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vor, dem die Technik der Tonmalerei besonders geläufig war oder der .gleich-'
zeitig glatte wie verzierte -Ware herstellte. '■
Ein abschließendes Urteil wird sich erst bilden lassen, wenn im Verfolg
der Anthesschen . Anregung mehr Material zusammengetragen ist.
Homburg v. d. Höhe. H. Jacobi.
Zu CIL XIII 8092.
B I T V R I X • NA
TIONIS • FAEDVS • EQV
ALA• LONGINA
ANN • XLII • STIP • XX
HERES•EX•TESTA
Diese Bonner Inschrift kennen wir
durch Gruter 571, 4, der sie von Camp
durch Freher erhalten hatte. Gruter gibt
oben und rechts Bruch des Steins an;
ob das Corpus mit Recht sagt, es fehle
nichts, muß der Vergleich mit andern
Inschriften derselben Ala lehren, der auch
das rätselhafte Faedus aufhellen wird.
C. XIII 8093 = Riese, Das rhein. Germanien in den antiken Inschriften
1471 (aus Bonn): Regtugnus Magilonis, /. Segontilieses, eques ala Longiniana, ann-
(orum) L, aer(orum) XXII. C. XIII 8094 =. Riese 1473 (Bonn): Vellaunus
Nonni f. Biturix, eques ala Longiniana, turma L. Juli Reguli an. XXXV11I, sti-
pendiorum XVIII, h(ic) s(itus) e(st). Ex testamento factu(m). Folgen die Testa-
mentskuratoren. C. XIII 2615 = Riese 1472 (Chälon-sur-Saone): Samorix
Liamari f. Remus, eq. ala Longiniana an. XXXI, stipen. XII, K. s. [e ... . Der
Soldat wird also mit seinem nichtrömischen Namen, Vatersnamen und Heimat
aufgeführt; der erste der drei angeführten ist aus Segontia in Spanien, die
beiden andern sind Gallier. Unser FAEDVS ist demnach wohl in F. AEDVS
zu trennen, das ist f(ilius), Aedu(u)s. Biturix ist sein Name, der, sonst meist,
wie oben in der zweiten Inschrift, die Herkunft aus dem Stamm der Bituriger
in Aquitanien bezeichnend, öfter auch als Eigenname erscheint, z. B. C. XIII
4661: Apollini et Sironae Biturix Julii f(ilius) d(edicat)] 5725: L(is) M(anibus).
Biturix Vitalis filia. 5831: L>. M. Prisca Biturigis lib(erta). Auf Gefässen C.
XIII 10002, 129; 10010, 324, 10017, 226. Unser Biturix war auch Gallier,
aus dem bekannten Stamme der Aeduer. In NATIONIS muß der schwer-
lich richtig gelesene Vatersname stecken. Ich hatte an MATTONIS gedacht;
aber die Verderbnis wird schwerer sein. Denn auch das LONGINA in Zeile 3
ist sicher falsch gelesen. Die Ala des sonst unbekannten Longinus, die bis
Vespasian am Niederrhein gestanden hat, heißt immer Longiniana, wie die
ähnlichen Bildungen ala Indiana, Petriana, Pomponiana u. a., das Picentina neben
Picentiana ist anders geartet. Da Gruter nun rechts Bruch des Steines angibt,
so wird longii!a7V.a dort gestanden haben. Somit wäre auch der Schluß der
Zeile 2 zu eqves zu ergänzen, der von Zeile 4 zu XXII und Zeile 5 etwa
noch Faciendum Curavit zuzufügen, wenn keine 6. Zeile fehlt. Die ganze In-
schrift hätte demnach folgendermaßen gelautet:
Biturix Na . . tionis (?) f(ilius), Aedu(u)s, equ[es] ala LonginiaSjia] ann(orum)
XLII, stip(endiorum) XX[2Z]; heres ex iesta(mento) \f(aciendum). c(uravit)f).
Essen.
M. Siebourg.
Die Römerstraßen von Trier nach Metz und ein unpublizierter
Meilenstein im National-Museum zu Luxemburg.
37. Bis auf unsere Tage haben sich deutliche Spuren zweier Römerstraßen
von Trier nach Metz erhalten (cf. Schmidt, Bonner Jahrb. 31, 1861 p. 18 ff.).
