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Römisch-germanisches Korrespondenzblatt: Nachrichten für römisch-germanische Altertumsforschung — 7.1914

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Nr. 4
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Stuckmann, A.: Haffen-Mehr (Kreis Rees): prähistorische Gräber und Wohnstätten
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https://doi.org/10.11588/diglit.25477#0065

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Römisch-germanisches Korrespondenzblatt

(Fortsetzung des Korr.-Bl. der Westd. Ztschr. f. Qesch. u. Kunst).

Nachrichten für die römisch-germanische Altertumsforschung.

Herausgegeben von Prof. Dr. E, Krüger, Museumsdirektor in Trier.

Das Korrespondenzblatt erscheint alle 2 Monate. — Bezugspreis für das Jahr 3 Mark.
Verlagsbuchhandlung von Jacob Lintz in Trier.

Juli u. August. Jahrgang VII, 1914. Nr. 4.

Inhalt: 29. Stuckmann. Haffen-Mehr. Prähistorische Gräber und Wohnstätten.

30. P op p e 1 r e uter. Köln. Inschrift-Bruchstücke. 31. F i n k e. Spachbach.
Mercurstein. 32. Frickhinger. Nördlingen. Merovingische Reihengräber.
33. Wagner. Bruchsal. Alamannische Gräber. 34. Drexel. Finningen. Spät-
römischer Wachtturm. — 35. Jacobi. Sigillata mit Innenverzierung. 36. Sie-
burg. Zu CIL XIII 8092. 37. Finke. Die Römerstraßen von Trier nach

Metz und ein unpublizierter Meilenstein. 38. Engel. Pan(n)a conmunis. —
39. Lienau, Über Megalithgräber (G.Wolff). 40. Birt, Römische Charakter-
köpfe (Wirtz). 41. Riese, Das rheinische Germanien in den antiken Inschrif-
ten (Siebourg). 42. Oelmann, Keramik von Niederbieber (Behrens).

NEUE FUNDE.

Haffen-Mehr (Kreis Rees).

Prähistorische Gräber und Wohnstätten.

29. Seit Jahren wurden in der Gemeinde Haffen-Mehr am Niederrhein bei
ländlichen Arbeiten Urnen, gewöhnlich „Heidetöpfe“ genannt, gefunden, aber
meistens aus Unkenntnis zerstört. Sie zeigten in Form, Farbe und Ornamen-
tierung eine große Verschiedenheit. Die häufigsten Funde wurden bei
Beackerung eines langgestreckten Hügels gemacht. Vor zwei Jahren konnte
eine sachgemäße Aufdeckung dieses Hügels vorgenommen werden, wobei
eine Menge schöner Urnen zu Tage gefördert wurden. Sie sind alle aus freier
Hand gefertigt. Ihre Farbe wechselt vom hellsten Gelb bis zum tiefsten
Schwarz. Viele sind ornapnentiert. Als Beigaben fanden sich Pfeilspitzen,
Flintmesser und Bronzeper-
len. Unstreitig war der ber-1, ■ ,, ,f ■&,; A4 d 'UMüd&Sjk

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Schwere Lettbänke, in ihrer
Regelmäßigkeit und ihrem
parallelen Lauf als künstliche
Anlagen leicht erkenntlich,
durchzogen den Berg, ihn
gegen Abschwemmung durch
die nahen Gewässer (alte
Rheinläufe), wie auch gegen
Abtragung durch Sturm und
Regen behütend. — Die
Fundstücke befinden sich z.

Z. teils in Wesel, teils in
Xanten, wo sie im Museum
deponiert bleiben sollen, bis
in Wesel eine würdige Stätte
sie aufnehmen kann.

Auch die benachbarten
Hügel bis Wesel hinauf und

Elten hinunter wiesen Spuren vorhistorischer Besiedelung auf, wie Bericht-

Abb. 23. Steinzeitliche Wohnstätte bei Haffen-Mehr.
 
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