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VEREINE, MUSEEN u. a.
26. 10. Tagung des Nordwestdeutschen
Altertums-Verbandes in Bielefeld, 13.
bis 15. April. Montag Vorstandssitzung und
Begrüßungs Versammlung. Dienstag, 14. ]
April 1. Schuchhardt - Berlin, Jahres-
bericht des NWD-Verbands, darunter 1
Auffindung einer Kaserne in Haltern, eines i
Legatenpalastes in Xanten, Wallburgen in
Westfalen, neues Landesmuseum in Cassel.
2. Langewiesche-Bünde, Burgen in Min-
den-Ravensberg, zugleich als Vorberei-
tung für die Besichtigung im Gelände. 3.
Tümpel-Bielefeld, Der Sparenberg, eine |
mittelalterliche Dynastenburg, wichtig die
Frage, was die Hauptburg gewesen ist.
4. Jacob-Hannover, Trepanation eines j
neolithischen Schädels; an der Hand
der Völkerkunde wurde gezeigt, in wie aus-
gedehntem Maße und aus welchem Grunde
heute die Naturvölker trepanieren. 5. Röm-
held-Eschwege, Zur Vorgeschichte der
hessischen Werragegend, ein jetzt erst
erschlossenes Neuland der Archäologie.
Der Hollenteich am Meissner vielleicht eine
germanische Kultstätte. 6. Crome-Göttin-
gen, Die neolithische Siedlung an der
Springmühle, Weiterführung der Mittei-
lungen vom Vorjahre.
7. Besichtigung der Neustädter Kirche
und des Museums. Nachm. 8. Besuch des
Sparenbergs und der Hünenburg. Dort I
Wallkonstruktion freigelegt, Steinmauer mit j
Holzversteifung. Abend 9. Vertreter-
versammlung, 45 Vereine und Institute,
etwa die Hälfte vertreten. Vorstand wieder j
gewählt. Nächste Tagung gemeinsam mit
dem SWD-Verband, etwa in Mainz. 10. i
Beltz-Schwerin, Die Fibeln derBronze- j
und Hallstattzeit, wodurch sich große
Kulturgebiete der Vorzeit abgrenzen lassen, j
11. Eickhoff-Hamm, Die Grenze zwi- j
sehen Engern und Westfalen, be- [
stimmt durch eine Reihe sprachlicher Er- J
scheinungen. 12. E. Schröder-Göttingen,
Allerlei aus der Geschichte der
deutschen Gerätenamen; die Ge-
schichte des Wortes erschließt das Ver-
ständnis der Sache. Schmedding-Münster
legte Blätter aus dem Atlas vorgeschicht-
licher Befestigungen in Westfalen vor.
Mittwoch, 15. April. 13. Ausflug zur
Wittekindsburg an der Porta. Lange-
wiesche erläuterte die Toranlagen. 14. Be-
sichtigung des Domschatzes in Minden.
15. Besuch des Blömkebergs bei Brack-
vvede. Von dort 2 römische Scherben
im Museum in Bielefeld. Die Fundstelle
bis jetzt ohne Erfolg durch Grabung unter-
sucht. Schuchhardt betonte den Wert
der Fundstücke. Die wahrscheinlichste
Erklärung ihres Vorkommens wäre ein
römisches Lager in der Nähe. Waffen und
Münzen können verschleppt sein, für große
Tongefäße ist das wenig wahrscheinlich.
Scharfe Beobachtung jetzt hier notwendig.
Gewißheit können erst weitere Funde
bringen. Ein römisches Lager bei Biele-
feld wTürde die schönste Frucht der Tagung
bedeuten.
(Nach dem Bericht von Prof. Tümpel
in Ravensberger Blätter XIV nr. 4).
Bayerischer Museumskurs. Das Kgl. 27.