Die eine läuft auf dem rechten Moselufer von Trier nach der Conzer Brücke,
vor, dem die Technik der Tonmalerei besonders geläufig war oder der .gleich-'
zeitig glatte wie verzierte -Ware herstellte. '■
Ein abschließendes Urteil wird sich erst bilden lassen, wenn im Verfolg
der Anthesschen . Anregung mehr Material zusammengetragen ist.
Homburg v. d. Höhe. H. Jacobi.
Zu CIL XIII 8092.
B I T V R I X • NA
TIONIS • FAEDVS • EQV
ALA• LONGINA
ANN • XLII • STIP • XX
HERES•EX•TESTA
Diese Bonner Inschrift kennen wir
durch Gruter 571, 4, der sie von Camp
durch Freher erhalten hatte. Gruter gibt
oben und rechts Bruch des Steins an;
ob das Corpus mit Recht sagt, es fehle
nichts, muß der Vergleich mit andern
Inschriften derselben Ala lehren, der auch
das rätselhafte Faedus aufhellen wird.
C. XIII 8093 = Riese, Das rhein. Germanien in den antiken Inschriften
1471 (aus Bonn): Regtugnus Magilonis, /. Segontilieses, eques ala Longiniana, ann-
(orum) L, aer(orum) XXII. C. XIII 8094 =. Riese 1473 (Bonn): Vellaunus
Nonni f. Biturix, eques ala Longiniana, turma L. Juli Reguli an. XXXV11I, sti-
pendiorum XVIII, h(ic) s(itus) e(st). Ex testamento factu(m). Folgen die Testa-
mentskuratoren. C. XIII 2615 = Riese 1472 (Chälon-sur-Saone): Samorix
Liamari f. Remus, eq. ala Longiniana an. XXXI, stipen. XII, K. s. [e ... . Der
Soldat wird also mit seinem nichtrömischen Namen, Vatersnamen und Heimat
aufgeführt; der erste der drei angeführten ist aus Segontia in Spanien, die
beiden andern sind Gallier. Unser FAEDVS ist demnach wohl in F. AEDVS
zu trennen, das ist f(ilius), Aedu(u)s. Biturix ist sein Name, der, sonst meist,
wie oben in der zweiten Inschrift, die Herkunft aus dem Stamm der Bituriger
in Aquitanien bezeichnend, öfter auch als Eigenname erscheint, z. B. C. XIII
4661: Apollini et Sironae Biturix Julii f(ilius) d(edicat)] 5725: L(is) M(anibus).
Biturix Vitalis filia. 5831: L>. M. Prisca Biturigis lib(erta). Auf Gefässen C.
XIII 10002, 129; 10010, 324, 10017, 226. Unser Biturix war auch Gallier,
aus dem bekannten Stamme der Aeduer. In NATIONIS muß der schwer-
lich richtig gelesene Vatersname stecken. Ich hatte an MATTONIS gedacht;
aber die Verderbnis wird schwerer sein. Denn auch das LONGINA in Zeile 3
ist sicher falsch gelesen. Die Ala des sonst unbekannten Longinus, die bis
Vespasian am Niederrhein gestanden hat, heißt immer Longiniana, wie die
ähnlichen Bildungen ala Indiana, Petriana, Pomponiana u. a., das Picentina neben
Picentiana ist anders geartet. Da Gruter nun rechts Bruch des Steines angibt,
so wird longii!a7V.a dort gestanden haben. Somit wäre auch der Schluß der
Zeile 2 zu eqves zu ergänzen, der von Zeile 4 zu XXII und Zeile 5 etwa
noch Faciendum Curavit zuzufügen, wenn keine 6. Zeile fehlt. Die ganze In-
schrift hätte demnach folgendermaßen gelautet:
Biturix Na . . tionis (?) f(ilius), Aedu(u)s, equ[es] ala LonginiaSjia] ann(orum)
XLII, stip(endiorum) XX[2Z]; heres ex iesta(mento) \f(aciendum). c(uravit)f).
Essen.
M. Siebourg.
Die Römerstraßen von Trier nach Metz und ein unpublizierter
Meilenstein im National-Museum zu Luxemburg.
37. Bis auf unsere Tage haben sich deutliche Spuren zweier Römerstraßen
von Trier nach Metz erhalten (cf. Schmidt, Bonner Jahrb. 31, 1861 p. 18 ff.).
Die eine läuft auf dem rechten Moselufer von Trier nach der Conzer Brücke,