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Römisch-germanisches Korrespondenzblatt: Nachrichten für römisch-germanische Altertumsforschung — 7.1914

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Nr. 2 (März u. April)
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Vasters, P.: Jupiterpfeiler und thronender Jupiter aus der Sammlung auf Schloß Dyck
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Anthes, Eduard: Sigillata mit Innenverzierung
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https://doi.org/10.11588/diglit.25477#0042

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gehaltenen Statuetten, die ich in den Museen zu Köln, Bonn und Trier ge-
sehen habe, halte, zeigt der Jupiter auf Schloss Dyck schlechte provinziale
Arbeit. Die Statuette ist, wie fast alle römischen Denkmäler unserer Gegend,
ebenfalls aus Liedberger Sandstein* *).

Über „Die römischen Funde bei Schloß Dyck“ hat Constantin Koenen
vor 30 Jahren berichtet“). Es wurde damals schon mit Unterstützung Sr.
Durchlaucht des Fürsten auf Schloss Dyck eine Versuchsgrabung von Koenen
unternommen. Seitdem ist meines Wissens für diese Dinge in dieser Gegend
nichts mehr geschehen. Notwendig ist zunächst eine sorgfältige
Zusammenstellung aller römischen Funde auf und um Schloss Dyck.
Diese Arbeit wird sich gewiss lohnen und manche Aufklärung über das
Strassennetz und die Kulturverhältnisse dieser Gegend bringen.

M.-Gladbach. P. Vasters.

Sigillata mit Innenverzierung.

13. Drexel hat für das gallisch-germanische Gebiet sicher recht, wenn er mit
Dragendorff das Vorkommen von Innendekoration bei Sigillataware ablehnt,
wenigstens soweit fabrikmässige Herstellung in Frage kommt (R.-G. Korr.-Bl. 111
S. 40). Aber dennoch kommen einige Ausnahmen vor, von denen hiermit zwei zur
Ergänzung des Materials veröffentlicht werden (Abb. 12). Zunächst ist festzustellen,
dass es sich bei beiden um das Mittelstück grosser Teller (Drag. 32) aus richtiger
Sigillata, nicht aus rotgefärbter Ware handelt. In der Mitte, da wo sonst der

Abb. 12. Terrasigillata«Tellerboden a) in Mainz, b) aus Friedberg.

Stempel angebracht ist, sitzen die Reliefbilder. Die Gestalt der Bruchstücke lässt
keinen sicheren Schluss auf die Herkunft der Ware zu, doch ist, worauf Drexel
hinweist, wegen der figürlichen Darstellung in Barbotine Rheinzabern wahrschein-
lich. Beide dem Tierleben entnommene Bilder, die Taube im Altertumsmuseum
in Mainz (erwähnt von Behn, Korr.-Bl. II S. 73 Anm. 1), der Hahn aus Friedberg
ohne nähere Fundangabe im Landesmuseum in Darmstadt, verdanken ihre Ent-
stehung nicht fabrikmässigem Betrieb, sondern der Herstellung aus freier Hand;
sie sind als Erzeugnisse der Laune einzelner Töpfer anzusehen und haben als
solche keine typologische Bedeutung. Die beiden Vögel sind in Barbotine aufgetra-
gen, nachdem die Umrisse mit einem scharfen Instrument leicht vorgerissen waren.

6) Bonn. Jahrb. LXXXI (1886) S. 150—162 mit T. VI.

*) Die Statuette zeigt die eigenartige Augenbehandlung des schräg nach oben
abgeflachten Augapfels. Sie wird dadurch fest datiert in die zweite Hälfte des^i. Jahr-
hunderts (vgl. die Beispiele in Trierer Jahresber. III S. 17 zu Abb. 3). Kr.
 
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