Generalkonservatorium der Kunstdenkmale
und Altertümer Bayerns veranstaltet vom
22. bis 30. Mai 1914 einen 3. Museums-
kurs. Zweck des Kursus ist, gelegentlich
der Besichtigung einer Anzahl verschieden-
artigster Sammlungen alter Kunst und
Kultur Geist und Praxis des modernen
Museumswesens zu erörtern und zu demon-
strieren. Die Betrachtungen zielen ab auf
dieFörderungder kleineren Museen (Provin-
zialmuseen, Bezirksmuseen, Lokalmuseen),
Anordnung und Einrichtung der Museen,
Aufgabe der Museen als Volksbildungs-
stätten, Winke für die Verwaltung und
Ausgestaltung der Sammlungen. Vom Ober-
main wird die Museumsfahrt durch Mittel-
franken und Schwaben bis an den Bodensee
führen. Als Teilnehmer an dem Kurse sind
gedacht die Verwalter von Museen, aber
auch alle sonstigen Geschichts- und Kunst-
freunde. — Den Kurs leitet Dr. Georg
Hager, Direktor des K. Generalkonserva-
toriums der Kunstdenkmale und Altertümer
Bayerns. Zutritt zu allen Vorträgen und
Besichtigungen nur gegen Vorweis von
Teilnehmerkarten, die vom Generalkonser-
vatorium unentgeltlich zugesandt werden.
Gesuche um Karten wollen bis spätestens
21. Mai gerichtet werden an das K. General-
konservatorium der Kunstdenkmale und
Altertümer Bayerns, München, Prinz-Regen-
tenstraße 3. Postkarte genügt. Die Vor-
träge sind unentgeltlich. Die Reisekosten
trägt jeder Teilnehmer für sich. Mit den
Teilnehmerkarten wird Gasthofverzeichnis
übermittelt.
Programm:
Freitag, 22. Mai abends 8 Uhr in Bam-
berg, Vortrag von Dr. Gg. Hager: Die
Museen und das Leben.
Samstag, 23. Mai, Vorm.: Sammlungen
und Sehenswürdigkeiten von Bamberg.
1 Uhr 8 Min. Fahrt nach Kulmbach.
Städtisches Luitpoldmuseum im Volksbad.
Hierauf die Plassenburg mit dem berühm-
ten Renaissancehof. 6 Uhr 54 Min. abends
nach Nürnberg.
Sonntag, 24. Mai, 9—n Uhr 30 Min. Be-
sichtigung ausgewählter Teile des Ger-
manischen Nationalmuseums in Nürnberg.
Vortrag über Fälschung von Altertümern.
Demonstration der Konservierung und
Aufbewahrung alter Holzschnitte, Stiche,
Miniaturen und Urkunden. Die Vorträge
und Erläuterungen erfolgen durch Beamte
VEREINE, MUSEEN u. a.
26. 10. Tagung des Nordwestdeutschen
Altertums-Verbandes in Bielefeld, 13.
bis 15. April. Montag Vorstandssitzung und
Begrüßungs Versammlung. Dienstag, 14. ]
April 1. Schuchhardt - Berlin, Jahres-
bericht des NWD-Verbands, darunter 1
Auffindung einer Kaserne in Haltern, eines i
Legatenpalastes in Xanten, Wallburgen in
Westfalen, neues Landesmuseum in Cassel.
2. Langewiesche-Bünde, Burgen in Min-
den-Ravensberg, zugleich als Vorberei-
tung für die Besichtigung im Gelände. 3.
Tümpel-Bielefeld, Der Sparenberg, eine |
mittelalterliche Dynastenburg, wichtig die
Frage, was die Hauptburg gewesen ist.
4. Jacob-Hannover, Trepanation eines j
neolithischen Schädels; an der Hand
der Völkerkunde wurde gezeigt, in wie aus-
gedehntem Maße und aus welchem Grunde
heute die Naturvölker trepanieren. 5. Röm-
held-Eschwege, Zur Vorgeschichte der
hessischen Werragegend, ein jetzt erst
erschlossenes Neuland der Archäologie.
Der Hollenteich am Meissner vielleicht eine
germanische Kultstätte. 6. Crome-Göttin-
gen, Die neolithische Siedlung an der
Springmühle, Weiterführung der Mittei-
lungen vom Vorjahre.
7. Besichtigung der Neustädter Kirche
und des Museums. Nachm. 8. Besuch des
Sparenbergs und der Hünenburg. Dort I
Wallkonstruktion freigelegt, Steinmauer mit j
Holzversteifung. Abend 9. Vertreter-
versammlung, 45 Vereine und Institute,
etwa die Hälfte vertreten. Vorstand wieder j
gewählt. Nächste Tagung gemeinsam mit
dem SWD-Verband, etwa in Mainz. 10. i
Beltz-Schwerin, Die Fibeln derBronze- j
und Hallstattzeit, wodurch sich große
Kulturgebiete der Vorzeit abgrenzen lassen, j
11. Eickhoff-Hamm, Die Grenze zwi- j
sehen Engern und Westfalen, be- [
stimmt durch eine Reihe sprachlicher Er- J
scheinungen. 12. E. Schröder-Göttingen,
Allerlei aus der Geschichte der
deutschen Gerätenamen; die Ge-
schichte des Wortes erschließt das Ver-
ständnis der Sache. Schmedding-Münster
legte Blätter aus dem Atlas vorgeschicht-
licher Befestigungen in Westfalen vor.
