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Pantheon — 2.1928 = Jg 1.1928

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Mackosky, Hans: Eine wiedergefundene Statue der Königin Luise von Schadow
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https://doi.org/10.11588/diglit.57095#0308

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sitz des Majors von Pfefferkorn, der 1834 seine
Sammlung von Kunstwerken aller Art dem Schloß
Marienburg zum Geschenk anbot. Konnte auch
die ganze Sammlung nicht erhalten bleiben, so sind
doch wertvolle Stücke sowohl der mittelalterlichen
Malerei und Plastik, wie der Malerei und Skulptur
neuerer Zeit beisammengeblieben. Wahrschein-
lich hat der Major mit dem stolzen Namen Sokrates

Reichsfreier von der Noddgerie zu Pfefferkorn die
Königinstatue in Berlin erworben,wo er 1831 und 1832
zur Disposition des Kriegsministers sich aufhielt.
Zu den bemerkenswerten Stücken seines Besitzes
gehört auch noch ein wohlerhaltener Gipsabguß
des Hilfsmodells der Statue Friedrichs des Großen
von Schadow, die von den Pommerschen Ständen
in Stettin 1793 errichtet wurde.

BERLIN

Das Haus Herrmann Gerson in Berlin hat im Verein mit der
Pariser Firma Arnold Seligmann eine Ausstellung alter Möbel
in Berlin veranstaltet, die ganz vorwiegend wertvolle fran-
zösische Arbeiten des 18. Jahrhunderts enthält und in der Tat
sehr sehenswert ist. Ein eleganter Katalog mit 30 Tafeln gibt
eine Liste aller der französischen Ebenisten, von denen signierte
Werke in der Ausstellung zu sehen sind. Es fehlt darin nicht
an bekannten, ja berühmten Meisternamen, wie Riesener, Leleu,
Adam Weisweiler, Pierre Roussel, Louis Moreau; auch be-

zeichnete Sitzmöbel sind vorhanden von den Parisern Gorgu,
Langlois, Tilliard, E. Meunier und von Nogaret aus Lyon.
Das kostbarste Stück ist fraglos eine Kommode bester Klasse
von Jean Henri Riesener (Abb. S. 606). Sie ist aus goldbrau-
nem, wie Atlas schimmerndem Mahagoni ohne Marketerie ge-
arbeitet, gehört aber doch noch dem frühen Übergangsstil
Rieseners gegen 1775 an. Die Füße sind noch geschweift, die
Schmalseiten einwärts geschwungen, die Bronzeschuhe erin-
nern noch an Modelle des großen Louis XV-Ebenisten Oeben,


J. H. RIESENER. KOMMODE. PARIS, UM 1775
BERLIN, MÖBEL-AUSSTELLUNG BEI HERRMANN GERSON

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