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Römisch-germanisches Korrespondenzblatt: Nachrichten für römisch-germanische Altertumsforschung — 7.1914

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Nr. 2 (März u. April)
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Reinecke, Paul: Neue Grabungen im Kastell Eining
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https://doi.org/10.11588/diglit.25477#0033

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Römisch-germanisches Korrespondenzblatt

(Fortsetzung des Korr.-Bl. der Westd. Ztschr. f. Qesch. u. Kunst).

Nachrichten für die römisch-germanische Altertumsforschung.

Herausgegeben von Prot. Dr. E. Krüger, Museumsdirektor in Trier.

Das Korrespondenzblatt erscheint alle 2 Monate. — Bezugspreis für das Jahr 3 Mark.
Verlagsbuchhandlung von Jacob Lintz in Trier.

März u. April. Jahrgang VII, 1914. Nr. 2.

Inhalt: io. Neue Grabungen im Kastell Eining. \ on P. Reinecke. — n. S. Wenz.

Zu einem Trierer Zaubernagel. 12. P. Vaste rs. Jupiterpfeiler auf Schloß Dyck.
13. E. Anthes. Sigillata mit Innenverzierung. 14. E. Brenner. Die mero-
vingischenTaschenbügel. 15. R. Henning. Palas. — 16. P. Reinecke. Kemp-
ten. Ausgrabungen auf dem Lindenberg 1913. 17. Sprater. Rheingönheim.

Erdkastel]. — 18. Festschrift der k. Altertümersammlung in Stuttgart (Oe 1-
mann). 19. Hähnle u. Wenz, Führer durch das Museum von Haltern (Krüger).
— 20. Ausgrabungsgesetz in Preussen.

Neue Grabungen im Kastell Eining.

Von P. Reinecke, München.

10. In weiteren Kreisen galt das nahe dem Beginn des transdanubischen
Limes Rätiens auf dem südlichen Donauufer gelegene Kastell Eining (Kel-
heim, Niederbayern) mit der Feststellung seiner Wehranlagen und Freilegung
einer Reihe Steinbauten in seinem Innern seither für hinreichend untersucht.
Gleichwohl steht, wie die Durchsicht der vorhandenen Aufzeichnungen, die
Erkundung der Fundumstände wichtiger Einzel- und Gruppenfunde und
Nachprüfungen an den bereits ausgegrabenen Gebäuden ergaben, für die
Geschichte dieses interessanten, bis zum Erlöschen römischer Herrschaft an
der oberen Donau gehaltenen Kastells und seiner Bauten trotz eines gewissen
Fundreichtums bisher nur wenig Material zur Verfügung. Manches ist auch
unwiederbringlich verloren, was in diesem Sinne nutzbar gemacht werden
konnte und beispielsweise für die Geschichte des rätischen Limes nach dem
Verlust des Gebietes jenseits der Donau von allgemeiner Bedeutung gewesen wäre.

So mußte also im Kastell Eining von neuem der Spaten angesetzt
werden zu mühsamer Arbeit, welche nur noch einen Bruchteil dessen gewinnen
kann, was wir aus dem vor einem Menschenalter noch unberührten Boden
heute zu heben vermocht hätten ‘).

* *

*

Die verschobene Lage der Porta Praetoria des Eininger Stemkastells
schien anzudeuten, daß die rechte Flanke einer ursprünglichen Kastellanlage
an diesem Platze innerhalb der Flanke des späteren Steinkastells zu suchen
sei. Ein 1912 durch die Praetentura von der südlichen Wallmauer bis zur
Via Praetoria gezogener, nachträglich an einigen Stellen stark erweiterter
Schnitt bestätigte diese Vermutung nicht. Vielmehr zeigte sich, daß die
ursprüngliche Kastellanlage die gleiche Ausdehnung hatte wie das Steinkastell.
Neben der späteren Wallmauer (der rechten Flanke) beginnend, fanden wir
unter stark zerstörten Resten von zwei Schichten Kasernenbaracken, also den
Niederschlägen zweier Steinkastellperioden, dem gewachsenen Boden aufliegende
Reste ausgedehnter früher Lehmfachwerkbauten. Schwerlich handelt es
sich bei diesen um Kasernenbaracken, sondern eher um ein Gebäude großer
Flächenausdehnung, bei dem übrigens möglicherweise zwei Bauperioden zu
unterscheiden sind. Diesen großen frühen Bau wird man doch in die Reten-

*) Vgl. auch VI. Ber. d. R.G. Kommission, 1913, S. 161.
 
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