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Pantheon — 2.1928 = Jg 1.1928

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https://doi.org/10.11588/diglit.57095#0265

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BERLIN - LONDON


THOMAS DE KEYSER. GRUPPENBILDNIS
LONDON, ASSCHER & WELKER

u. a. ein Studienmotiv, das sich in der Figur ganz rechts in
der Überreichung des Hauptes des Johannes in den Scalzo-
Fresken Sartos in Florenz ausgeführt wiederfand. Die Zeich-
nung birgt hier allerdings ein Problem, indem dieses Motiv
später fast wörtlich auch im Fresko der Villa Paggio a Caiano
in Florenz wiederholt ist, in dem Teil, den nach Voß (Malerei
der Spätrenaissance I, S. 158, Anm.) Cristofero Allori nach-
träglich ausführte. Voß schreibt darüber: die Gestalt am Rand
rechts — eben die der Skizze — hat Allori der Überbringung
des Hauptes Johannes im Scalzo übernommen. Der Stil der
Zeichnung weist indessen eher auf einen Originalentwurf
Sartos als auf eine Nachzeichnung Alloris nach Sarto.
Hollstein und Puppel bringen am 8. November die Samm-
lung von Handzeichnungen und Kupferstichen von C. Brose-
Berlin zur Versteigerung, die u. a. zahlreiche Arbeiten Blechens
und der Romantiker enthält. Auffallenderweise wird unter
den Rembrandtradierungen hier auch das Hundertgulden-
blatt sein. P. Wescher
B R Ü S S E L
Das Musee Royal des Beaux-Arts in Brüssel hat eine außer-
ordentlich wertvolle Schenkung zu verzeichnen. Madame
Brugmann hat dem Museum zum Gedächtnis an ihren Gatten
ein wundervolles Bild von Frans Hals, eine Gruppe von drei
Kindern mit einem Ziegenwagen, Übermacht. Wir sind in der
Lage, unsere Lesern eine Abbildung des in keinem der bis-
herigen Halswerke reproduzierten Bildes zu geben (S. 569).
Das Bild gelangte vor langen Jahren auf einer Pariser Auktion
in den Besitz des verstorbenen Herrn Ernest Brugmann. Die
Größenverhältnisse sind 167,7x119,6 cm. Hofstede de Groot
setzt als Entstehungsdatum die Jahre 1625—1630 an. Die
Technik ist noch die des früheren Hals. Der Erhaltungszu-
stand ist ein ausgezeichneter. Höchste Lebendigkeit im Aus-
druck der Figuren zeichnet das köstliche Bild aus und erweist

Frühjahr auf der Londoner Ausstel-
lung von flämischer Kunst zu sehen
war (Kat. Nr. 156). Die Frau, die bei
van Diemen links vorn mit der Laute
auf der Brüstung sitzt, ist dieselbe wie
dort und scheint J ordaens älteste Toch-
ter Elisabeth zu sein, die ihm auch
sonst mehrfach als Modell gedient
hatte u. a. mit seinem Sohn in dem
schönen Bild der Sammlung Cels in
Uccle (abgebildet in Les Tresors d’art
beiges, Taf. 88). Dem ungefähr abzu-
schätzenden Alter der Dargestellten
entsprechend müßte das Bild danach
etwa um 1640—45 entstanden sein
(Abb. S. 566).
Das Berliner Kupferstichkabinett er-
warb im vergangenen Monat ein größe-
res, doppelseitig mit Rötel und schwar-
zer Kreide ausgeführtes Skizzenblatt,
das Andrea del Sarto zugeschrieben
wurde. Verschiedene Studien sind auf
diesem Blatt vereinigt. Auf der Vorder-
seite eine ganz im Sartostil gezeichnete
antike Homerbüste, auf der Rückseite


CLAUDE LORR AIN. HAFENANSICHT
LONDON, KNOEDLERS.CO.

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