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gesagt, das Suchen nach der bequemsten Möglichkeit des Aufstiegs hatte
uns gerade da heraufgeführt, wo, wie Schüler bei der Vermessung fand,
wahrscheinlich der alte Zuweg und Eingang gewesen war Wir stiegen
nun, um volle Gewißheit zu erlangen, weiter und gelangten, zunächst über
eine auffallend ebene Stelle hinwegschreitend, schließlich auf die bergfried-
artige höchste Stelle (bei dem trigonometrischen Punkte 418,70), wo man
den 70 m hohen, zum Teil senkrecht zur Nahe abfallenden Elsenfels unter
sich liegen hat und über ihn hinweg südwärts einen herrlichen Blick anf das
breite Tal des bei Nohfelden in die Nahe mündenden Fleisbachs und die ihn
begleitenden Höhen hat, ein „Lug ins Land“ jenseits der Nahe. Wir
stiegen nun westwärts in der Richtung der Banngrenze ab; dabei stießen
wir bald wieder auf den niedrigen, aber deutlich zu erkennenden Steinwall,
der am Rande des Elsenfelsens ansetzt; er wurde von uns nordwärts auf
eine größere Strecke begangen (Querschnitt bei E-F). In das Dickicht auf
der Ostseite des Berges zwischen D und G konnten wir wegen der starken
Belaubung nicht eindringen; doch versicherte uns Anthes, daß dort in ihm
gehörigen Parzellen dieselben „Steinrossein“ wie auf der Westseite seien.
Damit war der Ringwall festgestellt. Die von Herrn Schüler vorgenommene
genaue geometrische Aufnahme bestätigte und ergänzte unsere Beobachtungen.
Der Umfang des Walles beträgt mit Einschluß der dritten, durch den
Elsenfels gebildeten Seite ungefähr 600 m, der eigentliche Wall etwa 450 m,
der umschlossene Flächenraum ungefähr 1,5 ha. Eine Quelle befindet sich
weder auf der Höhe noch im unmittelbaren Abhang, aber am westlichen
Fuße fließt neben der alten Saarlouiser Straße der wasserreiche Kellerbach,
und von der östlichen Wallecke aus führt ein steiler Pfad erst ost- und dann
südwärts zur Nahe hinab an eine Fuhrt. Alles andere, Gestalt und Verlauf
des Walles, sein Verhältnis zum Gelände usw. zeigt die Abbildung mit Lage-
plan, Terraindurchschnitt und 2 Wallquerschnitten von Schüler.
Die römischen Münzformen und Münzen, mögen sie am Fuße des
Elsenfelsens und in diesem Falle doch wohl an dem vom Ringwall zur Fuhrt
führenden Pfade oder aber im Ringwall selbst, was wahrscheinlicher ist,
gefunden worden sein, was durch eine Grabung festzustellen wäre, stehen
gewiß mit der schon früher vorhandenen Befestigung in irgendeiner
Verbindung.
Der Zweck des Ringwalls ist durch seine Lage bedingt. Dicht an
einem alten Wege gelegen, einer bequemen Verbindung zwischen zwei
vor- und frühgeschichtlichen Verkehrsstraßen (Kat. Birkenfeld S. 127 u. 134),
der durch römische Funde (a. a. 0. Karte Nr. 35, 24, 25, 23) und den neuen,
unten besprochenen Fund bei Neunkirchen gesichert sein dürfte, diente er
der Sicherung dieses Weges nach Süden bezw. des Überganges über die
Nahe bei Nohfelden. Er diente also demselben Zwecke wie die sogenannte
Glasburg bei Kirnsulzbach fa. a. O. S. 60), mit der er auch noch andere Über-
einstimmungen aufweist: hier wie dort Wall mit Steinkern und verschlackte
Steine, bei beiden Befestigungen römische Funde in nächster Nähe (a. a O.
S. 113) und gegenüber am jenseitigen Flußufer je eine straßenhütende mittel-
alterliche Burg, dort die jetzt verschwundene Naumburg, hier die Burg Nohfelden.
Birkenfeld. Baldes.
Neunkirchen (Frstm. Birkenfeld). Gladius und Henkelkrug
augusteischer Zeit, vom Röhenberg.
