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Pantheon — 2.1928 = Jg 1.1928

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November 1928
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https://doi.org/10.11588/diglit.57095#0338

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KUNSTAUKTIONEN

BERLIN, 5./6. Nov.: Paul Graupe, Sammlung Th. Stoperan-
Berlin: Gemälde, Handzeichnungen, Graphik, Bronzen
des 19. und 20. Jahrhunderts.
— 6./7. Nov.:Rud. Lepke, Kunstwerke a. russisch. Staatsbesitz.
— 8./10. November: Hollstein &. Puppet, Sammlung C. Brose,
Berlin: Gemälde, Aquarelle und Zeichnungen von Carl
Blechen. — Kupferstiche und Handzeichnungen des 15.
bis 19. Jahrhunderts.
— 19./20. November: Paul Graupe, Bibliothek Dr. Karl Lanz-
Mannheim (Deutsche Literatur).
— 3. Dezember: Paul Graupe, Miniaturen des 13. bis 15. Jahrh.
— 17./18. Dezember: Paul Graupe, Bibliothek Gottfried Calston
(Moderne Literatur, Pressendrucke, Kunstliteratur, Biblio-
graphie, Musik, Naturwissenschaft usw.
DRESDEN, 5./6. November: Emil Richter, Nachlaß v. Groote,
Dresdner Slg. u. a.
FRANKFURT a. M„ 6./8. November: Heinrich Hahn, Kunst-
gewerbe, eine Gläsersammlung, Möbel und Gemälde alter
Meister aus fürstl. Besitz, Bildteppiche, Plastik usw.

KÖLN, 6. November: Auktionshaus M. Lempertz, Sammlung
Graf Merveldt und Sammlung Paul Schetter (Gemälde
alter Meister).
— 13. November: Nachlaß Frau Carl Röttgen, Bonn (Möbel
des 15. bis 17. Jahrh., Holzbildwerke, Tafelgemälde des
16. Jahrh. usw.).
— Herbst d. J.: Kunstsammlung und Inneneinrichtung der
Villa des verst. Kommerzienrats Hammerschmidt, Bonn.
LEIPZIG, 15. u. 16. Nov.: C. G. Boerner, Kupferstiche alter
Meister aus der Sammlg. König Friedrich Augusts II. von
Sachsen.
— 17. Nov.: Ludwig-Richter-Sammlung Dr. Theodor Engel-
mann, Basel, österreichische Privatsammlung von Hand-
zeichnungen des 19. Jahrhunderts.
LONDON, 5./9. November: Sotheby, Kunstwerke.
— 12. November: Guill. Campo. Gemälde.
— Anfang Dezember: Sotheby, Gemälde holl.-fläm. und engl.
Meister.
MÜNCHEN, 5.18. November: Otto Helbing, Münzen.

DAS ERGEBNIS DER AUKTION SIX

Die am 16. Oktober durch Frederik Muller & Co. in Amsterdam
vorgenommene Auktion hat ganz außerordentliche Preise ge-
bracht. DenRekord preis erzielte die heiß umkämpfte Landschaft
Hobbemas, die schließlich die Kunsthandlung Knoedler &. Co.
in London um 360000 £1., den höchsten je für ein Bild dieses
Meisters bezahlten Preis, an sich brachte. Ihr folgten die „Brief-
schreiberin“ vonTerborch mit dem Riesenpreis von 290000 £1.;
der Petroleumkönig Deterding (London) kaufte sie, um sie dem
Mauritshuis im Haagzu stiften; dann die „Austernesserin“ von
Jan Steen mit 190000 fl. (Kunsthandlung Dr. Beets, Amster-
dam); „Die gute Hausfrau“ von Pieter de Hooch mit 1400000.
(Rjiksmuseum); die „Ansicht von Delft“ von Jan van der Heyde
mit 108 000 fl. (Dr. Bloch, Berlin); das Tierstück von Paul Potter
78000 fl. (Van Wisseling); P. J. Saanredams „St. Marie von Ut-
recht“ 61000 fl. (Van Wisseling); Adriaen Van der Veldes
Strandlandschaft 62000 fl. (Van Wisseling); die „Lauscherin“
von Nie. Maes 55000(1. (Knoedler & Co., London); die „Musik-
stunde“ von Franz Mieris 36000 fl. (Van Wisseling); die
„Mondscheinlandschaft“ von Aart van der Neer 44000 fl.
(Kunsthandlung Dr. Beets, Amsterdam); die „Austernesser“

von J. Ochtervelt 29000 fl. (J. &. S. Goldschmidt, Frankfurt).
Jakob von Ruysdaels „Gebirgsbach“ 34000 fl.; die „Schnee-
landschaft“ desselben Meisters 37 000 fl. (Van Wisseling);
Berckheydes Schloß von Heemstede 17000 fl.(J. &. S. Gold-
schmidt, Frankfurt); Brekelenkams „Großmutter schläft“
10C00 fl. (Van Wisseling); Dusart, „Die Milchverkäuferin“
11000 fl. (Staal, Amsterdam); Jordaans, „Anbetung der Hir-
ten“ 21000 fl. Ostade, Fischbank 47 000 fl.
Die größte Sensation aber waren die für die Rembrandt-Radie-
rungen bezahlten Preise. Ein Druck des zweiten Zustandes
der Radierung des Bürgermeisters Six ging für nicht weniger
als 90000 fl. an Colnaghi S. Co. in London; ein 3.Zustand des
gleichen Porträts für 28000 fl. an Dr. Bloch in Berlin. Die
Rembrandt-Zeichnung „Joseph erzählt seine Träume“ wurde
mit 39000 fl., seine Zeichnung „Isaak segnet Jakob“ mit
18000 fl., seine kleine Skizze der „Anatomie“ von Prof. Dey-
man mit 15000 fl. bezahlt.
Die obigen Preise verstehen sich ohne den Auktionszuschlag.
Die Gesamtsumme für die 65 Nummern der Sammlung be-
läuft sich auf rund 3x/2 Millionen Mark.

KLEINE NACHRICHTEN

HAAG. Im Städtischen Museum in Haag findet zur Zeit eine
kleine Ausstellung von Fragmenten von Töpfereien und Glas,
größtenteils aus der hellenistischen bis zum Beginn der mo-
hammedanischen Ära statt. Diese Fragmente wurden in der
Hauptsache in Fostat in den tieferen Erdschichten gefunden,
wo Anno 641 A. D. Anu seine Zelte aufpflanzte, und rühren
wahrscheinlich von Babylon her. Unter den ausgestellten
Stücken befinden sich auch die ersten bekannten Stücke von
durchsichtiger Töpferei, wie sie Nasir-i Khusran beschreibt.
Ein oder zwei haben eine überraschende Ähnlichkeit mit der
späte tendre« von Sevres. Die Ausstellung enthält auch viele

Stücke, die die Entwicklung der verschiedenen Arten von
Glas und Töpferei von der römischen Periode bis zu der der
Fatimiden dartun. Auch byzantinische Töpfereien finden sich
vor. Die Sammlung ist in 3ojähriger Sammeltätigkeit von
Dr. F. R. Martin zusammengebracht worden.
*
KÖLN. Im Kunsthandel sind zurzeit Gemälde von Vincent
van Gogh zu sehen, die im Kunstsalon Abels ausgestellt
sind. Das erstere ist ein Gemälde der neuen Zeit um 1884—85
und bei de la Faille(Nr. 173) unter dem Titel sla nourrice«
abgebildet und beschrieben. Das andere ist ein Pariser Motiv

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