Mittwoch, 15. April. 13. Ausflug zur
Wittekindsburg an der Porta. Lange-
wiesche erläuterte die Toranlagen. 14. Be-
sichtigung des Domschatzes in Minden.
15. Besuch des Blömkebergs bei Brack-
vvede. Von dort 2 römische Scherben
im Museum in Bielefeld. Die Fundstelle
bis jetzt ohne Erfolg durch Grabung unter-
sucht. Schuchhardt betonte den Wert
der Fundstücke. Die wahrscheinlichste
Erklärung ihres Vorkommens wäre ein
römisches Lager in der Nähe. Waffen und
Münzen können verschleppt sein, für große
Tongefäße ist das wenig wahrscheinlich.
Scharfe Beobachtung jetzt hier notwendig.
Gewißheit können erst weitere Funde
bringen. Ein römisches Lager bei Biele-
feld wTürde die schönste Frucht der Tagung
bedeuten.
(Nach dem Bericht von Prof. Tümpel
in Ravensberger Blätter XIV nr. 4).
Bayerischer Museumskurs. Das Kgl. 27.
Generalkonservatorium der Kunstdenkmale
und Altertümer Bayerns veranstaltet vom
22. bis 30. Mai 1914 einen 3. Museums-
kurs. Zweck des Kursus ist, gelegentlich
der Besichtigung einer Anzahl verschieden-
artigster Sammlungen alter Kunst und
Kultur Geist und Praxis des modernen
Museumswesens zu erörtern und zu demon-
strieren. Die Betrachtungen zielen ab auf
dieFörderungder kleineren Museen (Provin-
zialmuseen, Bezirksmuseen, Lokalmuseen),
Anordnung und Einrichtung der Museen,
Aufgabe der Museen als Volksbildungs-
stätten, Winke für die Verwaltung und
Ausgestaltung der Sammlungen. Vom Ober-
main wird die Museumsfahrt durch Mittel-
franken und Schwaben bis an den Bodensee
führen. Als Teilnehmer an dem Kurse sind
gedacht die Verwalter von Museen, aber
auch alle sonstigen Geschichts- und Kunst-
freunde. — Den Kurs leitet Dr. Georg
Hager, Direktor des K. Generalkonserva-
toriums der Kunstdenkmale und Altertümer
Bayerns. Zutritt zu allen Vorträgen und
Besichtigungen nur gegen Vorweis von
Teilnehmerkarten, die vom Generalkonser-
vatorium unentgeltlich zugesandt werden.
Gesuche um Karten wollen bis spätestens
21. Mai gerichtet werden an das K. General-
konservatorium der Kunstdenkmale und
Altertümer Bayerns, München, Prinz-Regen-
tenstraße 3. Postkarte genügt. Die Vor-
träge sind unentgeltlich. Die Reisekosten
trägt jeder Teilnehmer für sich. Mit den
Teilnehmerkarten wird Gasthofverzeichnis
übermittelt.
Programm:
Freitag, 22. Mai abends 8 Uhr in Bam-
berg, Vortrag von Dr. Gg. Hager: Die
Museen und das Leben.
Samstag, 23. Mai, Vorm.: Sammlungen
und Sehenswürdigkeiten von Bamberg.
1 Uhr 8 Min. Fahrt nach Kulmbach.
Städtisches Luitpoldmuseum im Volksbad.
Hierauf die Plassenburg mit dem berühm-
ten Renaissancehof. 6 Uhr 54 Min. abends
nach Nürnberg.
Sonntag, 24. Mai, 9—n Uhr 30 Min. Be-
sichtigung ausgewählter Teile des Ger-
manischen Nationalmuseums in Nürnberg.
Vortrag über Fälschung von Altertümern.
Demonstration der Konservierung und
Aufbewahrung alter Holzschnitte, Stiche,
Miniaturen und Urkunden. Die Vorträge
und Erläuterungen erfolgen durch Beamte