44. Die Nohmühle südöstlich von Neunkirchen wurde in diesem Früh-
jahr an die Wasserleitung des Dorfes Neunkirchen angeschlossen. Bei den
gesagt, das Suchen nach der bequemsten Möglichkeit des Aufstiegs hatte
uns gerade da heraufgeführt, wo, wie Schüler bei der Vermessung fand,
wahrscheinlich der alte Zuweg und Eingang gewesen war Wir stiegen
nun, um volle Gewißheit zu erlangen, weiter und gelangten, zunächst über
eine auffallend ebene Stelle hinwegschreitend, schließlich auf die bergfried-
artige höchste Stelle (bei dem trigonometrischen Punkte 418,70), wo man
den 70 m hohen, zum Teil senkrecht zur Nahe abfallenden Elsenfels unter
sich liegen hat und über ihn hinweg südwärts einen herrlichen Blick anf das
breite Tal des bei Nohfelden in die Nahe mündenden Fleisbachs und die ihn
begleitenden Höhen hat, ein „Lug ins Land“ jenseits der Nahe. Wir
stiegen nun westwärts in der Richtung der Banngrenze ab; dabei stießen
wir bald wieder auf den niedrigen, aber deutlich zu erkennenden Steinwall,
der am Rande des Elsenfelsens ansetzt; er wurde von uns nordwärts auf
eine größere Strecke begangen (Querschnitt bei E-F). In das Dickicht auf
der Ostseite des Berges zwischen D und G konnten wir wegen der starken
Belaubung nicht eindringen; doch versicherte uns Anthes, daß dort in ihm
gehörigen Parzellen dieselben „Steinrossein“ wie auf der Westseite seien.
Damit war der Ringwall festgestellt. Die von Herrn Schüler vorgenommene
genaue geometrische Aufnahme bestätigte und ergänzte unsere Beobachtungen.
Der Umfang des Walles beträgt mit Einschluß der dritten, durch den
Elsenfels gebildeten Seite ungefähr 600 m, der eigentliche Wall etwa 450 m,
der umschlossene Flächenraum ungefähr 1,5 ha. Eine Quelle befindet sich
weder auf der Höhe noch im unmittelbaren Abhang, aber am westlichen
Fuße fließt neben der alten Saarlouiser Straße der wasserreiche Kellerbach,
und von der östlichen Wallecke aus führt ein steiler Pfad erst ost- und dann
südwärts zur Nahe hinab an eine Fuhrt. Alles andere, Gestalt und Verlauf
des Walles, sein Verhältnis zum Gelände usw. zeigt die Abbildung mit Lage-
plan, Terraindurchschnitt und 2 Wallquerschnitten von Schüler.
Die römischen Münzformen und Münzen, mögen sie am Fuße des
Elsenfelsens und in diesem Falle doch wohl an dem vom Ringwall zur Fuhrt
führenden Pfade oder aber im Ringwall selbst, was wahrscheinlicher ist,
gefunden worden sein, was durch eine Grabung festzustellen wäre, stehen
gewiß mit der schon früher vorhandenen Befestigung in irgendeiner
Verbindung.
Der Zweck des Ringwalls ist durch seine Lage bedingt. Dicht an
einem alten Wege gelegen, einer bequemen Verbindung zwischen zwei
vor- und frühgeschichtlichen Verkehrsstraßen (Kat. Birkenfeld S. 127 u. 134),
der durch römische Funde (a. a. 0. Karte Nr. 35, 24, 25, 23) und den neuen,
unten besprochenen Fund bei Neunkirchen gesichert sein dürfte, diente er
der Sicherung dieses Weges nach Süden bezw. des Überganges über die
Nahe bei Nohfelden. Er diente also demselben Zwecke wie die sogenannte
Glasburg bei Kirnsulzbach fa. a. O. S. 60), mit der er auch noch andere Über-
einstimmungen aufweist: hier wie dort Wall mit Steinkern und verschlackte
Steine, bei beiden Befestigungen römische Funde in nächster Nähe (a. a O.
S. 113) und gegenüber am jenseitigen Flußufer je eine straßenhütende mittel-
alterliche Burg, dort die jetzt verschwundene Naumburg, hier die Burg Nohfelden.
Birkenfeld. Baldes.
Neunkirchen (Frstm. Birkenfeld). Gladius und Henkelkrug
augusteischer Zeit, vom Röhenberg.
44. Die Nohmühle südöstlich von Neunkirchen wurde in diesem Früh-
jahr an die Wasserleitung des Dorfes Neunkirchen angeschlossen. Bei den