunst
des Altertums bewegt hatte. Die Bildnisse der Sammlung Graf
werden ins 1. bis 5. nachchristliche Jahrhundert gesetzt, die
besten darunter (wie Buberl Nr. 7—10) in die Mitte des zweiten,
in hadrianische Zeit. Gefunden wurden sie durchweg in der
Nähe von Fajum, bei dem alten Ort Kerke.
Das Kupferstichkabinett kaufte auf einer Pariser Auktion
46*

365
 
Annotationen